Am Morgen des Fronleichnamstages fand das traditionelle Hochamt mit anschließender Prozession wie seit Jahrzehnten in unserer Pfarrkirche statt.
Und doch war einiges anders!
In seiner Predigt sprach Dekan Heinz die festlich gekleideten Kommunionkinder (wohl mehr noch die abwesenden) an: Ihr fehlt! - in Gottesdiensten, in unserer christlichen Gemeinschaft. Christian Heinz erzählte weiter, dass er am ersten Arbeitstag nach einer 1-wöchigen Reise mit Jugendlichen 23 Kirchenaustritte (in einer Woche!) unterschreiben musste. Tief betroffen sagte er: Das macht was mit einem - auch körperlich! Als Zeichen, dass einiges in unserem kirchlichen Leben zerbrochen ist, brach unser Pastor die große Hostie entzwei und legte nur eine Hälfte davon in die Monstranz - ein starkes Zeichen!
Aber nicht nur die Kinder fehlen, nein auch viele erwachsene Christen! Natürlich empört dieser unsagbare Missbrauch uns Menschen. Aber soll man da das Kind mit dem Bade ausschütten?
Es fehlt wohl weniger das Geld, sondern mehr die Solidarität mit den Bleibenden an der Basis und denen, die sich für ihren Glauben und die christliche Gemeinschaft einsetzen. Und das fordert heutzutage mehr Mumm als das Weggehen!
Und noch ein „Fehlen" lässt mich fassungslos dastehen. Ein festes Element der Prozession, die Stadtkapelle, fehlte dieses Jahr zum ersten Mal, um uns festlich durch die Straßen zu begleiten. Ich mit meinen 71 Jahren kann das nicht begreifen. 71 Mal starke, z.T. ergreiende Musik durch unser/e Dorf/Stadt. Der Musikverein/Stadtkapelle war fester Bestandteil zur Ehre Gottes! Und jetzt?
Es fehlt auch an freiwilligen Helfern, um Straßen zu schmücken, Altäre aufzubauen und a.m. Natürlich ändern sich die Zeiten. Das war immer schon so in der Geschichte, eine sich stets ändernde Entwicklung. Aber wohin?
Nur noch Spiel und Spaß? Nur noch Mainstream? Stolz, dass ich es „Denen" gezeigt habe? Egoismus, Materialismus, moralische Rechthaberei, ich, ich, ich, ...?
Mir bereitet das Bauchweh!
Maria Schmitt/Schängel, Hermeskeil