Durch „Last-Minute-Tor“ zum Sieg
In einem Spiel mit zwei grundverschiedenen Halbzeiten, konnte die Zweite des Bezirksligisten Geisfeld/Rascheid/Reinsfeld durch ein Tor in der 90. Minute den SV Sirzenich mit 1:0 besiegen und rangiert damit mit drei errungenen Siegen auf dem ersten Tabellenplatz in der A-Liga Trier-Saarburg. Der Sieg ist auch deshalb sehr hoch einzustufen, weil das Hochwald-Team ab der 70. Minute wegen einer roten Karte personell dezimiert war.
Die erste Halbzeit eines hochinteressanten A-Liga-Spiels war geprägt von weitaus größeren Spielanteilen der Gastgeber. Im Mittelfeld zogen die beiden zentralen Mittelfeldspieler Constantin Philipps und Lennart Nickels geschickt die Fäden, wobei torgefährliche Strafraumszenen Mangelware blieben. Die Gastgeber konnten zwar immer mehr Spielkontrolle erlangen, kreierten aber zu wenig Torgefahr vor und im Strafraum von Sirzenich. Außerdem fehlte dem als Sturmspitze aufgebotenen Neuzugang Lorenz Scherer etwas die Bindung zu seinen Mitspielern. Die Gäste versuchten es durch Konter aber Sebastian Breit und Dean Dederichs in der Innenverteidigung und auf den Außenbahnen Marven Weisdorfer und Tim Wollscheid behielten immer die Übersicht. Daran änderte sich auch nichts, als Breit in der 25. Minute verletzungsbedingt raus musste und in der Innenverteidigung durch Tim Wollscheid ersetzt wurde. Die Position des linken Außenverteidigers übernahm dann Luiz Cronauer, der durch den eingewechselten Lukas Marx ersetzt wurde. Der erste gefährliche Torschuss der Gäste, Mitte der ersten Halbzeit, durch ihren auffälligsten Spieler Robin Esser, machte Oliver Sänger im Tor der Gastgeber keine Mühe und auch ein platzierter Kopfball von Jakob Ditter bereiteten dem sicher wirkenden Keeper keine Probleme.
Kurz vor der Halbzeit hatten die Gastgeber dann eine Riesenchance in Führung zu gehen, als Martin Kolz präzise in den Strafraum flankte und in Lukas Marx einen Abnehmer fand. Dessen platzierter Kopfball konnte der Sirzenicher Torhüter katzengewandt von der Linie kratzen. Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Geschehen in Bezug auf Spielanteile immer mehr zu Gunsten der Gäste. Nun konnte sich auch Oliver Sänger im Tor der Gastgeber auszeichnen, als er einen Freistoß von Luca Bierbrauer bravourös halten konnte.
In der 62. Minute wurde Tim Schäfer für Joseph Lochen eingewechselt, konnte aber in der Offensive keine neuen Impulse setzen. Als dann Lennart Nickel in der 70. Minute, nach einem rüden Einsteigen im Mittelfeld an Robin Esser, von Referee Markus Hendle mit der roten Karte vom Platz gestellt wurde, gaben die Zuschauer keinen Pfifferling mehr für die Gastgeber. Aber gerade in dieser Phase zeigte sich die willensstarke Einstellung des Teams von Jan Kolling als ihr großes Plus. Immer mehr wurden jetzt die Zweikämpfe gewonnen und die Mannschaft bewährte sich als Kollektiv. Als sich dann zum Ende des Spiels Zuschauer und Spieler beider Mannschaften schon mit einem Unentschieden abgegeben hatten, schlugen die Gastgeber in der 90. Minute zu. Es passte, dass der mit Abstand zum besten Spieler avancierte Martin Kolz, einen Freistoß von der linken Strafraumseite aus, durch die löchrige Zwei-Mann-Mauer der Gästeabwehr im Netz unterbringen konnte. Dabei machte der bis dahin fehlerlos agierende Gästekeeper Markus Borne keine gute Figur. Den Gastgebern konnte es egal sein, sie feierten ausgelassen den Sieg, der insgesamt zwar etwas glücklich, aber nicht unverdient war. So sah es auch Trainer Jan Kolling, der vor allem die Willensstärke und die Einstellung seines Teams lobte. „Die Jungs haben selbst nach der Dezimierung durch den Platzverweis immer an sich geglaubt und mit gesundem Selbstbewusstsein immer noch auf Sieg gespielt.“ Dem ist in der Tat nichts hinzuzufügen. (Kö)