Arm, ja! Aber sexy?

Damflos ist massiv überschuldet

Als „arm aber sexy!“ bezeichnete Klaus Wowereit, seinerzeit regierender Bürgermeister von Berlin, seine Stadt. Von Joachim Wellenberg, am Sonntag wiedergewählter Ortsbürgermeister von Damflos, ist kein vergleichbarer Spruch über seine Gemeinde bekannt. Denn arm ist Damflos tatsächlich. Wenn nämlich alle Pläne der Haushalte bis einschließlich 2024 eingerechnet werden, weist Damflos zum 31.12.2024 ein negatives eigenkapital von rund 456.000 Éuro in seiner Bilanz aus. Bleibt nur das Engagement in die Attraktivität des Ortes.

Die Gründe für Überschuldung der Kommune liegen auf der Hand, mangelnde finanzielle Ausstattung durch das Land Rheinland-Pfalz, kaum Wald und keine Windräder. Und daran wird sich in absehbarer Zeit auch nichts ändern. Da auch in den nächsten Jahren defizitäre unvermeidlich scheinen, wird es mit dem „Eigenkapital“ also weiter bergab gehen.

Der Haushalt 2024, den VG-Mitarbeiter Kai Rosar Bürgermeister Wellenberg und seinem Rat vorstellte, weist im Ergebnishaushalt ein Defizit von fast 365.000 Euro aus. Dabei handelt sich, so Wellenberg, um einen Sparhaushalt. Allerdings sind hier auch in diesem Jahr keine Steuererhöhungen vorgesehen. Die werden aber in den nächsten Jahren unvermeidlich sein, obwohl selbst das Ausschöpfen der Höchstsätze bei den Steuermessbeträgen keine wesentlichen Änderungen bringen wird. Im Finanzhaushalt klafft zwischen den ordentlichen Ein- und Auszahlungen eine Lücke von rund 252.000 Euro.

Trotzdem muss auch im laufenden Jahr investiert werden. Die größten Batzen sind 286.000 Euro für die Erschließung und den endausbau des Neubaugebietes, 51.000 Euro für den Ausbau der K 100 und 50.000 Euro Planungskosten für den Straßenausbau „Zum Primsbach“.

Die Schulden der Gemeinde für Investitionen werden dann am 31.12.2024 ca. 750.000 Euro betragen. Das entspricht einer Pro Kopf-Verschuldung von 1.124 Euro. Dazu kommen noch die sogenannten Liquiditätskredite in Höhe von rund 506.000 Euro. (PaGe)