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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 26/2023
2 - Hermeskeiler Stadtnotizen
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Umfangreiche Baumaßnahmen auf dem Hermeskeiler Friedhof

Ungewohnter Blick für die Bewohner des Hirtenwegs: Wo früher eine marode Bruchsteinmauer war, wird bald ein Zaun gebaut.

Neue Baumbestattungsfelder und Urnenwände - Untere Friedhofsmauer wird durch einen Zaun ersetzt

Der Hermeskeiler Friedhof in der Martinusstraße ähnelt einem weitläufigen Park. „Es ist ein Naturfriedhof, kein Park mit englischem Rasen“, sagt René Treitz, der 1. Beigeordnete der Stadt, in dessen Zuständigkeit auch der Friedhof fällt. Zurzeit wird an mehreren Stellen gleichzeitig gebaut, wie Friedhofsbesucher vor Ort erkennen können.

Augenfälligste Maßnahme ist der Ersatz der unteren Friedhofsmauer in Richtung Hirtenweg durch eine Zaunanlage. Das wurde notwendig, weil die alte Bruchsteinmauer an einer Stelle großflächig eingestürzt war. Weil sie auch im Übrigen nicht mehr sonderlich stabil wirkte und die Kosten für eine neue Bruchsteinmauer die eines Zauns bei Weitem überstiegen hätten, hat sich die Stadt für Letzteres entschieden. Nach dem Abbruch der Mauer auf der gesamten Länge wurde auch das Gelände, das zuvor eine steile Böschung aufwies, nivelliert.

Die günstigste und wohl deshalb auch am häufigsten praktizierte Bestattungsform ist laut Treitz die Baumbestattung. Dabei wird die Urne mit der Asche des Verstorbenen unter Bäumen in der Erde versenkt und Name und Daten auf einer Plakette an einer Stele angebracht. Da das alte Baumgrabfeld inzwischen so gut wie voll belegt ist, legt die Stadt derzeit in der Nähe des Haupteingangs von der Martinusstraße aus ein neues an, wobei auch ein neues Wegesystem hergestellt wird. Mit vier Doppelstelen bietet es Platz für 144 Bestattungen.

Da die vor rund 20 Jahren erstmals errichteten und seitdem mehrmals erweiterten Urnenwände bis auf zwei Kammern belegt sind, werden zurzeit auch zwei neue Urnenwände mit insgesamt 60 Kammern, bei denen eine Doppelbelegung möglich ist, errichtet. Auch die in unmittelbarer Nähe zu den Urnenwänden vorhandenen Felder für anonyme Bestattungen erfahren eine Erweiterung. Wie René Treitz erklärt, wird das Hermeskeiler Ignarium aufgrund seiner Leistungsfähigkeit nicht nur von Bestattern aus der Region, sondern weit darüber hinaus für anonyme Einäscherungen in Anspruch genommen. Eine Bestattung findet erst statt, wenn 16 Urnen zusammengekommen sind, weil so viele in eines der quadratischen Felder auf dem Friedhof passen. In einer weiteren Baumaßnahme wird die Fläche für Rasengrabfelder vergrößert.

Die Stadt gibt im laufenden Jahr rund 176000 Euro für die Baumaßnahmen aus und wird in den kommenden beiden Jahren noch einmal 60-70000 Euro in die Hand nehmen. Am teuersten sind lt. Treitz die Urnenwände; die Zaunanlage kostet etwa 40000 Euro.

Darauf angesprochen, dass sich in letzter Zeit Bürger über den schlechten Pflegezustand auf dem Friedhof beschwert haben, erklärt der Beigeordnete, dass die Stadt im Frühjahr im Bauhof erhebliche Probleme technischer und personeller Art gehabt habe: Der Aufsitzmäher hat den Geist aufgegeben und es gab Mitarbeiterwechsel und längere Krankheitsfälle. Hinzu kam, dass beim turnusmäßigen Abräumen von abgelaufenen Gräbern unerwartete Schwierigkeiten aufgetaucht seien. Man habe, so Treitz, dafür doppelt so lange gebraucht wie üblich, weil man auf „unerwartete Fundamente“ bei den Einfassungen gestoßen sei. Man habe bei einem Gewicht bis zu 1,9 Tonnen schweres Gerät benötigt, um diese zu entfernen. „Ich bedaure sehr, dass wir durch all das ins Hintertreffen geraten sind“, so der Beigeordnete. (WIL-)