(v.l.n.r.) Sebastian Spottke (Vorsitzender der Geschäftsführung Marienhaus GmbH), Clemens Hoch (Gesundheitsminister Rheinland-Pfalz), Alexandra Gebel (Standortleitung Marienhaus Regioklinik), Anke Klauck (Geschäftsführung Marienhaus Kliniken GmbH), Markus Hommes (Geschäftsführung MVZ am Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen), Alexander Schuhler (Geschäftsführung Marienhaus GmbH, Bereich Seniorenzentren)
Hermeskeil soll eine Vorreiterrolle einnehmen: Das Marienhaus St. Josef Krankenhaus ist seit letzter Woche die erste Regioklinik des Landes Rheinland-Pfalz. Unter dem neuen Namen „Marienhaus Regioklinik St. Josef“ wurde die Einrichtung in einer feierlichen Veranstaltung unter Schirmherrschaft von Gesundheitsminister Clemens Hoch mit exzellenter musikalischer Umrahmung durch das Abteier Blechbläserquintett ernannt
Vor knapp einem Jahr wurde der Marienhaus Campus Hermeskeil gegründet, um eine umfassende und wohnortnahe Versorgung für die Region zu sichern. Mit dem neuen Status als Regioklinik wird dieses Konzept nun landesweit zum Vorbild. Ziel ist es, stationäre und ambulante Leistungen enger zu verzahnen, eine Erstversorgung rund um die Uhr anzubieten und ein breites Spektrum an Fachrichtungen unter einem Dach zu vereinen. „Mit der Einrichtung zur Regioklinik würdigt das Land das Engagement und die Innovationskraft der vielen Menschen, die hier vor Ort eine zukunftsweisende, wohnortnahe und patientenzentrierte Versorgung etabliert haben“, erklärte Anke Klauck, Geschäftsführerin der Marienhaus Kliniken GmbH.
Gesundheitsminister Hoch: „Work in Progress – aber mit großer Zukunft“
Minister Clemens Hoch betonte in seiner Rede die Bedeutung der neuen Versorgungsform: „Unsere Idee ist, dass das Modell Regioklinik die stationäre und ambulante Versorgung wohnortnah kombiniert. Hier in Hermeskeil bauen wir auf ein bereits starkes Fundament auf und entwickeln es weiter. So funktioniert eine Gesundheitsversorgung, die regional ganz nahe wirkt.“ Er wies darauf hin, dass Regiokliniken gerade in ländlichen Regionen neue Chancen bieten: Alltagsnotfälle – vom Sturz bis zur akuten Erkrankung – könnten direkt vor Ort qualifiziert eingeschätzt und behandelt werden. Damit würden Notaufnahmen entlastet und die Versorgung schneller und zielgerichteter. „Die erste Regioklinik im Land hier in Hermeskeil vereint medizinische Kompetenz, moderne Infrastruktur und eine starke regionale Verankerung. Diese Bezeichnung ist nicht nur eine formale Anerkennung, sondern bedeutet auch neue Perspektiven für den Erhalt und den Ausbau medizinischer Leistungen im Hochwald“, sagte Hoch. Das bereits vorhandene Angebot solle dabei noch weiterentwickelt und fortgeschrieben werden. Das Land selbst will künftig gezielt in Regiokliniken investieren – mit 1,5 bis 2 Millionen Euro pro Standort.
Von Notarztstandort bis Tagesklinik
In der Regioklinik werden fußläufige Patientinnen und Patienten rund um die Uhr erstversorgt und medizinisch eingeschätzt. So wird entschieden, ob eine Behandlung direkt vor Ort erfolgen kann oder eine Weiterverlegung in ein spezialisiertes Krankenhaus notwendig ist. Ergänzt wird dieses Angebot durch ein breites Spektrum an Einrichtungen: Dazu gehören eine psychiatrische Tagesklinik mit 40 Plätzen, eine geriatrische Reha mit 70 Betten sowie ein modernes ambulantes OP-Zentrum, in welchen in Kooperation mit dem Klinikum Mutterhaus und dem Orthopaedicum regelmäßig gynäkologische Operationen und Eingriffe an Schulter, Knie und Füßen vorgenommen werde. Darüber hinaus stehen im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) sieben verschiedene Fachrichtungen zur Verfügung, die eine umfassende ambulante Betreuung sicherstellen. Besonders erfreulich: Zum 1. September verstärkt eine neue Hausärztin das Team – neben Dr. Müller und Dr. Wagener komplettiert Frau Hoffmann dann das Trio. An Werktagen werden im Haus Röntgenuntersuchungen, Laboranalysen und weitere diagnostische Verfahren durchgeführt. Zusätzlich ist der Notarztstandort am Marienhaus Campus Hermeskeil rund um die Uhr besetzt und garantiert eine 24-Stunden-Einsatzbereitschaft in der Region rund um Hermeskeil.
Blick in die Zukunft
Marienhaus will in den kommenden Jahren in die umfassende Modernisierung des Bettenhauses investierten. Ziel ist es, Barrierefreiheit umzusetzen und die räumlichen Voraussetzungen für eine qualitativ hochwertige geriatrische Reha und eine zeitgemäße Patientenversorgung nachhaltig zu verbessern. In den nächsten drei bis fünf Jahren soll auf dem Klinikgelände außerdem das neue Seniorenzentrum entstehen. Kooperationen mit weiteren Fachärzten und Kliniken sind in Vorbereitung. Standortleiterin Alexandra Gebel brachte es zum Abschluss auf den Punkt: „Wir können stolz sein, was wir gemeinsam erreicht haben. Nach der Transformation ist vor der Transformation – wir bleiben im Dialog und denken Gesundheitsversorgung weiter.“
Im Geiste von Mutter Rosa Flesch
Einen besonderen geistlichen Impuls steuerte Oberin Annette Münster-Weber beim Festakt bei. In ihrem Vortrag erinnerte sie an das Wirken von Mutter Rosa Flesch, der Gründerin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen. Sie zeichnete das Bild einer Frau, die Spiritualität stets mit praktischem Handeln verband und sich unermüdlich für die Schwächsten der Gesellschaft einsetzte. Ihr Vermächtnis sei auch heute noch ein Auftrag, Nächstenliebe, Gerechtigkeit und Solidarität im Alltag lebendig werden zu lassen. Münster-Weber schlug damit eine Brücke von der Ordensgeschichte zur Gegenwart und unterstrich, dass die Regioklinik Hermeskeil ebenfalls in diesem Geist von Verantwortung und Zuwendung steht.
Tag der offenen Tür
Der Festakt mündete in einem offenen Austausch, bei dem die Gäste die neuen Strukturen kennenlernen, ins Gespräch kommen und einen Blick hinter die Kulissen werfen konnten. Die Bevölkerung ist herzlich zu einem Tag der offenen Tür am 28. September eingeladen. Hier sollen die aktuellen Strukturen nochmal gezielt vorgestellt und offene Fragen beantwortet werden. (LeWe)