RuH am Spielfeldrand: Ein Pokalkrimi im Züscher Fraubachtal

SG Züsch II verliert 5:7 im Elfmeterschießen gegen Kordel II

Die etwa 80 Zuschauer auf dem Sportplatz in Züsch brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Weniger das Niveau der Begegnung, sondern die Spannung war Schwerpunkt in diesem Match. Die Zweite der SG Züsch/Hermeskeil spielte ab der 69. Minute in Unterzahl und erkämpfte sich nach 120 Minuten ein 3:3-Unentschieden. Im Elfmeterschießen musste sich die gastgebende Zweite dann aber letztendlich gegen die etwas destruktiv auftretende Mannschaft aus Kordel sehr unglücklich geschlagen geben.

Die Zweite der SG Züsch/Hermeskeil war von Anfang an das spielbestimmende Team und hatte schon in der 1. Minute durch Philipp Stüber die erste Großchance, sein platzierter Flachschuss ging jedoch knapp am Pfosten des Kordeler Keepers vorbei. Nach einer herrlichen Kombination, initiiert über Rafael Schmitt, kann sich Marcel Dalheimer auf der rechten Angriffsseite durchsetzen, bedient klug Philipp Stüber, der den Ball überlegt zum 1:0 (19.) über die Linie drückt. Überhaupt dieser Schmitt, er war Dreh- und Angelpunkt seines Teams und verstand es, häufig unterstützt von Dalheimer, immer wieder seine Mitspieler geschickt in Szene zu setzen.

Zur zweiten Hälfte der Begegnung kam Philipp Gubernator für Jerome Junkes, ein Wechsel der sich in der Folge noch auszahlen sollte. In der 62. Minute drang Gubernator mit einem schnellen Antritt in den Kordeler Strafraum ein und konnte nur durch ein Foul gebremst werden. Tobias Gosert, ansonsten ein sicherer Elfmeterschütze, setze den Ball dann aber knapp neben das Tor. Ein Fehlschuss, der sich in der Folge etwas konsternierend für das gastgebende Team auswirken sollte, denn noch keine drei Minuten später erzielten die Gäste durch ihren Spielmacher Fabian Beckers das 1:1, wobei die Züscher Abwehr etwas schläfrig agierte. In der Folge wurde der Spielfluss der Einheimischen, oft begünstigt durch schlampig ausgeführtes Kurzpassspiel, durch die zweikampfstarken Gäste immer wieder gestört. Jetzt gestaltete sich die Partie etwas ausgeglichener und zu allem Überfluss bekam der bereits gelbverwarnte Philipp Stüber von Referee Wolfgang Gauer den gelb/roten Karton gezeigt. Eine überaus harte Entscheidung, für ein überdies zweifelhaftes Allerweltsfoul.

In dieser Phase des Spiels muss man den Hausherren ein großes Kompliment machen, denn trotz personeller Unterzahl spielte das Team, in Abwesenheit ihres Spielertrainers Björn Haack, mutig nach vorne und wurde durch eine herrliches Kopfballtor des zuvor eingewechselten Felix Brillowski zum 2:1 in der 79. Minute belohnt. Dann kreuzten die Gäste in der 90. Minute wieder mal vor dem Züscher Gehäuse auf und wieder war es Beckers, der zum 2:2 einnetzte. Es ging in die Verlängerung und schon in der dritten Minute der Nachspielzeit erzielte das Kordeler Team durch Leo Weiermann das 3:2. In den letzten 15 Minuten der Verlängerung fand das Spiel überwiegend in der Kordeler Hälfte statt. Dann sollte der kämpferische Einsatz der Gastgeber in der 120. Minute belohnt werden, als Philipp Gubernator im Strafraum geistesgegenwärtig zur Stelle war und das hochverdiente 3:3 erzielte. Kurz danach erfolgte der Schlusspfiff und es kam zum Elfmeterschießen.

Zum ersten Strafstoß trat Tobias Gosert an und setzte wiederum die Kugel neben das Tor. Den ersten Elfmeter der Gäste konnte dann Dennis Kronenberger im Züscher Tor bravourös halten. Als dann ebenfalls der Züscher Lakmani Chaker beim dritten Strafstoß am Kordeler Torhüter scheiterte und die nachfolgenden Schützen der Gäste sicher verwandelten, war die unglückliche und vermeidbare Niederlage der Gastgeber bittere Realität. (Kö)