Rast am Aussichtsturm „Nationalparkblick“
Kräuterkunde durch Beate Stoff
Auf dem Weg von Geisfeld nach Rascheid Wildkräuter entdeckt
23 Personen hatten sich am ersten Tag der Wanderwoche „Rund um Hermeskeil“ am Bürgerhaus in Geisfeld eingefunden. Begrüßt wurden die Wanderer von der Naturerlebnispädagogin Beate Stoff. Der erste Teil der Tour führte über die Königsfeldschleife hinunter bis zum Rasbachtal. Mit der Ansage von Beate Stoff: „Nach einem Abstieg folgt ein knackiger Aufstieg“, hatte sie nicht zu viel versprochen, denn bis zum Aussichtsturm „Nationalparkblick“ in Rascheid waren immerhin 399 Höhenmeter zu überwinden. Hier, am tiefsten Punkt der Wanderung, konnte man das Wirken des Bibers bewundern, der zum Bau seiner Burg Bäume fachgerecht gefällt hatte. Auf dem flachen Stück entlang des Rasbaches konnte man zwischen den Bäumen das imposante 28 m hohe Rascheider Viadukt erkennen. Dazwischen immer wieder fachkundige Erläuterungen von der Naturerlebnispädagogin über Wildkräuter, wie z.B. Mädesüß, eine Heilpflanze, die gegen Fieberschübe und Gliederschmerzen eingesetzt werden kann. Dass man im Rasbachtal Mädesüß findet ist kein Zufall, denn die Pflanze wächst entlang eines natürlichen Bachlaufs und blüht von Juni bis August. Die zarten Blätter und Blüten der Wilden Möhre, die ebenfalls gefunden wurde, können für Salate als Zusatz in Gemüsegerichten und als Dekoration oder zum Würzen verwandt werden. Sie hat eine leberschützende Wirkung.
Am 17,70 Meter hohen Aussichtsturm, der auf einer Anhöhe neben dem Rascheider Sportplatz in 540 Höhenmetern thront, traf die Wandergruppe pünktlich zur Mittagspause um 12.00 Uhr ein. Seinen Namen „Nationalparkblick‘“ verdankt das touristische Highlight dem Umstand, dass man von der obersten Plattform aus, bei gutem Wetter, weit in jede Himmelrichtung u.a. bis in den Nationalpark Hunsrück-Hochwald blicken kann. Der Aussichtsturm wurde zu Beginn des Jahres 2020 eröffnet. Inzwischen wurde eine kleinere Aussichtsplattform für Menschen mit Behinderung errichtet.
Nach dem Genießen der tollen Aussicht auf die Hochwald-Region, wurde jetzt Frischkäse und Camembert garniert und gewürzt u.a. mit Wilder Möhre, Gewürzfenchel und Wasserpfeffer, als Waldimbiss gereicht. Das Brot hatte Beate Stoff aus einer kleinen Osburger Bäckerei mitgebracht, das man mit veganer Butter bestreichen konnte.
Nach der kulinarischen Stärkung setzte jetzt der Regen ein. Es war keine Überraschung, denn von den Meteorologen wurde an diesem Tag eine 80%ige Regenwahrscheinlichkeit prognostiziert. Aber wie hatte am Anfang der Wanderung die Leiterin der Hermeskeiler Tourist-Information, Valérie Dengler, richtigerweise behauptet: „Wir sind ja nicht aus Zucker!“ Der Ostfriese betont sogar: „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Bekleidung“. Jetzt war tatsächlich Regenbekleidung angesagt. Der Einsatz des Spitzwegerich, der u.a. gegen Sonnenbrand hilft und auch entlang des Wanderweges gefunden wurde, musste bei diesen Wetterverhältnissen nicht zum Einsatz kommen. An einer neugierigen Kuhherde vorbei, ging es dann auf schmalem Pfad abwärts zurück ins Rasbachtal. Die am Ende des Pfades gepflanzten Bäumchen, die gegen Wildverbiss geschützt waren, entpuppten sich als Tulpenbäume. Jetzt folgte nach einem knackigen Abwärtsmarsch ein ebenso giftiger Anstieg bis zum Geisfelder Bürgerhaus.
Fazit: Die sportliche und körperliche Anstrengung hatte sich gelohnt und die Teilnehmer der Wandergruppe traten nach einer hervorragend organisierten Wanderung mit neuen Erkenntnissen über Flora und Fauna des Hochwaldes die Heimreise mit ihren Pkws an. (Kö)