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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 26/2024
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Die Kommunalwahl ist gelaufen

Die Sieger der Stichwahl: Stefan Ding (li.) und Christoph König

Gespannte Aufmerksamkeit im Sitzungsaal des Rathauses bei der Präsentation der Wahlergebnisse

Stefan Ding und Christoph König setzen sich deutlich durch

Am Sonntagabend wurde es wieder spannend, das bewies schon der Andrang der Zuschauerinnen und Zuschauer im Sitzungssaal des Rathauses, die gebannt die eingehenden Meldungen aus den Wahllokalen in der Verbandsgemeinde verfolgten. Doch die Spannung war bei der Wahl des Verbandsgemeindebürgermeisters relativ schnell raus. Um 18:09 Uhr meldete Naurath das erste Ergebnis und das gab den folgenden Trend vor, Stefan Ding (CDU/FWG) mehr oder weniger deutlich vor Lena Weber (SPD). Bei der Stadt musste man angesichts der recht großen Wahlbezirke etwas länger warten. Aber bei den dann doch recht rasch eintrudelnden Meldungen zeichnete sich schnell ab, dass Christoph König (BfB) sich gegen Christian Kruchten (FWG/CDU) durchsetzen würde.

Naturgemäß trafen am Sonntagabend zunächst in rascher Reihenfolge die Wahlergebnisse aus den kleinsten Bezirken im Rathaus ein und wurden auf dem großen Bildschirm im Sitzungssaal präsentiert. Naurath, Muhl, Hinzert-Pölert gefolgt von Grimburg, Rascheid und Beuren, an allen Wahlurnen lag Stefan Ding deutlich vor seiner Konkurrentin. Einen kleinen Rückschlag hatte er in Höfchen/Lascheider Hof zu verzeichnen. Hier, aber auch nur hier in der gesamten Verbandsgemeinde, entfiel auf Lena Weber mit 55,9 % die Mehrheit der Stimmen.

Trotz der intensiven Wahlwerbung Webers in den letzten Wochen vor der Wahl mit Posts in den sozialen Medien, Flyern, persönlichen Briefen und Anzeigen blieb der Erfolg überschaubar. Ihre besten Ergebnisse nach Höfchen in Grimburg (48,1 %) und Bescheid (48,0 %) lagen jeweils unter der erforderlichen Mehrheit. Überraschend für sie dürfte gewesen sein, dass sie selbst in Hermeskeil, wo sie die letzten fünf Jahre das Amt der Stadtbürgermeisterin innehatte, nicht die Mehrheit der abgegebenen Stimmen erzielte. Im Gegenteil, hier schnitt sie mit 37,3 % sogar schlechter ab als im Schnitt der Verbandsgemeinde.

Stefan Ding, der seinen Wahlkampf zwar ebenfalls intensiv aber deutlich ruhiger bestritten hatte erreichte in allen Wahlbezirken, abgesehen von Höfchen/Lascheider Hof mehr oder weniger deutlich die absolute Mehrheit der Wählerstimmen. Am besten schnitt er in Abtei (77,3 %), Naurath (73,9 %) und Hinzert-Pölert (71,7 %) ab. Auch im Wahllokal Hochwaldhalle Hermeskeil erzielte mehr als 70 % der Stimmen. Summa summarum erreichte er in der Verbandsgemeinde mit 60,5 % der Stimmen eine deutliche Mehrheit gegenüber Lena Weber, die auf 39,5 % kam.

Hatte man angesichts des ersten Wahlgangs, als Christoph König nur sieben Stimmen Vorsprung auf Christian Kruchten hatte, noch mit einem knappen Rennen um die Stadtbürgermeisterschaft rechnen können, zeichnete sich auch hier recht schnell eine deutliche Entscheidung zugunsten von Christoph König ab. Auf ihn entfiel in allen Wahlbezirken die Mehrheit der Stimmen, am deutlichsten in Höfchen/Lascheider Hof, wo er auf immerhin 73,8 % kam. Am knappsten war der Wahlausgang in Abtei, aber auch dort entfielen 50,7 % der Stimmen auf König. Das Endergebnis lautete dann: König 59,2 % und Kruchten 40,8 %.

Das Wort zum (Wahl)Sonntag und den Gewählten hatte dann Hermann Bernardy, zweiter Beigeordneter der Verbandsgemeinde. Er wünschte ihnen „gute Nerven und eine ruhige Hand“. Sie hätten viele Aufgaben vor sich und das bei knappen Kassen. Bernardy: „Macht was draus!“

Stimmen zur Wahl

Stefan Ding

Ich bin mit dem Ergebnis der Wahl und dem Vertrauensbonus, den mir die Wählerinnen und Wähler mitgegeben haben dankbar. Ich gehe die großen Aufgaben in Verbandsgemeinde und Stadt mit Demut an angesichts der klammen Kassen und der Erwartungshaltung der Bürgerinnen und Bürger. Wir sollten in Zukunft an einem Strang ziehen und uns das Leben nicht gegenseitig schwer machen, deshalb hoffe ich auf ein konstruktives Arbeitsklima.

Lena Weber

Trotz intensiver Bemühungen, gerade in den letzten Wochen, hat es leider nicht für mich gereicht. Trotzdem danke ich allen meinen Wählerinnen und Wählern für das in mich gesetzte Vertrauen. Ich werde mich jedenfalls nicht aus der Kommunalpolitik zurückziehen sondern mit Elan weiterarbeiten und setze auf eine gute Zusammenarbeit in den Räten.

Christoph König

Die Wahl zum Bürgermeister meiner Heimatstadt, für die ich mich bei allen Wählerinnen und Wählern bedanke, ist für mich eine besondere Ehre und Verpflichtung zugleich. Ich reiche aber auch allen, die einen der anderen Kandidaten favorisiert haben, die Hand. Nach dem von Anfang an sehr intensiven und teilweise auch hitzig geführten Wahlkampf wird es in den nächsten Tagen und Wochen meine vordringlichste Aufgabe sein, die Parteien wieder zusammen zu bringen. Nur gemeinsam können wir die großen Aufgaben und Herausforderungen unserer Stadt bewältigen.

Christian Kruchten

Ich gratuliere Christoph König zur Wahl als neuer Stadtbürgermeister und bedanke mich bei meinen Wählerinnen und Wählern. Ich biete ihm meine Hilfe und Unterstützung an wenn es um Hermeskeil geht. Die Stadt steht vor Herausforderungen, die nur gemeinsam und nicht gegeneinander zu bewältigen sind. (PaGe)

Der Kommentar

Klartext

Im Vorfeld der Wahl wurde viel von „Klartext“ gesprochen und geschrieben. Was davon stimmte, was nicht, das soll jeder Einzelne für sich entscheiden. Eines aber ist in jedem Falle wahr. Am letzten Sonntag haben die Wählerinnen und Wähler im wahrsten Sinne des Wortes Klartext gesprochen. Anders jedenfalls lassen sich die Wahlergebnisse nicht interpretieren.

Jeweils um die 60 Prozent der Stimmen für Stefan ding und Christoph König drücken den Wählerwillen eindeutig aus. Bei der letzten Stadtbürgermeisterwahl trennten Lena Weber und Willi Auler noch knapp 10 Prozent der Stimmen. Ein Abstand von 20 Prozent, das sind Welten.

Klartext halt!

Paul Gemmel