Was macht man mit Tennisplätzen, die nicht mehr genutzt werden? Dieser Frage sahen sich in Damflos Bürgermeister Joachim Wellenberg und seine Gemeinderäte gegenüber, als der örtliche Tennisverein seinen Betrieb einstellte und sich auflöste. Sinnvoll sollte die Lösung sein und dem Ort auch einen gewissen Nutzen einbringen. Die Lösung, eine generationenübergreifende Naturbegegnungswiese auf dem gemeindeeigenen Grundstück, die zudem den Vorteil hat, dass sie förderungsfähig ist und damit die klamme Gemeindekasse schont.
Die geplante Nutzung bietet sich an, weil das betreffende Grundstück waldnah und unmittelbar neben dem Sportplatzgelände mit einem großen Parkplatz liegt und der angrenzende Weg oft als Spazierweg für Familien und Touristen dient und sich damit hervorragend zur touristischen Inwertsetzung der Fläche eignet. Außerdem soll so der Entwicklung des sozialen Miteinanders im Ort Rechnung getragen werden.
Angedacht sind neben überdachten Sitzgelegenheiten Spielgeräte für Kinder und Informationstafeln mit umweltrelevanten Informationen. Zum Schutz des Klimas und der lokalen Artenvielfalt sollen eine bienenfreundliche Blühwiese und ein Pflanzgarten angelegt werden. Außerdem plant man den Bau eines sogenannten Lebensturms, um auch die Insektenwelt in bestmöglichem Maße zu unterstützen. Für all das sollen möglichst umweltverträgliche Materialien verwandt werden.
Neben der Anlage ist zusätzlich ein Bolzplatz mit zwei kleinen Fußballtoren geplant.
Im Antrag auf Förderung aus dem LEADER-Programm wird der innovative Charakter der Maßnahme hervorgehoben. Hier werde eine naturnahe Begegnungsfläche entstehen, die nicht nur informativ sein soll sondern auch Spielflächen mit naturnahen Wiesen- und Pflanzflächen in Einklang bringt. Diese Kombination ergebe eine innovative Gesamtmaßnahme, die Klimaschutz und soziales Miteinander mit touristischer Wertschöpfung unter dem Aspekt des Artenschutzes vereint.
Die neu zu errichtende Fläche soll allen dienen, Personen aller Altersgruppen, Familien mit Kindern aller Altersklassen, Touristinnen und Touristen sowie der lokalen Fauna und Flora. Ziele sind letztendlich die Stärkung des sozialen Miteinanders, der Schutz des Klimas sowie der Artenvielfalt der lokalen Fauna und Flora.
Kosten soll das alles ca. 25.300 €, wovon 65 % also ca. 16.500 € über das europäische LEADER-Programm als Zuschuss fließen. Die Gemeinde hätte also nur 8.800 € der Gesamtmaßnahme aus eigenen Mittel aufzuwenden. Auch die Folgekosten halten sich mit geschätzten jährlichen 1.000 € im überschaubaren Rahmen.
Die gesamte Planung wurde, so Ortsbürgermeister Wellenberg anlässlich der letzten Gemeinderatssitzung, allen Ratsmitgliedern zugeleitet und soll Mitte September 2022 in der LEADER-Sitzung in Schillingen verabschiedet werden. Sein Fazit: „Wir haben was Sinnvolles und Machbares rausgeholt!“
Schlechte Nachrichte hatte Wellenberg für die Damfloser Senioren. Wegen steigender Zahlen von Corona-Infizierten und der damit verbundenen Ansteckungsgefahr wird der diesjährige Seniorennachmittag abgeblasen. Dafür wird am Friedhof ein Fahrradständer installiert und bis 2024 Glasfaseranbindung für jedes Haus möglich sein.
Gut für die Gemeinde sieht es im Neubaugebiet aus. Im ersten Bauabschnitt sind zehn von elf Bauplätzen verkauft. Für das letzte Grundstück hob der Gemeinderat den Verkaufspreis von bisher 52 € auf 65 € an. „Damit liegen wir angesichts gestiegener Kosten immer noch günstig“, so Wellenberg. Damit es dort weitergehen kann, vergab der Gemeinderat die Arbeiten für den Vorstufenausbau an die Hermeskeiler Firma Breit, die Mitte September 2022 beginnen will damit die Arbeiten im November 2022 abgeschlossen sind. (PaGe)