Gruppenfoto nach dem Training mit Weltmeister Christian Schwarzer
Für 25 Jungen und Mädchen aus der Handball-Abteilung des TVH war das Training am vergangenen Donnerstag ein Erlebnis der besonderen Art. Kein Geringerer als der ehemalige Handball-Nationalspieler Christian Schwarzer führte mit ihnen ein zweistündiges Training in der IGS-Sporthalle durch. Schwarzer absolvierte insgesamt 319 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft, wurde 2007 mit Deutschland Weltmeister und hat insgesamt an vier Olympischen Spielen teilgenommen. Er gewann einige deutsche sowie spanische Meisterschaften und wurde mit dem FC Barcelona Champions-League-Sieger.
„Handball besteht aus zwei wesentlichen Elementen – Fangen und Passen, das muss ein Handballer beherrschen“, so lautet die einfache Erklärung von Christian Schwarzer über das Handballspielen. Solche Abläufe müssen trainiert werden. Der Schwerpunkt seines Trainings lag dann auch beim Üben dieser wesentlichen Grundelemente.
Entscheidungstraining
stand im Mittelpunkt seiner zweistündigen Trainingseinheit die Christian „Blacky“ Schwarzer mit den 25 Jungen und Mädchen aus der C und D-Jugend in der IGS-Sporthalle absolvierte. „Schon als aktiver Spieler habe ich Aufwärmen ohne Ball nicht gemocht“, so der 319-fache deutsche Nationalspieler. „Also, wie in anderen Sportarten auch, beginnt ein Training mit Aufwärmen, das gehört dazu, um Verletzungen vorzubeugen“, so Schwarzer. Dazu gehören auch verschiedene Gymnastikformen, wie Funktionsgymnastik, Stretching oder auch Übungen zur Kräftigung der Muskulatur. Danach folgte ein sogenanntes Entscheidungstraining, mit dem Üben von Wurftechniken, Laufwegen und klugem Passspiel. Immer wieder greift der Weltmeister ein, korrigiert und gibt Anleitungen zu Verbesserungen. Auch einige der anwesenden Jugendtrainer profitieren von der professionell vorbereiteten Übungsstunde. Die Idee, ein Training mit Schwarzer zu organisieren, wurde vom Jugendtrainer des TVH Christian Hans an den Abteilungsleiter Handball, Dieter Heger, schon vor längerer Zeit herangetragen. Der Jugendtrainer nutzte seine Kontakte zu Schwarzer und organisierte die Trainingseinheit.
Die Vereins- und Nationalmannschaftskarriere von „Blacky“ Schwarzer
„Ihr könnt mich Christian oder auch Blacky nennen“, so stellte sich der Handballstar, der eine atemberaubende Karriere hinter sich hat, bei den jungen Handballern vor. Mit dem Handball hat Schwarzer 1979 bei der TSG Bergedorf begonnen. Schnell begann dann eine Laufbahn in den Auswahlmannschaften von Hamburg. Mit dem VfL Fredenbeck, schaffte Schwarzer 1988 den Aufstieg in die erste Bundesliga.
Jetzt wurden größere Mannschaften auf den talentierten Handballer aufmerksam und es folgte der Wechsel von Fredenbeck nach Niederwürzbach. Nach der Abmeldung des TV Niederwürzbach 1998/99 aus dem Bundesligageschäft, folgte dann der Wechsel ins Ausland zum F.C. Barcelona, wo Schwarzer einige Titel gewonnen hat u.a. die Champions-League im Jahre 2000 ausgerechnet gegen den deutschen Serienmeister THW Kiel. Danach folgte ein Engagement bei der TBV Lemgo von 2001 bis 2007. Seine Vereinskarriere ließ Schwarzer dann bei den Rhein-Neckar-Löwen 2009 ausklingen. Heute ist Schwarzer Jugendkoordinator und Jugendtrainer beim Handballverband des Saarlandes (HVR).
Die Karriere als A-Nationalspieler begann im Oktober 1992. Er hat an insgesamt sechs Weltmeisterschaften teilgenommen und wurde 2007 unter Trainer Heiner Brand Weltmeister. Ebenfalls unter Heiner Brand errang die Nationalmannschaft mit Schwarzer im Jahre 2004 die Europameisterschaft.
Als Höhepunkt seiner internationalen Karriere bezeichnet er selbst die Teilnahme an vier Olympischen Spielen (1996 Atlanta, 2000 Sydney, 2004 Athen, 2008 Peking).
Ein Star zum Anfassen
Nach dem Training fand der Handball-Star noch genügend Zeit um geduldig Autogramm- und Fotowünsche zu erfüllen. Die jungen Handballer/innen einschließlich der Trainer und Eltern machten davon hinreichend Gebrauch. Die Frage von RuH welche Spiele bei ihm in bleibender Erinnerung geblieben sind beantwortete Schwarzer, so:
„Bei den olympischen Spielen in Sydney stand es gegen Spanien 90 Sekunden vor Schluss 26:26. Dann setzte unser Linksaußen Stefan Kretschmar den Ball an die Unterkante der Latte. Die Spanier trafen dann vier Sekunden vor Schluss zum 27:26-Endstand ins Tor. Aber man sieht sich im Leben oft zweimal, in Athen gewannen wir gegen Spanien nach zweimaliger Verlängerung im Siebenmeterwerfen und kommen ins Endspiel“. Am Ende stand, nach der Endspielniederlage gegen Kroatien mit 24:26, der Gewinn der Silbermedaille. (Kö)