Nach EU-Richtlinien müssen Bau- und andere Aufträge der Verbandsgemeinde, der Werke, der Ortsgemeinden und der Zweckverbände ab einer bestimmten Summe europaweit ausgeschrieben werden. Dabei werden bei den Angeboten der Preis des Honorarangebotes, das Qualitätsmanagement und die Methoden und Maßnahmen zur Förderung eines wirtschaftlichen Planungsergebnisses gewichtet und beurteilt. Die Aufträge für die Ausschreibungen werden von der VGV Hermeskeil an die Vergabeberatungsstelle Klaeser GmbH aus Montabaur zur Durchführung des offenen Vergabeverfahrens vergeben. Diese bekommt für ihre Arbeit eine Menge Geld, bereits mehr als 50.000 Euro, so Bernhard Kronenberger in der Sitzung des Stadtrates, das Vergabeverfahren für die Freiflächenplanung der neuen KiTa Hermeskeil kostet weitere 7.500 Euro. Vor einiger Zeit auch geschehen bei der Tragwerksplanung für die genannte KiTa. Und wer hat den Auftrag bekommen? Die Ingenieurpartnerschaft Gorges-Wahlen aus Reinsfeld, und Reinsfeld liegt bekanntlich 5 km von Hermeskeil weg. Europaweit ausgeschrieben, um den Auftrag innerhalb der VG zu vergeben, was letztendlich auch gut und richtig ist. Macht es Sinn, für die europaweite Ausschreibung eine Menge Geld aus dem Fenster zu werfen, um am Ende des Tages bei einer heimischen Firma zu landen? Kann man nicht das alte System der Ausschreibung im näheren Umfeld weiter anwenden? Offensichtlich nicht, denn die Damen und Herren in Brüssel haben anders entschieden und die EU-Administration interessiert offensichtlich wenig, ob das Ganze eine Menge Geld kostet, bei der EU spielt Geld bekanntlich ja keine Rolle. Und ich will mir nicht vorstellen, wenn tatsächlich einmal ein Planungsbüro aus Rumänien oder Bulgarien einen solchen Auftrag erhält und die Damen und Herren kein Deutsch und nur leidlich Englisch sprechen. Dann Gute Nacht!
Bernd Backes