Titel Logo
Rund um Hermeskeil
Ausgabe 34/2025
Aus der Heimatgeschichte
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Alte Wegkreuze in der Stadt

Kreuz an der Erzkapelle

Kreuz auf dem ehemaligen evangelischen Friedhof

Friedhofskreuz auf dem städtischen Friedhof

Martinusskulptur an der Koblenzer Straße

Steinerkreuz (auch Stoffelskreuz)

Kreuz an der Züscher Straße

In unserer letzten Ausgabe haben wir zwei Kreuze in Hermeskeil vorgestellt, die vor 50 Jahren an Orten aufgestellt wurden, wo zuvor alte Wegkreuze gestanden hatten. Es gibt im Bereich unserer Stadt noch weitere solcher Zeugnisse des christlichen Glaubens, der unsere Vorfahren maßgeblich prägte. In der heutigen Zeit, in der der Glaube bei immer weniger Menschen den Alltag bestimmt, werden die Kreuze kaum noch wahrgenommen.

Hermann Schmidt, ein Onkel von Friseur Bernd Schmidt, beschäftigte sich in einem heimatkundlichen Beitrag in der RuH-Ausgabe Nr. 45/1974 damit. Er schrieb: „Unsere Vorfahren stellten an jeden Dorfausgang ein Kreuz. Gottes Segen soll auf dem Hinausziehenden und dem Ankommenden ruhen. Dieser schöne Brauch war nicht nur in Hermeskeil, sondern im ganzen Hochwald üblich.“

Das Kreuz an der Züscher Straße

An einem der höchstgelegenen Punkte an der Straße nach Züsch stand seit ewigen Zeiten eines dieser Wegkreuze. Heute befindet sich dort in unmittelbarer Nähe zum Hochbehälter des Hermeskeiler Wasserwerks ein vom Heimatverein vor einigen Jahren neu hergestelltes großes Holzkreuz. Davor steht eine - ebenfalls vom Heimatverein geschaffene - rustikale Ruhebank, auf der man den Blick in Richtung Süden, Westen und Norden über die Hochwaldhöhen schweifen lassen kann.

Das Steiner Kreuz...

...steht an der Koblenzer Straße unweit der sogenannten Steinerbrück stadtauswärts in Richtung Abtei. Auch dieses Kreuz ist wie die anderen, nicht aus Stein, sondern aus Holz. Die Bezeichnung „Steinerkreuz“ kommt von einem alten Flurnamen: Die Felder an diesem Weg nannte man „beim Stein“. Eine an dem vom Heimatverein 2019 restaurierten Kreuz angebrachte Tafel informiert: „Man erzählt sich, dass auf der anderen Seite des Schafbaches ein Kreuz gestanden habe. Dort soll ein Fuhrmann mit seinem Pferdewagen tödlich verletzt worden sein, als seine Pferde durchgingen. Es war damals Brauch, an solchen Stellen ein Gedenkkreuz zu errichten. Als 1843 die Provinzialstraße gebaut wurde, hat man das Kreuz an die jetzige Stelle versetzt.“ Im „Unterdorf“ war das Kreuz früher als „Stoffelskreuz“ bekannt. Eine Hermeskeiler Familie Weber mit dem Hausnamen Stoffels, vermutlich Nachfahren des verunglückten Fuhrmanns, hat es mehrmals (1927 und 1982) erneuert bzw. renoviert.

Das Kreuz auf dem Erzberg

Nach alter Überlieferung stand schon in den frühesten Zeiten auf dem Erzberg, der seit jeher eine Stätte des Gebets war, neben der Kapelle ein Kreuz. Als im Jahre 1963 die Hermeskeiler Martinuskirche renoviert wurde, erhielt sie ein neues Altarkreuz. Das bisherige Kreuz wurde nach dem Erzberg gebracht und dort in der Nähe der Erzkapelle aufgestellt. Die Kapelle und das Kreuz bilden ein markantes Ensemble, das weithin sichtbar ist.

Das Kreuz am alten Kirchhof im Unterdorf

1880 wurde die vom Blitz getroffene Hermeskeiler Martinuskirche im „Unterdorf“ abgerissen. Das ursprüngliche Vorhaben, an der Stelle, wo der Altar gestanden hatte, ein Gedenkkreuz zu errichten, wurde nicht umgesetzt. Stattdessen hat man später in die Umfassungsmauer des neuen Gemeindeforstamtes ein Friedhofskreuz eingemauert. Seit 1969 erinnert das Martinusdenkmal an die alte Dorfkirche und die ehemalige Ruhestätte von Hermeskeiler Vorfahren.

Das Friedhofskreuz auf dem städtischen Friedhof

Im Jahr 1858 wurde bei der Einsegnung des Friedhofes ein steinernes Friedhofskreuz auf einem Steinsockel errichtet. Nach mehr als 120 Jahren wurde dieses im Jahr 1978 renoviert und im Jahr 2001 an seinem heutigen Standort aufgestellt.

Kreuz auf dem ehemaligen evangelischen Friedhof

Auch auf dem ehemaligen evangelischen Friedhof an der Züscher Straße findet sich ein eindrucksvolles Steinkreuz, das hoch in den Himmel ragt. Ob es sich um ein Friedhofskreuz handelt oder ob es - worauf eine Tafel an seinem Fuß hindeuten könnte - die letzte Ruhestätte von Maximilian Pasterts (1796-1876) markiert, ist unbekannt. Pasterts war der letzte Besitzer des Züscher Hammers, später Bauunternehmer in Hermeskeil, Abgeordneter des Preußischen Landtags (1849-1852) und maßgeblich am Bau der evangelischen Kirche (1853) beteiligt. (WIL-)

(Quellen: RuH-Archiv)