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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 31/2025
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Sommerzeit ist „Saure-Gurken-Zeit“

In den Sommermonaten Juli und August herrscht die sog. „Saure-Gurken-Zeit“. Die Schulen haben Ferien, die Menschen nehmen ihren Jahresurlaub, die große und auch die kleine Politik haben Sommerpause, die Bundesliga hat spielfrei, Theater haben keine Vorführungen, der Einzelhandel verzeichnet weniger Umsatz, kurz gesagt, es ist nichts los. Auch wir Zeitungsmacher haben mit diesem Phänomen zu kämpfen. Keine Sitzungen der kommunalen Gremien, keine größeren kulturellen Veranstaltungen usw. Und doch, wir von RuH müssen jede Woche eine Zeitung herausbringen, und in der Vergangenheit ist es uns immer noch gelungen. Wenn auch ab und an eine „Schmalspurausgabe“ dabei herausgekommen ist. Wichtig ist, dass die Leser die notwendigen Informationen erreichen, dass die Vereine, die Kirchen und sonstige Institutionen ihre Termine bekannt geben können. Und nicht zu vergessen, die öffentlichen Bekanntmachungen der Verbandsgemeinde und der Ortsgemeinden.

Aber woher kommt der Begriff „Saure-Gurken-Zeit“? Der Begriff tauchte erstmals im 18. Jahrhundert auf, woher er kommt, ist umstritten. Es gibt mehrere Theorien: Einer zufolge geht er darauf zurück, dass Lebensmittel früher sauer eingelegt wurden, um sie länger haltbar zu machen. Wenn im kargen Winter wenig Nahrungsmittel zur Verfügung standen, konnte man unter anderem auf sauer eingelegte Gurken zurückgreifen. Demnach wäre die „Saure-Gurken-Zeit“ also ein Zeitraum, in dem man auf viele Annehmlichkeiten verzichten musste. Eine andere Vermutung: Die berühmten Spreewaldgurken kamen in Berlin meist im Spätsommer frisch eingelegt auf den Markt, also genau zu einer Zeit, in der die Geschäfte ferienbedingt in der Regel nicht sonderlich gut liefen. Die wohl wissenschaftlichste Erklärung: Die Bezeichnung könnte auf die jiddische Sprache zurückgehen, in der das Begriffspaar „zohro joker“ für „schweres Unglück“ steht. Bei miserabler Geschäftslage und hoher Inflation sprachen jüdische Kaufleute sorgenvoll von der „Zores- und Jokresheit“, der „Zeit der Not und Teuerung“. Aus dem Begriff formulierten Berliner Journalisten dann flapsig die „saure Jurke“, wobei sie aus dem Wort „Zores“ kurzerhand „Saures“ machten. (Quelle: Wiktionary/Wikipedia, Michael Opitz)