Die Montagswanderer an der Primstalsperre
Die Musiker und ein Teil der Marschgruppe bei den Startvorbereitungen am Aussichtsturm
Die Strecke hatte es mit ihren Steigungen durchaus in sich.
Bürgermeister a.D. Michael Hülpes und die Wandergruppe am Züscher Hammer
Märchenstunde für Kinder und Erwachsene in der freien Natur
Profundes Wissen vermittelte Beate Stoff den Teilnehmerinnen der Kräuterwanderung.
Zum Abschluss ein leckerers Kräuterbüffet
Auch nach 18 Jahren hat die stets in der ersten Woche der Sommerferien stattfindende RuH-Wanderwoche nichts von ihrem Reiz eingebüßt: Mehr als 150 Wanderfreudige nahmen vorige Woche daran teil. Am Montag passte das Wetter perfekt zum Motto der „Wasserwanderung“ und die Märchenwanderung am Dienstag musste verschoben werden, doch an den anderen Tagen blieben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer trocken und es herrschte angenehmes Wanderwetter. Wie in den vergangenen 15 Jahren war auch diesmal die Mittwochstour („Sing mal wieder Wanderlieder“) der Höhepunkt mit der stärksten Beteiligung. Und wie immer hatte das Team der Hermeskeiler Touristinformation - Valérie Dengler, Ricarda Ahmetovic und Stephanie Biehl - landschaftlich wunderschöne und reizvolle Strecken ausgesucht und alles „Drumherum“ perfekt organisiert. Die RuH-Redaktion sagt dafür ein herzliches Dankeschön.
Petrus meinte es am Montagmorgen zu Beginn der ersten Wanderung der RuH-Wanderwoche nicht gut mit den Teilnehmern. Nach der Begrüßung durch TI-Leiterin Valérie Dengler ging es los. Die Wanderung führte unter der Leitung von Peter Nickels von der Pfadfinderhütte zur Talsperre Nonnweiler und es regnete auf den ersten Kilometern bis zum Damm der Talsperre. Die Frauen und Männer bekamen, wie man auf dem Hochwald sagt, „den Kittel gewaschen“. Unterwegs gab Peter Nickels Informationen zu der Region, die durchwandert wurde und an der Talsperre erläuterte er die technischen Daten des Stausees, Daten zum Bauwerk, Zuflussmengen der Bäche, Abflussmengen, Entnahmen für Trinkwasserzwecke, Inhalt des Stauwerkes uvm. Leider konnten die Teilnehmer nicht wie bei früheren Wanderungen in das Innere des Staudamms gehen, um die Technik zu besichtigen. Nach einem Imbiss riss der Himmel auf und der Regen ließ nach, die Rückkehr zur Pfadfinderhütte über den Biberpfad entlang des Forstelbachtals an den sog. Biberteichen vorbei wurde teilweise sogar durch die Sonne begleitet. Es war eine abwechslungsreiche und naturverbundene Wanderung über mehr als 11 km, die von der 87jährigen Frau Zimmer mit Bravour gemeistert wurde. Zum Schluss bedankten sich die Teilnehmer bei Valérie Dengler und Peter Nickels für die gelungene Wanderung und die zahlreichen Informationen. bb
Ist Petrus kein Kinderfreund? Am Dienstag der RuH-Wanderwoche sorgten Wind und Regen dafür, dass alles, was Valérie Dengler und Gerlinde Paulus-Linn für die familienfreundliche Märchenwanderung schon frühmorgens vorbereitet hatten, sprichwörtlich „den Bach runter ging“. So wurde diese Wanderung kurzfristig abgesagt und auf Montag dieser Woche verschoben. Mit Erwachsenen wäre man zwar auch bei Regen marschiert, so Dengler, aber Kindern wolle man nicht den Spaß am Wandern verderben. Auch für diesen Montag sah die Wettervorhersage nicht gut aus: Regen und möglicherweise sogar Gewitter waren angekündigt, was offenbar einen großen Teil der Angemeldeten davon abhielt zu erscheinen. Doch wie sich herausstellen sollten, hatten sie die falsche Entscheidung getroffen. Das Glück ist - so sagt es der Volksmund - mit den Mutigen und Tüchtigen.
Schon kurz nach dem Start am Geisfelder Bürgerhaus durften sich acht Kinder und ebenso viele Erwachsene darüber freuen, dass die Sonne am Himmel erschien. Und so blieb es die ganze Zeit, sodass die Wandergruppe nach 3,6 km und 2 ½ Stunden vollkommen trocken und fröhlich wieder am Ausgangspunkt ankam. Zwischendurch hörten die Kinder auf insgesamt fünf Stationen das Märchen „Hänsel und Gretel“, vorgelesen von Valérie Dengler und Gerlinde Paulus-Linn. Unterwegs warteten auch verschiedene Aufgaben auf sie, die sie mit Freude und Begeisterung lösten, sei es „Steine aufsammeln“ wie im Märchen, um den Weg zu finden oder aus Naturmaterialien ein „Hexenhaus“ auf dem Weg zu bauen. Teamwork zeigten sie dabei, als sie mit Hilfe von Teppichstücken, die ihnen als „Trittsteine“ dienten, einen imaginären See überquerten. Am Ziel galt es dann noch einen Schatz zu finden und es dauerte nicht lange, bis die Mädchen und Jungen freudestrahlend mit einer Schatzkiste aus dem Gebüsch hervorkamen, die sie gespannt öffneten. Über die Eistaler, die sie enthielt, freuten sie sich riesig. Mit einem kleinen Picknick auf der Wiese hinter dem Geisfelder Bürgerhaus klang die nachgeholte Märchenwanderung am frühen Nachmittag aus. (WIL-)
Auch 15 Jahre nach dem Start im Jahr 2010 erfreut sich der Mittwochstermin der Wanderwoche immer noch absoluter Beliebtheit: Das Singen von Wanderliedern. Das zeigten die 95 Interessenten an dieser Veranstaltung. So konnten Valérie Dengler von der Touristinformation und Reinhard Bäumler von RuH morgens um 10 Uhr bei bestem Wetter wieder ein munteres, sangesfreudiges Wandervölkchen begrüßen.
Die Wanderung begann diesmal am Naturparkaussichtsturm in Rascheid und führte rund um Rascheid und Hinzert-Pölert wieder dorthin zurück. Mit den drei Reinert Brüdern, Reinhard Bäumler, Bernd Willems und Hartmut Heck waren auch die musikalischen Begleiter der letzten Jahre wieder vollzählig vor Ort, um mit Gesang und Instrumentalbegleitung zu unterstützen. Jeder Aktive Sänger weiß, dass beim „Spitzensport“ vorher ein intensives Aufwärmtraining nötig ist. Das wird bei diesem Event traditionell durch rotes oder klares „Stimmöl“ ersetzt. Nach dem obligatorischen Begrüßungslied aus der Operette der Vogelhändler „Grüß euch Gott...“ schmetterten alle erst mal einige Wanderlieder in die Morgenluft, bevor es unter der Leitung von Valérie Dengler zum ersten Halt auf den Heidelberg zur St. Anna Kapelle ging. Über zwei weitere Rasten mit Musikeinlagen beim Dankkreuz „Auf Kamet“ und mitten im kühlen Wald erreichte man schließlich die Rascheider Grillhütte. Dort stärkten sich die Wanderer an einem deftigen Imbiss, serviert vom Landhaus Heimisch aus Geisfeld.
Nach der Stärkung, einer weiteren Runde „Stimmöl“ und Gesang setzte man die Wanderung fort. Nach zwei weiteren Rasten und Gesangseinlagen auf dem Brunnenplatz in Pölert und im kühlen Wald erreichte man gegen 16.30 Uhr das Ziel. Am Sportlerheim unterhalb des Aussichtsturmes erfolgte dann das „Abschlusskonzert“. Die Strecke war wegen der Steigungen für einige Teilnehmer doch anstrengender als gedacht. Aber die Ortsgemeinde Rascheid hatte mit Kaffee und Kuchen für den nötigen „psychischen und physischen“ Wiederaufbau der Wanderer gesorgt.
Danach wurde erneut kräftig gesungen. Valérie Dengler dankte den Musikern mit einem kleinen Präsent und die wiederum bedankten sich mit dem Abschiedslied „Auf Wiedersehn…“ sowie zwei Schlagern und dem vielseits geforderten Bajazzo als Zugabe. (BäR)
Die Donnerstagswanderung mit dem Thema „800 Jahre Züsch“ hatte ein ganz besonderes Profil: Bürgermeister a.D. Michael Hülpes, Vorsitzender des Fördervereins Züscher Hammer, hatte für die Teilnehmenden eine ganze Fülle von interessanten Informationen kultureller und geschichtlicher Art bereit. Züsch wurde erstmals im Jahre 1225 in einer Urkunde - damals mit dem Namen „Sussail“ - erwähnt.
Erstes Ziel war die 1837 eingeweihte evangelische Kirche, die durchaus als ein architektonisches Kleinod gelten kann. Sie ist das älteste evangelische Gotteshaus im Landkreis und beeindruckt vor allem mit ihren klaren und geradlinigen Formen im neoklassizistischen Stil. Eine Besonderheit ist die spanische Orgel, die im Jahr 2002 als zweite ihrer Art in Deutschland eingebaut wurde. Markant sind waagrechte, nach vorne gerichtete Orgelpfeifen, „spanische Trompeten“ genannt.
Einen deutlichen Kontrast zu der nüchtern gehaltenen evangelischen Kirche bildet die Anfang der 1780er Jahre erbaute und 1911 erweiterte katholische Kirche St. Antonius von Padua in Züsch. Sie fällt nicht nur äußerlich mit ihren drei Zwiebeltürmen auf. Auch im Innern zeigen sich beeindruckende Elemente des Barock und des Rokoko, die die Verspieltheit dieser Baustile widerspiegeln.
Die Wanderung führte hinunter in das Königsbachtal und auf dem wunderschönen Kirchenpfad, entlang einer Reihe von Sandsteinstelen mit biblischen Motiven (von einer Familie aufgestellt) nach Zinsershütten. Von dort ging es zur Köhlerhütte, wo das Team der Touristinformation um Valérie Dengler ein deftiges Picknick aus dem Thalfanger Schwimmbad-Treff für die Wanderer organisiert hatte. Im Schatten der Bäume ließ es sich gut genießen, ehe der Weg über einen Teil der Dollbergschleife hinunter ins Tal zum Züscher Hammer führte.
Hier erfuhren die Teilnehmenden nicht nur alles über die Funktionsweise dieses vor mehr als 300 Jahren wieder in Betrieb genommenen Hammerwerks. Auch aus seiner Geschichte, die für die Entwicklung im Hochwald von großer Bedeutung war, wusste Michael Hülpes ausführlich zu berichten. Der Tatsache, dass der katholische Hüttenbetreiber Hauzeur aus seiner wallonischen Heimat Scharen von „Gastarbeitern“ mit französischen Namen wie Dupre, Collin, Detemple usw. mitbrachte, verdanken z.B. die Ortschaften Neuhütten, Damflos und Muhl ihre Existenz: Sie wurden von Französisch sprechenden Köhlern und Holzfällern gegründet. Einer ihrer Nachfahren, Berthold Bouillon aus Damflos, wusste - als langjähriger Geschichts- und Heimatforscher - einige ergänzende Informationen zu ihrer Geschichte beizutragen.
Am Ende eines abwechslungsreichen Wandertages bedankten sich Valérie Dengler und die Teilnehmenden bei Bürgermeister a.D. Michael Hülpes für die vielen interessanten und lehrreichen Informationen. (WIL-)
Ebenso wie die Wanderliedertour am Mittwoch ist die Kräuterwanderung mit Naturerlebnispädagogin Beate Stoff längst zur Tradition bei der RuH-Wanderwoche geworden. Dass dieses Thema fast ausschließlich Frauen interessiert, zeigte sich am Freitag daran, dass außer dem RuH-Redakteur nur ein einziger Mann dabei war, nämlich Richard Siebert aus Reinsfeld, der noch so gut wie keine RuH-Wanderung verpasst hat. Die muntere Gruppe startete, begleitet von Ricarda Ahmetovic von der Touristinformation, an der leider nicht mehr in Betrieb befindlichen Bescheider Mühle ins Tal der Kleinen Dhron, von wo es nach einer Weile in einer großen Schleife aufwärts nach Prosterath ging. Die Strecke verlief fast ausschließlich im Wald, der wohltuenden Schatten spendete. Nach einer kurzen Rast im Beurener Ortsteil ging es um den Moosberg herum steil abwärts ins enge und finstere Tal des Krennerichbachs - ein echtes Naturerlebnis! Entlang des munter plätschernden Bachs führte der Weg zurück ins Tal der Kleinen Dhron und zurück zum Ausgangspunkt.
Unterwegs lud Beate Stoff immer wieder zu kurzen Verschnaufpausen ein, um der Gruppe wertvolle und interessante Informationen zur vielfältigen und artenreichen Pflanzenwelt im Hochwald zu geben. Sie beschrieb eine Vielzahl von Gewächsen am Wegrand und erklärte anschaulich, wie man z.B. essbare Kräuter und Blütenpflanzen erkennt und von welchen man besser die Finger lässt. Die Teilnehmerinnen staunten mitunter, wenn sie erfuhren, wofür man das Eine oder Andere in der Küche verwenden kann.
Am Ende servierte Beate Stoff - auch das hat schon Tradition - ein leckeres Wildkräuterbüffet, bei dem man vieles von dem, was man während der Wanderung in der Theorie erfahren hatte, nun geschmacklich in der Praxis erleben konnte. (WIL-)