Die Musikertruppe von rechts: Reinhard Bäumler, Hartmut Heck und die Brüder Heinz, Werner und Hans Reinert
Frisch gesungen in Gottes schöner Welt hoch über Naurath
Trotz oder gerade wegen der Corona-bedingten Zwangspause in den letzten beiden Jahren waren wieder über 50 sangesfreudige Wanderer nach Naurath/Wald gekommen, um an der inzwischen zum Renner gewordenen Mittwochswanderung teilzunehmen. Doch auch die musikalischen Begleiter hatten sich irgendwie vermehrt. So gesellten sich zum Sänger/Koordinator Reinhard Bäumler und Urgestein Heinz Reinert am Akkordeon noch die beiden Brüder des letzteren, die den Gitarren- und den Rhythmuspart übernahmen und Verbandsbürgermeister Hartmut Heck, der 2019 schon an dieser Veranstaltung Feuer gefangen, stieg diesmal aktiv als zweiter Akkordeonspieler mit ein.
Die Wanderung begann am Bürgerhaus in Naurath/Wald. Valerie Dengler und das Team der Touristinformation hatten dazu die Traumschleife „5-Täler-Tour“ ausgesucht. Nach dem obligatorischen Begrüßungslied aus der Operette der Vogelhändler „Grüß euch Gott...“schmetterten alle erst mal einige Wanderlieder in die Morgenluft. Die 11. Auflage der Veranstaltung, die doch noch etwas kühle Witterung und die leicht eingerostete Stimme, waren Gründe genug für einen ersten Schluck „Stimmöl“, bevor es unter der Leitung des ortskundigen Wanderführers Norbert Hoff aus Naurath auf die Strecke ging. Das Schmuckstück der Ortsgemeinde, die mittelalterliche Felsenkapelle, war es wert kurz innezuhalten. Hier erfuhr man auch, warum der Pfad dorthin im Volksmund als „Wurstpfädchen“ bezeichnet wird. Die Strecke, die durch fünf wildromantische Täler führt, daher auch der Name der Traumschleife, ist geprägt von Bachläufen, schönen Waldabschnitten und einigen weiten Fernblicken in den Hunsrück und bis zur Mosel. Unterwegs bekam der Wanderer an einigen Stellen aber auch vom zertifizierten Nationalparkführer Hoff vor Augen geführt, welchen Einfluss der Klimawandel mit seinen Hitze- und Dürreperioden auf die heimische Natur hat. Die Bachläufe waren nur noch Rinnsale oder ganz trocken, die Fichten von der Trockenheit geschwächt und nicht mehr in der Lage, ausreichend Harz zu bilden, um den Borkenkäfer abzuwehren. Auf dem Weg traf man immer wieder auf kleine Informationstafeln zu kulturhistorischen und naturkundlichen Themen, die von Herrn Hoff fachkundig erläutert wurden. Ein beeindruckendes Erlebnis war auch der kurze Stopp unter dem kühlen und schattigen Blätterdach eines Buchenwaldes. Drei Halte auf der ca. 9km langen Strecke nutzte man zur Rast und zum Singen und Musizieren. An der neuen Schutzhütte bei der Erzgrube war zur Stärkung der Wanderer von fleißigen Helfern ein deftiges Buffet aufgebaut und am Ziel hatte die Feuerwehr noch für Kaffee und Kuchen gesorgt. Nach dem offiziellen Ende bei dem sich Valerie Dengler (TI) und Reinhard Bäumler (RuH) bei allen Beteiligten herzlich für die gelungene Veranstaltung bedankten, überreichte man den Akteuren (Musiker und Wanderführer) ein Fläschchen „Stimmöl“. Wanderführer Hoff zeichnete die zwei jüngsten und den ältesten Teilnehmer noch mit einem Kerbholz aus, nicht ohne den Zweck dieses alten fälschungssicheren „Schuldscheines“ aus dem Mittelalter zu erläutern. Da die Musiker Zeit mitgebracht hatten, folgte noch ein kleines „Wunschkonzert“ mit alten Schlagern. (BäR)