RuH am Spielfeldrand:

Leichtfertig den Sieg verspielt

Trotz Dominanz: SG Beuren/Bescheid

erreicht nur ein 4:4

Das Team der SG Beuren/Bescheid hat fast 60 Minuten seinen Anhang bei glühender Hitze in Bescheid mit herrlichem Kombinationsfußball begeistert, dann aber nach einer 3:1-Halbzeitführung einen Gang rausgenommen, das Spiel nur noch verwaltet und die erforderlichen Zweikämpfe nicht mehr angenommen. Das sollte sich gegen ein clever agierendes Team aus Franzenheim beinahe bitter rächen. Am Ende ist die junge Mannschaft von Spielertrainer Jörg Lauer mit dem 4:4-Unentschieden mit einem blauen Auge davon gekommen.

Im Vorspiel hatte der letztjährige Tabellenletzte der D-Liga, die 2. Garnitur des Gastgebers, tatsächlich einen 2:1-Sieg gegen die Dritte des Verbandsligisten Zerf eingefahren. Angespornt von diesem nicht zu erwartenden Erfolgserlebnis wollte die Erste ihrem Anhang einen Sechs-Punkte-Nachmittag bescheren zu wollen.

Tim Lauer erzielt einen Hattrick

Es begann für das Team von Spielertrainer Jörg Lauer geradezu optimal. Schon in der 4. Minute hatte sich Neuzugang‚ Fabian Cottez auf der linken Seite durchgetankt, dann präzise auf Torjäger Tim Lauer gepasst und dessen Schuss mit seiner linken Klebe landete unhaltbar für den Franzenheimer Torhüter Alexander Schömer im Netz. Danach ließ die junge Mannschaft des Gastgebers Ball und Gegner laufen und das zweite Tor schien nur noch eine Frage der Zeit. In der 27. Minute war es dann soweit. Nach einem erfolgreichen Dribbling vor dem Strafraum brachte Marvin Adams seinen Torjäger Tim Lauer in gute Schussposition, der noch einen Gegenspieler umkurvte und den auf die lange Ecke spekulierenden Torhüter aus Franzenheim mit einem trockenen Schuss in die kurze Ecke überwand. Jetzt schien der Gegner schon zu resignieren und in der 31. Minute wurde der wieselflinke Fabian Cottez von Spielmacher Axel Thomas freigespielt. Im Zweikampf „Eins gegen Eins“ gegen den Torhüter wählte Cottez die falsche Option und versuchte den Torhüter zu überlupfen, der lenkte den Ball reaktionsschnell ans Lattenkreuz. Müßig zu spekulieren, wie der Spielverlauf sich bei einem 3:0-Vorsprung anschließend entwickelt hätte. „Hätte, hätte – Fahrradkette“, jedenfalls erzielten die Gäste im direkten Gegenzug den Anschlusstreffer zum 2:1 durch Thomas Zimmer, einen ihrer auffälligsten Spieler. Dabei wirkte der Abwehrverbund der Gastgeber mehr als schläfrig, Geschenke jedenfalls nahmen die Gäste dankbar an. Aber was soll‘s – man hat ja einen Torjäger namens Tim Lauer – der jedenfalls wird in der 40. Minute durch einen klugen Pass in die Schnittstelle der Franzenheimer Abwehr von Axel Thomas freigespielt und versenkte den Ball flach und humorlos zum 3:1 für sein Team.

Die zweite Halbzeit begann zunächst sehr vielversprechend, eigentlich hatte Franzenheim dem Kombinationsspiel der Gastgeber zunächst wenig entgegenzusetzen. Aber jetzt schlichen sich bei dem Team der SG Beuren/Bescheid die ersten Nachlässigkeiten ein. Es begannen die „verflixten“ sieben Minuten für die Gastgeber. Zweikämpfe wurden nicht mehr angenommen, in der Vorwärtsbewegung wurden im Dribbling unnötig Zweikämpfe verloren, die Abwehrspieler standen zu weit von ihren Gegenspielern weg. In der 57. Minute war es wiederum Zimmer der zum 2:3 abschloss. Das wirkte lähmend für das Team der Gastgeber denn in der 60. erzielte der kurz zuvor eingewechselte Timo Schmitt das 3:3 und bei einem Eckball, drei Minuten später, tauchte der kopfballstärkste Spieler der Gäste, Pascal Bohn, im Strafraum auf und hatte gänzlich unbedrängt keine Mühe zum 4:3 einzuköpfen. Das tat richtig weh. Man muss der Mannschaft von Jörg Lauer, der sich die letzten 15 Minuten selber einwechselte, bestätigen, dass man jetzt alles versuchte dem Spiel noch eine Wende zu geben. In dieser Phase des Spiels erwies sich der gegnerische Torhüter Alexander Thömmes als „Turm in der Schlacht“ und verhinderte teilweise im Stile eines Handballtorhüters zunächst den Ausgleichstreffer. In der 83. Minute war er allerdings machtlos, als Fabian Cottez im Anschluss an einen Eckball, mit dem Hinterkopf, im Stile von Uwe Seeler, den hochverdienten Ausgleichstreffer erzielte. (Kö)