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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 32/2023
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Endlich „grünes Licht“ aus Mainz

Planung für Radweg-Lückenschluss im Löstertal kann beginnen

Hartmut Heck ist seiner „Herzensangelegenheit“ einen großen Schritt nähergekommen: Vor Kurzem erhielt der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Hermeskeil endlich die Nachricht, dass das lang ersehnte Schreiben des MKUEM - Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität - in Mainz an die zuständige Stelle der Deutschen Bahn (DB) versandt wurde. Darin teilt das Ministerium mit, dass es „nach derzeitigem Stand nicht die Absicht [hat], die Bahnstrecke auf absehbare Zeit zu reaktivieren“. Gemeint ist das Stück der ehemaligen Bahntrasse im Löstertal vom Hermeskeiler Bahnhof bis an die Landesgrenze, das im benachbarten Bierfeld, wo der neue Bahnradweg Sankt Wendeler Land beginnt, ohnehin ein totes Ende hat.

Eine Herzensangelegenheit ist die Verbindung des Ruwer-Hochwald-Radwegs zum Saarland für den Bürgermeister deshalb, weil er sie wichtig für die Region und darüber hinaus findet. Heck: „Das wird für die Region eine ‚Wahnsinnsbereicherung‘ sein und ein wichtiger Beitrag zur Mobilität“. In dem Schreiben teilt das MKUEM der DB weiter mit, dass aus seiner Sicht nichts dagegen spricht, wenn die VG Hermeskeil und die DB „mit der Planung zur Verpachtung oder zum Verkauf der Strecke beginnen“. Einzige Bedingung: Die Strecke darf nicht „freigestellt“, d.h. entwidmet werden. Es soll also auf dem Papier weiter eine Bahnstrecke bleiben, weil - so das Ministerium - „eine Reaktivierung auf lange Sicht nicht komplett ausgeschlossen werden kann“. Das sollte nun aber kein Problem mehr sein, denn im Saarland wurde bei dem neuen Radweg das gleiche Verfahren angewandt.

In Hermeskeil wartet man jetzt darauf, dass sich die DB meldet. Das wollte sie - so Heck - bis Ende letzter Woche tun. Ob es tatsächlich der Fall war, war bei Redaktionsschluss für diese RuH-Ausgabe nicht bekannt. Aber mit diesem Schreiben, ohne das die DB nach früherer Aussage nicht bereit war, über eine Verpachtung oder den Verkauf der Trasse nachzudenken, ist wohl das größte Hindernis für den Lückenschluss aus dem Weg geräumt.

Wie geht es nun weiter? In dem vor einigen Jahren vom Kreis Trier-Saarburg veröffentlichten Radverkehrskonzept ist der Lückenschluss auf der ehemaligen Eisenbahnstrecke im Löstertal immerhin schon - wenn auch nicht mit höchster Priorität - enthalten. Da die Gemeinden Nonnweiler, Nohfelden und Freisen im nördlichen Saarland, die für den Bahnradweg Sankt Wendeler Land verantwortlich zeichnen, ebenfalls ein großes Interesse an der Maßnahme haben, wird es sinnvoll sein, auch den Kreis Sankt Wendel einzubeziehen.

Im Saarland hat die DB die Bahntrasse an die Naturland Ökoflächen-Management GmbH, eine hundertprozentige Tochter der Naturlandstiftung Saar, verkauft; die Gemeinden Freisen, Nohfelden und Nonnweiler haben von dieser ein Erbbaurecht erworben. Ähnlich könnte die Konstruktion auch in Rheinland-Pfalz aussehen, denn die DB möchte, so Hartmut Heck, „das Land mit im Boot haben“. Darin sieht er aber kein Problem, denn vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) wurde schon vor längerer Zeit eine positive Stellungnahme zu dem Projekt abgegeben. Es müsse halt, so Heck, geklärt werden, wer Eigentümer der Grundstücke und Träger der Maßnahme und des Radwegs werde.

Auf rheinland-pfälzischer Seite führt die ehemalige Bahntrasse nicht nur über die Gemarkung Hermeskeil, sondern auch über Gusenburger Flur. Mit der Maßnahme werden sich folglich auch die Gremien der Stadt Hermeskeil und der Gemeinde Gusenburg befassen. Der Gusenburger Ortsbürgermeister Siegfried Joram begrüßt den Lückenschluss ausdrücklich, „da dadurch der unterbrechungsfreie Anschluss des Ruwer-Hochwald-Radweges an das Radwegenetz des nördlichen Saarlandes ermöglicht wird“. Der Anschluss an den Bahntrassenradweg Sankt Wendeler Land werde, so Joram, insbesondere den Freizeitradverkehr und somit den „grenzüberschreitenden“ Rad-Tourismus in der Region, aber auch den Alltags- und Berufsverkehr beleben, denn die an der Strecke liegenden Hörmann-Werke, Pizza Wagner oder der Regional- und Fernbahnhof Türkismühle seien dann mit dem Rad/E-Bike einfacher und schneller zu erreichen. Nach Vorliegen der „detaillierten Rahmenbedingungen“ werde sich der Gusenburger Gemeinderat mit der Angelegenheit befassen. (WIL-)