Ulrike Kann bei ihren Erläuterungen zum Mäschecken
Ein Stadtspaziergang durch die Hochwaldmetropole
Im Rahmen des Stadtwochen-Programms, richtete die Hermeskeiler Tourist-Info, unter der Führung von Ulrike Kann, einen Stadtspaziergang aus. Dabei wurden Geschichten zu besonderen Plätzen in Hermeskeil erzählt. Viele spezielle Stellen haben ihren Namen oder ihre Bedeutung durch eine Hintergrundgeschichte erlangt.
Ulrike Kann, die aus Abtei stammt, besitzt einen fast unendlichen Fundus über die Sehenswürdigkeiten der Stadt und ihre historische Bedeutung. Alle Besuchsstätten in allen Einzelheiten hier aufzuzählen würde mehrere Seiten füllen, deshalb sollen nur einige Stätten der ca. 4 km langen Wanderung exemplarisch dargestellt werden.
Die Führung mit den etwa 30 interessierten Wanderern begann vor der Sparkasse, wo „Der Hermeskeiler“ eine gusseiserne Statue aufgestellt ist, die Vater Tochter und Sohn darstellen. Von da aus ging es zum Rathausbrunnen, mit seinen 13 wasserspeienden Armen, die den Wasserreichtum von Hermeskeil und Umgebung sowie die 13 Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde symbolisieren sollen. Die Wanderung führte die Gruppe zum Keiler, ein früheres Wahrzeichen der Hochwaldkaserne, der die Bedeutung von Hermeskeil als ehemalige Garnisonsstadt versinnbildlichen soll. Über den Krankenhausgarten, der u.a. von Ulrike Kann gepflegt wird, ging es weiter zum „Mäschecken“, dem ältesten Teil der Stadt, dem ehemaligen Unterdorf. Der Mäschecken war ein Kommunikationszentrum der Hermeskeiler Bürger. Sie trafen sich dort zum „mäjen“, was im Plattdeutsch „miteinander quatschen“ bedeutet. Weiter ging es vorbei am Mehrgenerationenhaus zur Menora-Tafel, dem Standort der früheren Synagoge, die in der Reichskristallnacht von den Nationalsozialisten verwüstet und 1945 durch Artillerie-Beschuss zerstört wurde.
Vorbei am Alten Markt führte der Wanderweg zur gelungen renovierten evangelischen Kirche. Der Weg endete dann am Stölpe-Pater-Brunnen, der 1970 von dem Bildhauer Matthias Müller zu Ehren des Franziskaner-Paters Engelbert Michels als Sinnbild der Nächstenliebe geschaffen wurde. In unmittelbarer Nähe vom Stölpe-Pater-Brunnen befindet sich eine Sonnenuhr mit einer Sandsteinplatte, auf der eine Aufschrift an die Städtepartnerschaft „Hermeskeil – St. Fargeau“ erinnert. Was etwas schade ist, die Sonnenuhr befindet sich in einem jämmerlichen Zustand und wurde deshalb vom Besuchsprogramm gestrichen. Die Wanderung fand dann auf dem Weg an Jugendherberge und Kita Adolph Kolping vorbei auf dem Festplattz seinen Ausklang. Eins kann man jedenfalls konstatieren: Ulrike Kann hat mit ihrer Städtewanderung einigen Hermeskeilern ihre Stadt nähergebracht. (Kö)