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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 31/2023
3 - Aus den Hochwaldgemeinden
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Donnerstag 27. Juli

Ziemlich durchnässt, aber trotzdem zufrieden, die lange Wanderung bewältigt zu haben: die Pilgergruppe am Ziel vor dem Portal der St. Remigius-Kirche in Reinsfeld. Im kleinen Bild oben links erkennt man, wie gut die Strecke beschildert ist.

Im strömenden Regen auf dem Martinusweg

Wer sich für die längste Tour der diesjährigen RuH-Wanderwoche (16 km) angemeldet und am Donnerstagmorgen vor dem Start einen Blick auf das „Regenradar“ geworfen hatte, war sich darüber im Klaren, was aller Voraussicht nach auf ihn zukommen würde. Dennoch gab es nur eine einzige Absage, die jedoch durch eine spontane Anmeldung wieder ausgeglichen wurde, sodass sich 19 Pilgernde, angeführt von Dekan Christian Heinz und Valérie Dengler von der Tourist-Information, bei leichtem Regen von der Martinuskirche aus auf den Weg machten. Zuvor hatte der Pastor die Gruppe mit der Lebensgeschichte des Heiligen vertraut gemacht und gemeinsam hatte man noch im Gotteshaus alle Strophen des bekannten Martinslieds gesungen.

Der Martinus-Kultur- und Pilgerweg, Teil der „Via Sancti Martini“, die Szombathely (Ungarn) in Osteuropa mit Tours (Frankreich) in Westeuropa verbindet, führt zunächst an der imposanten Martinsskulptur in der Koblenzer Straße vorbei, wo die beiden Vorgängerkirchen der heutigen Martinuskirche standen, anschließend durch die Stadt am Rathaus entlang zum (ehemaligen) Franziskanerkloster. Durch das Dörrenbachtal geht es weiter in Richtung Königsfeld, die Gemarkungen Rascheid, Geisfeld und Pölert (Bahnhof) werden durchquert und in der Nähe der Autobahnraststätte Hochwald Ost führt ein Abstecher zur Gedenkstätte SS-Sonderlager Hinzert. Hier durfte sich die Pilgergruppe nach der langen Wanderung durch Wind und Regen aufwärmen und im Seminarraum mit einem herzhaften Imbiss stärken, der von „Lecker-Picknickkorb“ in Thalfang zubereitet worden war.

Glaubte man anschließend, die gröbsten Unbilden des Wetters hinter sich zu haben, drehte auf dem Weg in Richtung Reinsfeld der Wind noch einmal so richtig auf und blies den Wanderern den Regen ins Gesicht. Erst kurz hinter der Meisbrück gab Petrus auf und ließ die Gruppe für den letzten Abschnitt der Wanderung bis zur Pfarrkirche St. Remigius in Reinsfeld unbehelligt.

Auf dem Weg, der von insgesamt zehn Infotafeln zu Leben und Wirken des Heiligen Martinus gesäumt ist, regte Pastoralreferentin Gerlinde Paulus-Linn die Pilgerinnen und Pilger immer wieder mit geistlichen Impulsen zum Nachdenken an, was nicht zuletzt auch dazu beitrug, sie für den weiteren Weg zu motivieren. Dass das schlechte Wetter der guten Laune der Gruppe nichts hatte anhaben können, konnte man während der abenteuerlichen Rückfahrt mit dem Planwagen nach Hermeskeil unschwer feststellen. Wie gesagt: Es war niemand dabei gewesen, der nicht gewusst hatte, was auf ihn zukommen würde. (WIL-)