Den benötigten Strom selbst erzeugen? Eine Möglichkeit dazu bieten Mini-Solarkraftwerke, welche auch als Balkonkraftwerk bezeichnet werden. Diese Minikraftwerke können einfach als Komplettpaket bestehend aus Modul, Wechselrichter, Verbindungssteckern und Montagematerial gekauft werden und sind dazu gedacht, dass die Anlage unkompliziert selbst installiert werden kann. Ihr Nutzen besteht darin, dass der selbst erzeugte Strom tagsüber den Grundlastverbrauch deckt und dadurch die Stromrechnung reduziert. Viele stehen jetzt vor der Frage, ob eine Investition in ein kleines Kraftwerk für sie sinnvoll ist und welche Aspekte dabei zu beachten sind. Nachfolgend sollen einige Entscheidungshilfen gegeben werden.
Für den lohnenswerten Betrieb eines Mini-Solarkraftwerks sollte idealerweise ein geeigneter, sonniger Platz auf dem Balkon, dem Dach, an der Wand oder im Garten vorhanden sein, mit der Möglichkeit, die Anlage an eine Außensteckdose anzuschließen. Einen hohen Stromertrag erzielt man insbesondere durch nach Süden ausgerichtete Module. Je nach Alltagssituation und dem zeitgleichen Stromverbrauch eignet sich aber auch eine Ost-West Aufständerung. Weiterhin muss momentan für den Anlagenbetrieb ein Zähler mit Rücklaufsperre oder ein Zweirichtungszähler eingebaut sein, da die Möglichkeit besteht, dass ältere Zähler rückwärtslaufen. Einige Stromnetzbetreiber tauschen den Zähler auch ohne Zusatzkosten aus.
Aktuell darf das Balkonkraftwerk ohne Genehmigung nicht mehr als 600 Watt Leistung in das öffentliche Netz einspeisen. Dieser Wert wird durch den Wechselrichter begrenzt. Es ist allerdings absehbar, dass die Grenze künftig auf 800 Watt angehoben wird. Einige Händler bieten bereits jetzt Wechselrichter an, welche zu einem späteren Zeitpunkt einfach auf die höhere Netzeinspeisung umgestellt werden können.
Montagebereite Komplettpakete gibt es im Handel zurzeit bereits ab 650 Euro. Dabei besteht die Mini-Anlage in der Regel aus zwei Modulen, welche jeweils Abmessungen von ca. 1,75 m * 1,1 m aufweisen. Jährlich kann das System bis zu 600 kWh elektrischer Energie erzeugen, wovon 200 bis 300 kWh unmittelbar selbst verbraucht werden können, wodurch die Stromkosten um circa 80 bis 120 Euro pro Jahr sinken. Folglich ergeben sich Amortisationszeiten von 6 - 8 Jahren und da die Lebensdauer des Minikraftwerks bei etwa 20 Jahren liegt, ist es möglich, anschließend weiter Kosten einzusparen. Ein Nachteil der Balkonanlage ist, dass nicht jede Kilowattstunde im eigenen Haushalt verbraucht wird und die Überschüsse ohne Vergütung ins Netz eingespeist werden. Zwar werden Speichersysteme angeboten, diese sind im Verhältnis aber noch zu teuer.
Die Mini-Solarkraftwerke selbst sind genehmigungsfrei, müssen allerdings bei der Bundesnetzagentur (www.marktstammdatenregister.de) sowie dem zuständigen Stromnetzbetreiber angemeldet werden. Viele haben inzwischen extra dafür einfache Formulare auf ihrer Homepage. Anmeldehilfen bieten die DGS (www.pvplug.de/meldung) und das Portal www.machdeinenstrom.de.
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an den Klimaschutzmanager der Verbandsgemeinde Hermeskeil Axel Thomas. E-Mail: a.thomas@hermeskeil.de, Telefon: 06503 809-184.