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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 30/2022
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Corona: Starker Anstieg der Fallzahlen im ersten Halbjahr

Die Grafik zeigt die wöchentliche Entwicklung der Neuinfektionen im ersten Halbjahr 2022.

Spitzenwerte im März

Nach Rückgang im April und Mai steigen die Zahlen seit Juni wieder

Die Zahl der Infektionen mit dem Corona-Virus ist im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamts Trier (Stadt Trier und Kreis Trier-Saarburg) in der ersten Jahreshälfte explosionsartig angestiegen. Vom Beginn der Pandemie im März 2020 bis Ende 2021, also innerhalb von 20 Monaten, waren insgesamt 12.751 Fälle registriert worden. Am 30. Juni lag die Zahl nun bei 74.183; das bedeutet einen Anstieg innerhalb von nur sechs Monaten um 582 Prozent, also fast das Sechsfache in einem Zeitraum, der weniger als ein Drittel des Vergleichszeitraums umfasst.

Von den 74.183 registrierten Fällen entfallen 31.615 auf die Stadt Trier und 42.568 auf den Kreis Trier-Saarburg. Hier ist Spitzenreiter die VG Konz mit insgesamt 9.359 Infektionen, gefolgt von Saarburg-Kell mit 9.213, Schweich mit 7.863, Trier-Land mit 5.919, Ruwer mit 5.546 und Hermeskeil mit 4.668 Fällen.

Den schnellsten Anstieg zeigt die Statistik in der zweiten Märzhälfte: Brauchte der Sprung von 30.000 auf 40.000 Infektionen vom 20. Februar bis 13. März noch drei Wochen, dauerte es bis zum Erreichen der Zahl 50.000 am 29. März nur noch etwas mehr als zwei Wochen. Entsprechend verzeichnete das Gesundheitsamt in der 10., 11. und 12. Kalenderwoche jeweils mehr als 4.000 Neuinfektionen und in der 10. Woche mit 1731,2 in Trier und 1664,1 im Landkreis die höchsten Inzidenzen. Am Ende des ersten Halbjahres lag die Sieben-Tage-Inzidenz in Trier bei 628,0, in Trier-Saarburg bei 560,0.

Obwohl die VG Hermeskeil mit 4.668 die niedrigste absolute Zahl an bisher registrierten Covid-19-Infektionen aufweist, ist der betroffene Anteil an der Bevölkerung mit 30,31 % der höchste. Das liegt daran, dass Hermeskeil im Vergleich zu den übrigen Verbandsgemeinden mit 15.403 die niedrigste Einwohnerzahl hat. Es folgen Ruwer (30,14 %), Konz (28,93 %), Saarburg-Kell (27,46 %), Schweich (27,40 %) und Trier-Land (26,76 %). Dennoch vollzieht sich die Entwicklung der Infektionen in der VG Hermeskeil im Gesamtvergleich am Langsamsten. Hier ist im ersten Halbjahr ein Anstieg um 304 % festzustellen, während er im übrigen Kreisgebiet bei 469 % liegt.

Im ersten Halbjahr 2022 sind in der Stadt Trier und im Kreis Trier-Saarburg insgesamt 43 Personen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung verstorben. Das entspricht der Hälfte der im gesamten Vorjahr registrierten Todesfälle; hier ist demnach im Jahr 2022 kein Rückgang zu verzeichnen. Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie im Zuständigkeitsbereich des Trierer Gesundheitsamts bis Ende Juni 197 Corona-Todesfälle registriert worden.

Parallel zur Zahl der Neuinfektionen hat sich auch die Zahl der Personen entwickelt, die im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stationär behandelt wurden. Mit 85 hatte sie Mitte März einen Höhepunkt erreicht, ging dann aber bis Anfang Juni drastisch zurück, als nur noch sieben Patienten in Behandlung waren, um bis Ende Juni wieder auf 32 anzusteigen. Erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass die Zahl derjenigen Patienten, die intensiv behandelt werden müssen, seit mehr als zwei Monaten äußerst gering ist: Sie pendelt seit dem letzten Drittel des Monats April zwischen Null und Drei.

Bei all dem ist jedoch zu berücksichtigen, dass laut Kreisverwaltung die tatsächlichen Infektionszahlen und Inzidenzen höher liegen dürften, da viele Infektionen nicht mehr durch einen PCR-Test (der im Gegensatz zu einem Schnelltest registriert wird) bestätigt werden und die Zahl der Tests abgenommen hat.

Zu Beginn der vergangenen Woche wurde in Trier eine Studie des Gesundheitsamts und der Universität Trier vorgestellt. Darin waren verschiedene Fragen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung untersucht worden. Eines der Ergebnisse besteht darin, dass rund die Hälfte der befragten Personen - mehr als erwartet - von Spät- und Langzeitfolgen nach einer Infektion wie Müdigkeit. Erschöpfung, Kurzatmigkeit und verminderter Leistungsfähigkeit berichten. Dabei handelte es sich weitaus überwiegend um Erwachsene; bei Minderjährigen traten dagegen kaum Spätfolgen auf. Das Durchschnittsalter der Verstorbenen lag nach dem Ergebnis der Studie bei 81,7 Jahren. (Stand 31.12.2020; aktuellere Zahlen weist das Statistische Landesamt bisher nicht aus)