Fußballer zeigen soziale Kompetenz

Stammzellentypisierung und Spendeneinnahmen erbrachten herausragendes Ergebnis

Im Rahmen der Lokalbegegnung in der B-Liga zwischen der SG Gusenburg/Grimburg und der SG Hermeskeil/Züsch fand auf dem Gusenburger Sportplatz eine Stammzellentypisierung statt, die von der Stefan-Morsch-Stiftung durchgeführt wurde. Der SV Gusenburg organisierte zusammen mit dem Gusenburger KiTa-Team eine Spendenaktion, dessen Erlös der Elterninitiative krebskranker Kinder im Saarland e.V. und der Stefan-Morsch-Stiftung zu Gute kommt.

Die Veranstaltung am vergangenen Sonntag auf dem Gusenburger Sportplatz im Rahmen des Fußballspiels hatte einen ernsten Hintergrund. Ein Kindergartenkind in Gusenburg ist an Leukämie erkrankt und wird im onkologischen Zentrum der Homburger Kinderklinik behandelt.

Der Gusenburger Ortsbürgermeister Siegfried Joram lobte in seiner Ansprache vor den zahlreichen Besuchern die beispielhafte Aktion, die der Sportverein in Kooperation mit dem KiTa-Team, der Elternvertretung und dem Förderverein der KiTa am vergangenen Sonntag auf die Beine gestellt hatte. Der Grimburger Ortsbürgermeister Armand Seil schloss sich seinen Ausführungen an. Für mehrere Kinder der KiTa war es ein Erlebnis, dass sie die beiden Mannschaften als Einlaufkinder in Trikots auf den Platz zum Anstoß begleiten durften.

Spendenaktion erbrachte stolzen Betrag

Die Auszählung der an der Kaffee- und Kuchentheke aufgestellten Spendenboxen ergab einen stolzen Betrag von 2.352,52 Euro. Der wird der „Elterninitiative krebskranker Kinder im Saarland e.V.“ und der Stefan-Morsch-Stiftung zur Verfügung gestellt. Zusätzlich wurden von den beiden Ortsbürgermeistern Spendenschecks im Namen der Ortsgemeinden überreicht.

Mit ihren zahlreich eingesammelten Spenden hat die Elterninitiative bisher die Kinderklinik in Homburg kinderfreundlich gestaltet, die medizinische Ausstattungen optimiert, die Forschungen intensiviert, das Team der Ärzte und Pflegekräfte verstärkt, zusätzlich Spieleinrichtungen für die jungen Patienten geschaffen, Wohnbereich für ihre Familien angeschlossen, die psychologische Betreuung verbessert und die häusliche Nachsorge ausgebaut.

Typisierung durch Stefan-Morsch-Stiftung

Blutkrebserkrankungen wie Leukämie befallen das blutbildende System. Wenn Bestrahlungen oder Chemotherapie nicht helfen, ist eine Stammzellentransplantation für viele Patienten die einzige Überlebenschance.

Bis in die 80er Jahre wurde in Europa die Behandlung nur mit Stammzellen von Verwandten durchgeführt. Der 16-jährige Stefan Morsch war 1984 an Leukämie erkrankt. Seine einzige Überlebenschance wäre die Knochenmarkspende eines Verwandten gewesen. Ein Stammzellenspender in der Familie konnte allerdings nicht gefunden werden. Durch Recherchen erfuhr der Vater von Stefan, dass es in England eine Datenbank mit 50.000 registrierten Stammzellenspendern gab. Nachdem 1984 eine Klinik in Seattle als einzige bereit war die Transplantation vorzunehmen, war Stefan Morsch der erste Europäer, bei dem die Stammzellen von einem Fremdspender zur Heilung führten. Leider verstarb Stefan Morsch nur kurze Zeit später an einer Lungenentzündung.

Nach dem Tod ihres Sohnes haben die Eltern von Stefan Morsch eine Stiftung ins Leben gerufen, um eine Datenbank für Stammzellenspender auch in Deutschland aufzubauen. Aktuell sind bei der Stefan-Morsch-Stiftung 500.00 Stammzellenspender registriert. Jährlich können etwa 550 Stammzellenspender an Menschen mit Leukämie vermittelt werden.

29 Personen in Gusenburg registriert

Bei der Typisierung am vergangenen Sonntag auf dem Gusenburger Sportplatz wurden 29 Personen als potentielle Stammzellenspender registriert. Alle an der Veranstaltung teilnehmenden Menschen waren begeistert dem herausragenden Ergebnis des Spendenaufkommens und der Typisierung. Von den Organisatoren wird mit weiteren Spendeneinnahmen in den nächsten Tagen gerechnet. (Kö)