RuH am Spielfeldrand: Mehring eine Nummer zu groß

Die SG Gusenburg verliert deutlich mit 2:5

An der verdienten Niederlage des B-Liga-Neulings gegen den SV Mehring gibt es keine Zweifel, auch nicht was die Höhe des Ergebnisses angeht. Trotzdem muss man der Heimmannschaft ein Kompliment machen, denn sie hat während der gesamten 90 Minuten alles gegeben und war immer um eine Ergebnisverbesserung bemüht. Mit dem SV Mehring ist man allerdings auf ein Team gestoßen, das mit Sicherheit um den Titel mitspielen wird, insofern ist die Niederlage zu verschmerzen.

Schon in den Anfangsminuten dieser Begegnung war den etwa 100 Zuschauern klar, dass für den letztjährigen C-Liga-Meister wenig zu holen sein wird. Der SV Mehring der mit etlichen Akteuren besetzt ist, die schon höhere Ligen gespielt haben, ließ von Anfang an Ball und Gegner laufen und es musste einem um die Hausherren Angst und Bange werden. Immer wieder wurde Spielertrainer Simon Monzel gesucht, der sich nicht nur als intelligenter Spielmacher inszenieren konnte, sondern auch in der Offensive einige Akzente setzte. Vorne war es Carsten Cordier, der sehr häufig gefährlich im Strafraum der Gastgeber auftauchte, so auch in der 16. Minute, nachdem er von Monzel mit einem klugen Durchsteckpass bedient wurde und den tüchtigen Keeper Eugen Ziegenhagel eiskalt überwand. Überhaupt Ziegenhagel, er war einer der Besten seines Teams und das sagt bei fünf Gegentoren für die Leistung eines Torhüter schon einiges aus. Jetzt rollte Angriff auf Angriff auf das Gusenburger Tor. Neben Monzel konnte sich der quirlige Philippe Ludes über die rechte Außenbahn immer wieder mit seinen Flankenläufen in Szene setzen und bereitete dem Gusenburger Außenverteidiger Nicolas Kiefer einige Probleme. Es spricht für den Gusenburger Abwehrverbund, dass bei der großen Anzahl von Eckbällen weitere Torerfolge für Mehring ausblieben. Das schien sich in der 25. Minute zu ändern, als der antrittsschnelle Noah Breidbach im Strafraum zu Fall gebracht wurde und der souverän leitende Schiedsrichter Markus Hauser auf den ominösen Punkt zeigte. Diese Chance, um schon früh die Führung auf 2:0 auszubauen ließen die Gäste ungenutzt, denn der ausgewählte Schütze Felix Hübner setzte den Ball an den Pfosten. In dieser Phase des Spiels konnten die Gastgeber jetzt etwas befreiter aufspielen. Vor allem Dennis Barthen versuche etwas Struktur ins das Spiel seiner Mannschaft zu bringen, war allerdings auch zu sehr mit Defensivaufgaben belastet. Unterstützung bekam er im Spielaufbau von Villasanti-Ramos Crispin der sich ebenfalls als geschickter Ballverteiler betätigte. Und eben dieser Crispin nährte die Hoffnungen der Hausherren auf einen Punktgewinn, als er in der Nachspielzeit der ersten Hälfte nach einem Foul an der Strafraumgrenze den direkten Freistoß über die Mauer hinweg in eleganter Manier im Netz versenkte und Gästekeeper Nick Müller keine Chance ließ.

Aber die Freude währte nicht lange, Mehring ließ sich von diesem Geniestreich nicht beeindrucken und als die Gästeabwehr in der 47.Minute nur unzureichend klären konnte, war Simon Monzel zur Stelle und verwandelte mit einem Flachschuss eiskalt zum 1:2. Allerdings hatten die Gastgeber selbst kurz zuvor eine Riesenchance um in Führung zu gehen, als ein Kopfball von Crispin nach einer mustergültigen Flanke von Aron Jakobs von rechts nur knapp sein Ziel verfehlte. In der 65. Minute war es dann wiederum Carsten Cordier, der nach einem vermeidbaren Ballverlust der Gusenburger in der eigenen Hälfte, von Monzel mustergültig bedient wurde und zum vorentscheidenden 1:3 im Stile eines Torjägers einschob. Die anschließende Einwechslung des Routiniers Escobar Jorge Salomon bewirkte zwar eine spielerische Belebung des Spiels der Gastgeber, aber änderte nichts an der dominanten Vorstellung von Mehring. Die Gäste waren in der Innenverteidigung mit den erfahrenen Nico Scholtes und Anton Weiszenbacher exzellent besetzt und ließen nicht anbrennen. Dann machten die Gäste mit zwei Blitztoren in der 75. und 77. Minute durch Maxmillian von der Burg und Noah Breidbach zum 1:5 alles klar. Es spricht für die Moral der Truppe von Trainer Michael Weber, der urlaubsbedingt u.a. von Pascal Kopnarski vertreten wurde, dass man auch bei diesem hoffnungslosen Spielstand immer noch um eine Ergebnisverbesserung bemüht war. Exemplarisch tat sich hier vor allem der erst 17-jährige Aron Jakobs hervor, der in der 81. Minute durch seinen kämpferischen Einsatz einen schon vermeintlich verlorenen Ball auf der rechten Angriffsseite behauptete, in den Strafraum flankte, wo ein Abwehrspieler der Gäste die Hand zu Hilfe nahm. Den fälligen Strafstoß verwandelte Lukas Neisen zum 2:5.

Resümee zu diesem Spiel: Der Sieg für die Gäste geht auch in dieser Höhe vollkommen in Ordnung. Nach zwei Niederlagen gegen zwei Spitzenteams muss die SG Gusenburg jetzt versuchen gegen Mannschaften zu punkten, die auf ihrer leistungsmäßigen Augenhöhe stehen. (Kö)