Nach kontroverser Diskussion und Abwägung aller Kriterien entschied sich der Ortsgemeinderat in seiner Sitzung am 12. Januar, nicht am Förderprogramm „Klima angepasstes Waldmanagement“ teilzunehmen. Die Erschließung des Baugebietes „Im Rindsbraten“, 2. Bauabschnitt wird forciert und die Umgestaltung eines historischen Gebäudes in Nähe der Dorf- und Kulturscheune angegangen.
Revierförsterin Sandra Sasse erläuterte in der vergangenen Ratssitzung den Ratsmitgliedern ausführlich die Kriterien des Förderprogramms in Bezug auf die Situation im Rascheider Gemeindewald. Da der Gemeindewald eine Fläche von über 100 ha aufweist, müssten im Zeitraum der nächsten 20 Jahre alle 12 der vom Bund festgelegten Kriterien erfüllt werden, um in den Genuss von Fördergeldern zu kommen. Darüber hinaus gilt das „Windhundprinzip“, das heißt, die Förderung erfolgt in der Reihenfolge des Eingangs der Anträge. Die 389 ha des Gemeindewaldes sind immer noch durch den hohen Bestand an Fichten (50%) geprägt. Hier schlagen vor allem die Forderungen nach Belassen von Totholz in liegender und stehender Form zu Buche. Auch die Kennzeichnung und der Erhalt von mindestens fünf Habitatsbäumen pro Hektar (überwiegend Fichte), die zur Zersetzung auf der Fläche verbleiben sollen, erfordert einen enormen Aufwand. Die schwer kalkulierbare Menge an Schadholz, die unkontrollierte Ausbreitung des Borkenkäfers und die Erhöhung des Sicherheitsrisikos für Forstarbeiter und Wanderer durch stehendes Schadholz wiegen besonders schwer. Für die Umsetzung der Maßnahmen in den kommenden 20 Jahren wird ein Kostenaufwand von über 300.000 € errechnet. Der Aufwand für unklare Kriterien, die im Augenblick nicht einschätzbar sind ist noch dazuzurechnen. Dem Aufwand stehen mögliche Fördergelder in Höhe von 408.500 € gegenüber. Nach kontroverser Diskussion einigte man sich schließlich darüber, an der Maßnahme nicht teilzunehmen, sondern den Wald, wie schon in den letzten Jahren begonnen, eigenverantwortlich Klima angepasst umzugestalten. Die erforderlichen Maßnahmen sollen im Rahmen einer zeitnahem Waldbegehung zusammen mit der Revierförsterin abgestimmt und festgelegt werden. Die Entscheidung trage sowohl dem Klimaschutz als auch den wirtschaftlichen Aspekten Rechnung, so Ortsbürgermeister Andreas Ludwig.
Baugebiet „Im Rindsbraten“
Die Erschließung des 2. Bauabschnittes soll forciert werden. Zwei Bauherren haben bereits angekündigt, im Frühjahr beginnen zu wollen. Deshalb ist die noch ausstehende Vermessung dringend erforderlich. Das durch die VG Verwaltung ermittelte Angebot des Büros Hannemann aus Trier in Höhe von 37.338 € wird angenommen, im Haushalt sind dafür 38.000 € eingestellt. Der bisher namenlose Verbindungsweg im Baugebiet wird künftig „Am Ringweg“ heißen.
Multifunktionaler Dorftreff
Ein historisches Bauernhaus in der Nähe der Dorf- und Kulturscheune soll zu einem offenen multifunktionalen Dorftreff mit Anbau eines Bürgersaales umgestaltet werden. Der Begriff wurde deshalb so umfassend gewählt, um sich alle Optionen offen zu halten. Die Planung mit Kosten von ca. 28.000 € wurde beauftragt, die Ausgestaltung soll im Rahmen eines Bürgergespräches erörtert und festgelegt werden.
Verschiedenes
- Der Aussichtsturm soll im Rahmen der Maiwanderung am 1. Mai offiziell eingeweiht werden.
- Der Glasfaserausbau durch Westenergie für die komplette Ortslage soll im 2. Quartal dieses Jahres beginnen. Voraussetzung ist, dass 40% der Anschluss berechtigten der Maßnahme zustimmen. (BäR)