Der im Juni auf dem Arbeitsmarkt der Region verzeichnete Anstieg der Arbeitslosigkeit setzt sich auch im Juli fort. Die Zahl der arbeitslosen Menschen erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 152, das entspricht einem Zuwachs von 1,4%. Gegenüber Juli 2022 verzeichnet die Zahl der Arbeitslosen ebenfalls einen Anstieg um 10,2%. Die Arbeitslosenquote ist gegenüber Juni um 0,1 Punkte auf 3,8% geklettert. Zum Vorjahresmonat erhöhte sie sich um 0,3 Punkte.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit sei im Juli saisonüblich, so die Agentur für Arbeit Trier. Bedingt durch die Ferienzeit pausieren Bewerbungsverfahren, oder es laufen befristete Verträge zur Jahreshälfte aus. Viele Unternehmen würden mit den Neueinstellungen das Ende der Sommerferien abwarten. Zudem hätten viele junge Menschen in diesen Wochen die Schule oder die Ausbildung abgeschlossen und müssten sich wegen fehlender oder verzögerter Anschlussbeschäftigung arbeitslos melden. Entsprechend weist die Statistik insbesondere bei der Altersgruppe der 15- bis 25jährigen einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit um 11 Prozent aus. Bezogen auf die einzelnen Kreise des Agenturbezirks fällt dieser Anstieg sehr unterschiedlich aus: Beispielsweise weist die Stadt Trier mit 6,1 Prozent die höchste Arbeitslosenquote im Bezirk auf, der Zuwachs der Jugendarbeitslosigkeit ist mit 6,8 Prozent aber am niedrigsten. Im Kreis Trier-Saarburg ist es umgekehrt. Die Arbeitslosenquote ist mit 2,9 Prozent die zweitniedrigste im Bezirk, der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit ist mit 15,9 Prozent am höchsten.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften in der Region ist im Juli wieder gestiegen, es wurden deutlich mehr Arbeitsstellen gemeldet als noch im Juni. Die Arbeitsagentur und die Jobcenter konnten 1.065 Angebote, 19,5 Prozent mehr als im Vormonat, registrieren. Der Bestand an freien Stellen stieg damit um 1,3 Prozent auf 5.866. Das Vorjahresniveau wird jedoch sowohl beim Bestand als auch bei den Stellenzugängen seit Jahresbeginn mit je einem Minus von 1.085 und 1.670 deutlich unterschritten. Die Chancen, Arbeit in der Region zu finden, seien dennoch nach wie vor sehr gut. Entscheidender Schlüssel sei jedoch die passende Qualifikation. Sie entscheidet wesentlich über beruflichen Erfolg und Einkommensmöglichkeiten, muss aber angesichts des aktuellen Strukturwandels durch Fortbildung immer wieder angepasst werden.
Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick
In der Region Trier waren im Juli 11.175 Menschen arbeitslos gemeldet, 152 mehr als im Juni. Die Bewegungsdaten, die die Zugänge in Arbeitslosigkeit und die Abgänge aus Arbeitslosigkeit bewerten, geben wichtige Hinweise zur Dynamik am Arbeitsmarkt. Weniger Abgänge als Zugänge deuten auf eine steigende Arbeitslosigkeit. Im Juli konnten 2.423 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 2.594 Personen haben sich arbeitslos gemeldet. Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juli 2023 ist besonders die Personengruppe der jüngeren Menschen zwischen 15 und 25 Jahren betroffen. Die Quote der Jugendarbeitslosigkeit hat sich auf 3,4 Prozent erhöht, 125 junge Menschen mehr als noch im Juni sind arbeitslos. 1.265 junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren sind aktuell auf Ausbildungs- oder Arbeitsplatzsuche, 172 mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
Landkreis Trier-Saarburg
Im Landkreis Trier-Saarburg hat sich die Arbeitslosigkeit mit einem Zuwachs von 1,2 Prozent im Juli auf gleichem Niveau erhöht wie in der Stadt Trier. Die Zahl der Arbeitslosen stieg von Juni auf Juli um 27 Personen auf 2.345 Jobsuchende. Im Vergleich zum Juli 2022 hat sich die Arbeitslosigkeit um 197 Personen erhöht. Die Arbeitslosenquote bleibt wie im Juni bei 2,9 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist sie um 0,2 Prozentpunkte angestiegen.
Unter den 1.273 arbeitslosen Männern und 1.072 arbeitslosen Frauen befinden sich 269 Jüngere unter 25 Jahren, 679 Ältere ab 55 Jahren, 714 Ausländer und 565 Langzeitarbeitslose. 535 Menschen meldeten sich arbeitslos, 500 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.
Stellenangebote
Mit 5.866 gemeldeten Stellen bleibt der Stellenbestand weiterhin hoch, auch wenn er unter dem Vorjahresniveau liegt. Mit 518 Ausschreibungen werden die meisten Fachkräfte in Verkaufsberufen gesucht, 450 freie Stellen gibt es in der Metallbearbeitung, 428 Jobangebote liegen für Mechatronik- und Elektroberufe vor, gesucht werden außerdem 421 Führer von Fahrzeugen oder Transportgeräten sowie 387 Fachkräfte in Maschinen- und Fahrzeugtechnik.
Ausbildungsmarkt
Von Beginn des Ausbildungs-Berichtsjahres im Oktober 2022 bis Ende Juli waren in der Region Trier 4.059 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 69 oder 1,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Demgegenüber standen 2.262 Bewerber:innen, 35 oder 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Schere zwischen Ausbildungsangebot und Ausbildungsinteressierten klafft immer weiter auseinander. Gründe dafür sind vor allem der demografische Wandel aber auch eine erhöhte Schul- und Studienneigung. 1.784 Ausbildungsplätze sind zum aktuellen Zeitpunkt noch unbesetzt, 588 junge Menschen haben noch keine Ausbildungsstelle gefunden. Das entspricht einer Relation von rund drei unbesetzten Ausbildungsstellen je unversorgter Bewerberin oder unversorgtem Bewerber. Die „Top Ten“ der Ausbildungsstellen in der Region beziehen sich auf Berufe in verschiedenen kaufmännischen Sparten sowie den Bereichen Lagerlogistik, Kfz-Mechatronik, Industriemechanik, Elektronik und Metallbau. Jungen Menschen, die noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle sind, wird empfohlen, die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Trier anzusprechen. Das bietet die Möglichkeit, den eigenen Wunschberuf zu finden. (BäR)