„O’zapft is!“

Die Hermeskeiler Stadtwoche 2024 ist eröffnet

Das größte Fest des Hochwaldes findet in diesem Jahr zum 53. Mal statt. Die erste Stadtwoche wurde zur Stadtwertung im Jahre 1970 veranstaltet. 10 Tage lang feiern die Menschen aus Hermeskeil und Umgebung das größte Volksfest im Hochwald. Wie schon seit Jahren ist es Brauch, dass die Stadtwoche mit dem traditionellen Fassanstich am Neuen Markt eröffnet wird, in diesem Jahr gemeinsam von der noch im Amt befindlichen Stadtbürgermeisterin Lena Weber und dem neugewählten Stadtoberhaupt Christoph König. Die Besucher erwartet auch in diesem Jahr wieder ein umfangreiches und vielfältiges Programm.

Inoffiziell begann die Stadtwoche musikalisch bereits am Freitagabend. Die Stadtkapelle hatte in Kooperation mit dem KV „RuckZuck“ in den Stadtpark zu einem Picknick mit Unterhaltungskonzert eingeladen. Trotz kühler Temperaturen brachten viele ihre Picknickdecken und Campingstühle mit, um sich von Jugendkapelle und Stadtkapelle bei Würstchen, Schwenkbraten, Bier und Wein von Ilkas Vinothek, musikalisch verwöhnen zu lassen. In der Hermeskeiler Martinuskirche gastierte am Freitagabend der Kreiskantor aus Simmern, Joachim Schreiber. Er entführte die etwa 40 Zuhörer in 75 Minuten mit Orgelmusik vom Feinsten in einen „Musikalischen Sommersonntag“.

Am Samstagmittag um 15.00 Uhr erfolgte dann am Rathaus der Auftakt der Stadtwoche mit Böllerschüssen durch die „Stadtsoldaten“ und musikalische Umrahmung durch die Musikerinnen und Musiker der Stadtkapelle. Nach dem Marsch zum Festplatz erfolgte dann die Begrüßung der zahlreichen Besucher durch Stadtbürgermeisterin Lena Weber. Ihr besonderer Gruß galt der Bundestagsabgeordneten Verena Hubertz, dem neugewählten Verbandsbürgermeister Stefan Ding und ihrem Nachfolger Christoph König. Einen besonderen Dank sprach sie dem Beirat „Stadtwoche“, den Schaustellern sowie den zahlreichen Standbetreibern aus. Anders wie beim Amtswechsel vor fünf Jahren, übergab Lena Weber ihrem Nachfolger den Holzhammer, um den traditionellen Fassanstich vorzunehmen. Christoph König bemerkte augenzwinkernd: „Hätte ich das vorher gewusst, dann hätte ich wohl etwas geübt.“ Der neue Bürgermeister benötigte schon einige Schläge, bis dann seine Vorgängerin damit beginnen konnte die Gläser zu füllen. Nun, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und zum Üben bleiben jetzt erst mal fünf Jahre Zeit. Im Anschluss daran gab es dann eine Stunde Freibier und Brezeln. Danach unterhielt die Stadtkapelle die zahlreichen Besucher mit zünftiger Blasmusik auf gewohnt hohem Niveau.

Am Abend heizte die Gruppe „Fairground“ den Besuchern mit Rock, Pop und Soul von Queen über Amy Winehouse und Gossip, bei angenehmen Temperaturen nicht nur heftig ein, sondern animierten auch zum Tanzen und mitsingen. Besonders beeindruckend der Auftritt der dynamischen Frontfrau Nicole Holz, für die es nur ein Motto gibt: „Es gibt nur ein Gas: VOLLGAS!“

Sonntags ging es dann zunächst sportlich weiter, denn auf dem Hundesportplatz in Hermeskeil wurde die Landesmeisterschaft und der Wettbewerb um den Stadtpokal im Agility auf dem Vereinsgelände vom Verein für Deutsche Schäferhund OG Hermeskeil, der schon am Samstag begonnen hatte, fortgeführt.

Ab 13.00 Uhr konnte sich die Hermeskeiler Einzelhandelsgeschäfte über zahlreiche Kunden freuen, die das Angebot an einem Sonntag stressfrei einzukaufen, dankbar annahmen. Der Open-Air-Gottesdienst wurde ab 11.00 Uhr, nach dem gelungenen Auftakt im vergangenen Jahr, auch dieses Mal auf dem Festplatz als „junge“ Tradition fortgesetzt. Der Einladung der Kirchengemeinde waren fast 250 Menschen gefolgt. Wie auch schon im vergangenen Jahr waren viele Schaulustige auf den Festplatz gekommen, um die Frage beantwortet zu bekommen, wer wohl als Sieger aus dem Schlagabtausch zwischen Pastor und Bürgermeisterin hervorgeht. Die Moderation dieses Zweikampfes übernahm Einen ausführlichen Bericht über diesen Zweikampf von Don Camillo und Peppona findet sich in dieser Ausgabe von RuH.

Aufgrund der großen Nachfrage in den vergangenen Jahren hatte sich das Orga-Team der Stadtwoche dazu entschlossen, den alljährlichen Flohmarkt, der sonst nur für Kinder galt, wieder auszuweiten. In der Fußgängerzone hatten einige Nicht-Gewerbetreibende diese Möglichkeiten wahrgenommen, um „Rares für Bares“ an den Mann/die Frau zu bringen. Unter dem Motto „Der Kirche aufs Dach steigen“ führte Dekan Christian Heinz eine Führung durch die Martinuskirche durch.

Am Sonntagabend war eigentlich geplant im Falle des Einzugs der deutschen Nationalmannschaft ins Finale der Fußball-EM auf dem Festplatz „Public Viewing“ anzubieten. Es kam anders, England und Spanien stehen sich um den Gewinn des Titels gegenüber. Dem Besucherandrang tat die abendliche TV-Übertragung keinen Abbruch und es hatten sich viele Fans von Hits der 60er bis heute – von Adele und Billy Idol bis Metallica und Zaz – von Country und Blues bis Rock und Pop der Gruppe „Day Five“ auf dem Festplatz eingefunden.

Am Montag blieb dann für viele Hermeskeiler die Küche kalt, denn es wurde beim Firmen- und Handwerkeressen deftiger Spanferkelrollbraten mit Pommes und Krautsalat angeboten.

Wer kennt sie nicht, die Leiendecker Bloas aus Trier mit Frontmann Helmut. Sie sind schon seit Jahren Stammgast auf der Stadtwoche. Ihr musikalisches Motto: „Mundart pur: Gesong, gespellt o gebloas. Mir bringen se Allegaoren zum Singen…einfach sauwer!“ Die Möglichkeit zum Mitsingen war auf jeden Fall garantiert und wurde dankbar angenommen.

Ein umfangreiches Programm auf der Stadtwoche

Die Stadtwoche dauert bis zum 21. Juli 2024 und bietet bis dahin ein umfangreiches Programm. Auf die Beilage in RuH 28/2024 und die umfangreichen Programmhinweise in dieser Ausgabe wird hingewiesen. Wenn diese Ausgabe in den Haushalten erscheint, ist die Hälfte der Stadtwoche bereits vorbei Zum Abschluss wird den Besuchern aus nah und fern ein „Großes Lichtspektakel“ geboten. (Kö)