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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 32/2025
3 - Aus den Hochwaldgemeinden
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Endlich „grünes Licht“ aus Mainz

Planung für Radweg-Lückenschluss im Löstertal kann beginnen

Hartmut Heck ist seiner „Herzensangelegenheit“ einen großen Schritt nähergekommen: Vor Kurzem erhielt der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Hermeskeil endlich die Nachricht, dass das lang ersehnte Schreiben des MKUEM - Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität - in Mainz an die zuständige Stelle der Deutschen Bahn (DB) versandt wurde.

Darin teilt das Ministerium mit, dass es „nach derzeitigem Stand nicht die Absicht [hat], die Bahnstrecke auf absehbare Zeit zu reaktivieren“. Gemeint ist das Stück der ehemaligen Bahn-trasse im Löstertal vom Hermeskeiler Bahnhof bis an die Landesgrenze, das im benachbarten Bierfeld, wo der neue Bahnradweg Sankt Wendeler Land beginnt, ohnehin ein totes Ende hat.

Eine Herzensangelegenheit ist die Verbindung des Ruwer-Hochwald-Radwegs zum Saar-land für den Bürgermeister deshalb, weil er sie wichtig für die Region und darüber hinaus findet. Heck: „Das wird für die Region eine ‚Wahnsinns-bereicherung‘ sein und ein wichtiger Beitrag zur Mobilität“. In dem Schreiben teilt das MKUEM der DB weiter mit, dass aus seiner Sicht nichts dagegen spricht, wenn die VG Hermeskeil und die DB „mit der Planung zur Verpachtung oder zum Verkauf der Strecke beginnen“. Einzige Bedingung:

Die Strecke darf nicht „freigestellt“, d.h. entwidmet werden. Es soll also auf dem Papier weiter eine Bahnstrecke bleiben, weil - so das Ministerium - „eine Reaktivierung auf lange Sicht nicht komplett ausgeschlossen werden kann“. Das sollte nun aber kein Problem mehr sein, denn im Saarland wurde bei dem neuen Radweg das gleiche Verfahren angewandt.

In Hermeskeil wartet man jetzt darauf, dass sich die DB meldet. Das wollte sie - so Heck - bis Ende letzter Woche tun. Ob es tatsächlich der Fall war, war bei Redaktionsschluss für diese RuH-Ausgabe nicht bekannt. Aber mit diesem Schreiben, ohne das die DB nach früherer Aussage nicht bereit war, über eine Verpachtung oder den Verkauf der Trasse nachzudenken, ist wohl das größte Hindernis für den Lückenschluss aus dem Weg geräumt. Wie geht es nun weiter? In dem vor einigen Jahren vom Kreis Trier-Saarburg veröffentlichten Radverkehrskonzept ist der Lückenschluss auf der ehemaligen Eisenbahn-strecke im Löstertal immerhin schon - wenn auch nicht mit höchster Priorität - enthalten. Da die Gemeinden Nonnweiler, Nohfelden und Freisen im nördlichen Saarland, die für den Bahnradweg Sankt Wendeler Land verantwortlich zeichnen, ebenfalls ein großes Interesse an der Maßnahme haben, wird es sinnvoll sein, auch den Kreis Sankt Wendel einzubeziehen. Im Saarland hat die DB die Bahntrasse an die Naturland Ökoflächen-Management GmbH, eine hundertprozentige Tochter der Naturlandstiftung Saar, verkauft; die Gemeinden Freisen, Nohfelden und Nonnweiler haben von dieser ein Erbbaurecht erworben. Ähnlich könnte die Konstruktion auch in Rheinland-Pfalz aussehen, denn die DB möchte, so Hartmut Heck, „das Land mit im Boot haben“. Darin sieht er aber kein Problem, denn vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) wurde schon vor längerer Zeit eine positive Stellungnahme zu dem Projekt abgegeben.

Es müsse halt, so Heck, geklärt werden, wer Eigentümer der Grundstücke und Träger der Maßnahme und des Radwegs werde. Auf rheinland-pfälzischer Seite führt die ehemalige Bahntrasse nicht nur über die Gemarkung Hermeskeil, sondern auch über Gusenburger Flur. Mit der Maßnahme werden sich folglich auch die Gremien der Stadt Hermeskeil und der Gemeinde Gusenburg befassen. Der Gusenburger Ortsbürgermeister Siegfried Joram begrüßt den Lückenschluss ausdrücklich, „da dadurch der unterbrechungs freie Anschluss des Ruwer-

Hochwald-Radweges an das Radwegenetz des nördlichen Saarlandes ermöglicht wird“. Der Anschluss an den Bahntrassenradweg Sankt Wendeler Land werde, so Joram, insbesondere den Freizeitradverkehr und somit den „grenzüberschreitenden“ Rad-Tourismus in der Region, aber auch den Alltags- und Berufsverkehr beleben, denn die an der Strecke liegenden Hörmann-Werke, Pizza Wagner oder der Regional- und Fern-

bahnhof Türkismühle seien dann mit dem Rad/E-Bike einfacher und schneller zu erreichen. Nach Vorliegen der „detaillierten Rahmenbedin-

gungen“ werde sich der Gusenburger Gemeinderat mit der Angelegenheit befassen.

Anmerkung der Redaktion

Liebe Leserinnen und Leser, ist Ihnen etwas aufgefallen. In dem Artikel ist die Rede von einem Bürgermeister Hartmut Heck. Wir haben aber seit Juni 2024 einen neuen Verwaltungschef, dieser heißt Stefan Ding. Genau. Der Artikel ist vom 01. 08. 2023 und war in der Ausgabe 32/2023 zu lesen, verfasst von Redakteur Bernd Willems, ist also zwei Jahre alt. Warum ich diesen Artikel veröffentliche? Ganz einfach. Seit zwei Jahren hat sich in Sachen Lückenschluss zwischen Hermeskeil und Bierfeld reichlich wenig bis gar nichts getan. In irgendwelchen Haushaltsplänen hat man Mittel für dieses Projekt eingestellt, das war es. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Angelegenheit zur unendlichen Geschichte wird. Ob der Lückenschluss über die alte Bahntrasse durch das Löstertal überhaupt einmal realisiert wird, ich lasse mich als passionierter Fahrradfahrer überraschen. Bernd Backes