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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 29/2022
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Großbrand vernichtet Sägewerk

Dramatisch sieht die Feuersäule aus, die durch die Explosion vermutlich eines Ölfasses entstand.

Feuerwehrleute beim Einsatz an der Lagerhalle des Hermeskeiler Sägewerks

Ein Mitarbeiter des Sägewerks versuchte zu retten was noch zu retten war.

HASE Holzwerk in Hermeskeil niedergebrannt

Theorie und Praxis, oft liegen sie gar nicht so weit auseinander. Während sich am Mittwoch der Verbandsgemeinderat mit der Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplanes der Verbandsgemeinde auseinandersetzte, waren sämtliche Wehren der VG beim Hermeskeiler Sägewerk HASE im Einsatz. Das nämlich brannte in voller Länge und forderte Einsatz vom Nachmittag bis zum folgenden Morgen. Selbst am Donnerstagabend musste die Hermeskeiler Feuerwehr nochmal ran und letzte Glutnester zu löschen.

Die Sirenen tönten am Mittwochnachmittag letzter Woche bis in den Abend hinein. Ab 17 Uhr waren die Feuerwehren aus Hermeskeil und Umgebung im Großeinsatz. Selbst aus Trier, Saarburg, Birkenfeld, dem Truppenübungsplatz Baumholder und der US-Airbase Spangdahlem rückten Einheiten an. Unterstützt wurde sie zusätzlich von einem Wasserwerfer der Polizei Wittlich und der Baufirma Düpre mit Tankwagen und Bagger. Selbst die Landwirte aus der Umgebung rückten mit wassergefüllten Güllewagen an.

Und Wasser wurde bei dem Brand der Alarmstufe vier (von fünf möglichen) in Mengen gebraucht. Insgesamt 3.000 cbm wurden zum Löschen des Brandes verwandt, so VG-Wehrleiter Daniel Bredel. Weil dies der Löschteich neben dem Werksgelände und das städtische Leitungsnetz nicht hergeben konnten, wurde Wasser aus dem Hermeskeiler Freibad übergepumpt. Zusätzlich flogen zwei Hubschrauber der Polizei Rheinlad-Pfalz und Hessen Wasser aus dem Vorstau Primstalsperre bei. Mit vereinten Kräften konnte so verhindert werden, dass das Feuer auf den benachbarten Wald übergriff.

Trotz des schnellen Eingreifens der Feuerwehren war nicht zu verhindern, dass die 4.000 qm große Lagerhalle sowie das Bürogebäude komplett niederbrannten. Auch ein großer Teil des im Außenbereich gelagerten Schnittholzes wurde ein Raub der Flammen. In diesem Bereich kam es auch zu einer spektakulären Flammensäule, als ein dort gelagertes (vermutlich) Ölfass explodierte. Gott sei Dank, ohne dass Menschen verletzt oder gefährdet wurden. Trotzdem mussten sechs Personen, vier Feuerwehrleute und zwei Werksmitarbeiter mit leichten Verletzungen oder Hitzeschäden ins Krankenhaus. Alle konnten dieses aber nach kurzer Behandlung wieder verlassen.

Früh wurden auch die Anwohner gewarnt und angewiesen, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Aber bereits am frühen Abend war klar, dass keine erhöhten Schadstoffbelastungen vorlagen.

Nach ersten vagen Schätzungen dürfte der angerichtete Sachschaden deutlich über einer Million Euro liegen. Ob und wann die Produktion dort wieder aufgenommen werden kann ist derzeit nicht abzusehen. Unbekannt ist auch noch die Brandursache.

Die Einsatzleitung der rund 500 Feuerwehrleute, die bis zum Donnerstagmorgen aktiv sein mussten, lag in den Händen von Landrat Stefan Metzdorf und Verbandsgemeindebürgermeister Hartmut Heck. Letzterer konnte daher auch nicht dir vorerwähnte VG-Ratssitzung leiten und musste sich dort vom ersten Beigeordneten Theo Palm vertreten lassen.