Der Gemischte Chor singt getragene Weisen in der Pfarrkirche St. Remigius.
Der Männerchor betonte den Spaß im zweiten Teil des Geburtstagskonzerts mit seinem Auftritt.
Am 6. Juli hat der Gemischte Chor Reinsfeld zum Geburtstag eingeladen. Zunächst startete das Fest besinnlich und getragen in der Reinsfelder St. Remigiuskirche, um dann im zweiten Teil frivol und spaßbetont den Sangesfreuden bis in die frühen Morgenstunden zu frönen.
Zum 50jährigen Bestehen hatte der von Andrea Stüber geleitete Chor die beiden anderen Reinsfelder Chöre wie den Quartettverein Männerchor und den Kirchenchor zum gemeinsamen Konzert eingeladen. Außerdem waren Blue Notes aus Osburg angereist, weil Andrea Stüber ihre „Chorleiterin der Herzen“ sei. Den Einstieg gestaltete der gemischte Chor mit „Für mich solls rote Rosen regnen“, der zum Mitmachen und Mitsingen anregte. Und dem zahlreich erschienenen Publikum deutlich machte, dass jede und jeder singen kann und freitags zu den Proben herzlich Willkommen ist.
Mit jeweils vier Beiträgen der vier Chöre war schon der erste Teil knapp anderthalb Stunden lang. Der Gemischte Chor zog sein Publikum mit einer Wise Guys Ballade „Wie kann es sein“, zwei modernen Kirchenstücken „I have seen Jesus in you“ und Alleluja Douglas Frenchley in einer achtstimmigen Version in seinen Bann. Beim getragenen Countrysong „Sheandoa“ intonierte der Chor das einsam von Stimmlage zu Stimmlage wandernde Echo mit einer Präzision, dass Präriestimmung entstand. Der Quartettverein Männerchor, ebenfalls von Andrea Stüber dirigiert, wählte mit dem Abendfrieden von Franz Schubert einen romantischen Auftakt, um mit dem zeitgenössischen und rhythmisch anspruchsvollen Kyrie von Piotr Janczak ihr Können zu zeigen. Das „Lobe den Herrn“ von Mendelssohn-Bartholdy war der Übergang zum meisterlich vorgetragenen „Abschied“ von Mathieu Neumann. Der Text von F.W. Grimme betonte in dramatischen Wendungen die Freundschaft und Liebe, der sehr gut verständlich war. Selbst der zweifache Tonartwechsel gelang und setzte den dramatischen Spannungsbogen gekonnt in Szene. Der Reinsfelder Kirchenchor unter der Leitung von Elmar Neufing hatte das „Popule meus“ von L.d. Vittoria als A-Capella Version mitgebracht, die das Publikum mit 100%iger Aufmerksamkeit verfolgte. Mit dem bekannten „Denn er hat seinen Engeln befohlen“ von Mendelssohn ließ sich der Kirchenchor vom Klavier begleiten. Mit „deep river“ ertönten zum zweiten Mal Prärieklänge durch St. Remigius.
Blue Notes aus Osburg waren als jüngster Chor mit einer 17jährigen Auftrittsgeschichte als Gospelchor gestartet. Und haben im Kirchenpart fetzige Gospel wie „How can I keep from singing“ oder den Bürgerrechtssong „This little light of mine“ mit wechselnden Vorsängerrollen intoniert. Die vom Band gespielte Instrumentalbegleitung passte sich nahtlos in den schwungvollen, fröhlichen und frischen Gesang der Osburger ein, die unter der Leitung von Frank Weilerswist standen. Der Gospelfunke sprang auf das Publikum über.
Ab 21 Uhr sollte das Wandelkonzert in der Kulturhalle fortgesetzt werden. Blue Notes machten jetzt den Anfang mit einem Auszug aus ihrem Pop-Repertoire, das allen Anwesenden viel Spaß bereitete. Im Beatles-Medley von Mark Brymer sangen die Osburger insgesamt 18 Hits der britischen Kultband an. Der Männerchor hatte sich im Anschluss klassische Seemannslieder ausgesucht, die sie mit Piratenattitüde und einer Menge Witz darboten.
Bei den „Spanischen Nächten“ ließen sie ihr feuriges Temperament aufleben. Der Kirchenchor sang sein Ständchen mit dem Beethoven-Lied „Schmeichelnd, hold und lieblich“ und dem Schumann-Lied „Mich zieht es nach dem Dörfchen hin“. Zum Abschluss bot der Gemischte Chor noch Gassenhauer wie „Mary Ann“, „Zogen einst fünf wilde Schwäne“ oder das Kinderlied „Es klappert die Mühle“ dar, die allen Anwesenden großen Spaß bereiteten. Ein gelungenes Geburtstagsfest für den Gemischten Chor und alle vom Chorgesang begeisterten Gäste. (TB)