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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 25/2025
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Standpunkt

Vollbremsung auf der Zielgeraden

Eines vorweg! Ich bin weder parteipolitisch gebunden, noch irgend jemandem verpflichtet, außer meinem Gewissen und den Vorgaben des Pressegesetzes. Außerdem begrüße ich ausdrücklich innovative Ideen, soweit sie denn verwirklicht werden können.

Die neuen Mehrheitsverhältnisse im Stadtrat nach der Kommunalwahl 2024 haben nach monatelangen Diskussionen um den Vorschlag des Neumitgliedes Dr. Michael Bur in der letzten Stadtratssitzung schon jetzt einen traurigen Höhepunkt erreicht. Eine satte Mehrheit entschied, den Bau der neuen Kita am Labachweg vorläufig zu stoppen und eine Möglichkeit auf dem Neuen Markt zu prüfen. Die Vorstellung dieser Version blieb in großen Teilen nebulös und ohne klare Daten und Fakten. Fünf Jahre Planungsarbeit, die ein Teil der heutigen Ratsmitglieder in der vergangenen Legislaturperiode mit entschieden hat, ist damit erst einmal ad acta gelegt. Mindestens zwei Jahre Verzögerung und noch nicht bezifferbare Mehrkosten werden genauso in Kauf genommen wie die drei „Zeitbomben“, die in den Kita´s Rosa Flesch, Adolph-Kolping und der Notgruppe im Bonhoefferhaus ticken. Man möchte meinen, dass bei den beteiligten Fraktionen mehr gesunder Menschenverstand und Fachkenntnis – auch bautechnischer Art – vorhanden ist, die Problematik eines solchen Vorgehens zu erkennen. Die Leidtragenden sind die Familien mit ihren Kindern und das Personal der Kita´s, die nun weitere zwei Jahre auf das Ende der Übergangszeit warten und mit den Unzulänglichkeiten leben müssen. Wenn die CDU Fraktion geschlossen diese Entscheidung mit herbeigeführt hat, frage ich mich: Wo ist das großspurige Versprechen der Partei und ihres damaligen Bürgermeisterkandidaten Christian Kruchten im Wahlkampf, „dass Hermeskeil die kinderfreundlichste Stadt werden soll“? Ich frage mich auch, ob die zwei an dem Beschluss beteiligten Mitglieder der BfB den Sinn ihres Vereinsnamens und den Inhalt des Programms (siehe Homepage) ihrer Wählergruppe nicht falsch verstanden haben und warum der Ideengeber das Projekt nicht selbst vorgetragen hat? Und ich frage mich nicht zuletzt, ob die FWG sich in ihrem Handeln und ihren Entscheidungen inzwischen nur noch nach der „Windrichtung“ orientiert. Wenn Fakten ignoriert oder einfach vom Tisch gewischt und finanzielle und zeitliche Nachteile in Kauf genommen werden, bleiben als Grund für diese Entscheidung in meinen Augen nur egoistische Selbstdarstellungsintentionen oder die Absicht, alles was andere bisher auf den Weg gebracht haben auf Biegen und Brechen zu blockieren und zu zerreden. Bleibt zu hoffen, dass alles was „klettern kann“ auf die Barrikaden steigt und der Kommunalaufsicht mit ihren Behörden der Geduldsfaden reißt, damit diesem unseligen Treiben ein Ende gesetzt wird. Es wünscht sich wohl niemand, dass die oben genannten drei „Zeitbomben“ auf einmal platzen.

Reinhard Bäumler