Frischer geht´s nicht: Madeleine Hoffmann inmitten von „Hoffmanns Eden“. Am Tag vor dem Markt wird das Gemüse hier frisch geerntet.
Inmitten des Städtchens liegt ein Ort, an dem sich Erholung, Nachhaltigkeit und regionaler Gemüseanbau harmonisch vereinen: Hoffmanns Eden. Was auf den ersten Blick wie ein hübsches Ferienhaus mit Garten wirkt, ist in Wahrheit ein Herzensprojekt mit vielen Facetten.
Seit 2019 lebt Familie Hoffmann in Hermeskeil, ursprünglich aus Primstal kommend. Nach einer persönlichen Lebensveränderung – bedingt durch die Behinderung ihres Sohnes – wagte Madeleine Hoffmann im November 2024 einen mutigen Schritt: Sie nutzten ihr bisheriges Zuhause zu einem Ferienhaus mit Marktgarten um – Hoffmanns Eden war geboren.
„Ich wollte etwas gestalten, das für uns passt, flexibel mit Kindern ist, und gleichzeitig der Region etwas zurückgibt“, erzählt die junge Mutter, die sich das Gärtnern autodidaktisch und durch eine halbjährige Schulung angeeignet hat. Heute baut sie auf rund 300 m² reiner Beetfläche in Handarbeit über 50 verschiedene Gemüsesorten an – biologisch, regenerativ und völlig ohne Pestizide. Selbst Jungpflanzen zieht sie auf und bietet sie je nach Saison auch zum Verkauf an.
Marktgarten statt Monokultur
Das Gartenkonzept basiert auf dem Prinzip der Marktgärtnerei: kleine Beete, dichter Anbau, permanente Flächen und weitgehender Verzicht auf Maschinen. „Mir liegt der Boden am Herzen“, erklärt sie. „Keine Pestizide, kein Umgraben, dafür eine vielfältige Mischkultur, die den Boden aufbaut.“ Jedes Jahr im Januar beginnt die Planung: Saatgut wird bestellt, Beete werden angelegt, und jede Fläche wird optimal genutzt. Jedes Beet ist zwei- bis dreifach belegt, die Erne selbst richtet sich stark nach dem Wetter.
Direkt vom Beet zum Markt
Donnerstags ist Madeleine auf dem Hermeskeiler Wochenmarkt zu finden. „Mir ist wichtig, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen“, sagt sie. Neben Frischgemüse gibt es nach Wunsch auch die ein oder andere Rezeptidee dazu. Ab Mitte August soll in Ergänzung dazu auch ein kleines Selbstbedienungshäuschen in der Kranicherstraße entstehen, das nach dem Prinzip der Vertrauenskasse funktioniert. Was sich hier findet, kommuniziert sie auf ihrem WhatsApp-Kanal „Hoffmanns Eden Gartengemüse“. Außerdem in Planung ist die Einführung von Gemüse-Abo-Kisten: „Kunden bekommen dann, was der Garten gerade hergibt – frisch, saisonal und regional.“
Ein Ferienhaus mitten im Gemüseparadies
Doch Hoffmanns Eden ist nicht nur Marktgarten, sondern auch ein liebevoll eingerichtetes, familienfreundliches Ferienhaus. Zwei Schlafzimmer, Smart-TVs, Glasfaseranschluss, eine großzügige ebenerdige Dusche und ein Balkon mit herrlichem Ausblick laden zum Wohlfühlen ein. Hunde sind willkommen, ein Babypaket steht auf Wunsch bereit. Besonders beliebt ist das Haus bei Durchreisenden, etwa aus Frankreich oder den Niederlanden – und die Bewertungen sprechen für sich.
Regional verwurzelt & zukunftsorientiert
Madeleine Hoffmann denkt auch an die lokalen Wurzeln: Künftig möchte sie alte Hermeskeiler Gemüsesorten wie die Hermeskeiler Stangenbohne anbauen und freut sich über Hinweise aus der Bevölkerung. Aber sie hat noch viele weitere Pläne: eine Community aufbauen, noch mehr Jungpflanzen-Abos anbieten und Menschen zusammenbringen, die Freude am Gärtnern haben. „Ich möchte etwas Bleibendes für die Region schaffen.“ (LeWe)