Am Rathaus verlief am Samstagnachmittag, nachdem der offizielle Festakt zur Erneuerung der Städtepartnerschaft zwischen Hermeskeil und Saint-Fargeau zu Ende war, alles wie immer: Die Stadtkapelle spielte auf, die Stadtsoldaten ließen es krachen und anschließend setzte sich der Festzug in Bewegung. Doch er machte nicht wie sonst am Neuen Markt halt, denn dort ist aktuell der zentrale Busbahnhof der Stadt. Weiter ging es in die Klosterstraße, dann scharf links in die Straße „Auf der Scheib“ bis zum zweigeteilten Festplatz zwischen Schulstraße und Labachweg.
Um es vorwegzunehmen: Dem städtischen Beirat unter Leitung des Beigeordneten Edgar Breit ist es gelungen herauszuholen, was dieser Standort, eigentlich ja aus der Verlegenheit geboren, hergibt. Auf dem oberen Parkplatz, wo die Fahrgeschäfte und Kirmesbuden stehen, wirkt es zwar enger als gewohnt. Doch das tat der Stimmung der zahlreichen Kirmesbesucher, wie man am Samstag und Sonntag zählte, offenbar keinen Abbruch.
Auch auf dem unteren Parkplatz, der Bühne, Tische und Bänke sowie mehrere Getränkestände beherbergt, fühlten sich die Gäste sichtlich wohl. Hier fand nach dem Einmarsch des Festzugs der traditionelle Fassanstich durch Stadtbürgermeister Christoph König statt. Und er gelang dem Stadtoberhaupt - es war ja erst das zweite Mal - ziemlich gut, ohne dass allzu viel des köstlichen Gerstensafts verloren ging. König dankte in einer kurzen Ansprache allen, die zum Gelingen der in diesem Jahr mit großen Herausforderungen verbundenen Stadtwoche beigetragen haben und übergab das Wort an Edgar Breit. Dieser sprach von einem mutigen und frischen Neustart auf einem neuen Festplatz. Ein neues Sponsoringkonzept habe es möglich gemacht, ein abwechslungsreiches Programm für Groß und Klein auf die Beine zu stellen. All das wäre ohne die Menschen nicht gelungen, die mit Herzblut und viel Einsatz diese Veranstaltung organisiert hätten. Dafür dankte er vor allem seinem Beirat, der ihn bei der Vorbereitung engagiert und mit Weitblick unterstützt habe.
Das Wetter spielte am gesamten Wochenende bei Sonnenschein und Temperaturen um die 25 Grad mit, sodass es viele Kirmesgäste auch in der Nacht noch recht lange aushielten. Schon der erste Abend bot den Stadtwochenbesuchern ein echtes Highlight: Die St. Wendeler Rockband „Frantic“ heizte mit Titeln von Bon Jovi, AC/DC, Melissa Etheridge, Rolling Stones, Uriah Heep und anderer Rocklegenden den Fans auf dem sehr gut besuchten Festplatz so richtig ein. Auch auf dem Kirmesplatz tummelten sich derweil noch lange zahlreiche Besucher.
Gut besucht war auch Kirmesmesse am Sonntagmorgen. Die Stadtwoche geht ja auf die Hermeskeiler Donatuskirmes zurück; Donatus ist neben Martinus der zweite Hermeskeiler Schutzpatron. Dekan Christian Heinz hatte auf der Bühne fast 30 Messdienerinnen und Messdiener aus der Pfarrei St. Franziskus im Hochwald aufgeboten. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Abteier Blechbläserensemble und Rafael Klar. Im Anschluss servierte der Förderverein Marienhaus Campus und Altenzentrum zum Mittagessen gefüllte Klöße. Auf dem Kirmesplatz kamen am Sonntagnachmittag und -abend hauptsächlich Kinder und Jugendliche auf ihre Kosten. Mit Funk und Soul vom Feinsten unterhielt die Formation Soul Cantina aus Trier die Sonntagabendgäste.
Für einen Teil der nachfolgenden Tage war die Wettervorhersage nicht besonders positiv. Wie es dann tatsächlich gekommen ist und was sonst noch geboten wurde, erfahren Sie in der nächsten RuH-Ausgabe. (WIL-)