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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 35/2023
Aus der Heimatgeschichte
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Und im Wald, da sind die Räuber

Hermeskeil 3. Febr. Von zwei Strolchen wurde Abends im Rascheider Walde ein Metzger von hier rücklings überfallen, zu Boden geworfen und schwer mißhandelt. Die Wegelagerer, die es auf das Geld des Mannes abgesehen hatten, wurden schließlich durch den Hund des Metzgers in die Flucht getrieben.

Bonner Volkszeitung vom 5. Februar 1896

Hermeskeil, 26. Okt. Als gestern abend gegen 8 Uhr zwei Radfahrer auf der alten Poststraße Trier-Hermesteil hinunterfuhren, wurden sie in der Nähe der sogenannten Maisbrücke, da, wo die Straße bald aus dem Wald heraustritt, von Wegelagern angefallen. Dem ersten Radfahrer wurde eine Holzstange ins Rad gestoßen, sodaß er stürzte. Gleich sprangen noch einige Kerle aus dem Walde und fielen über den Gestürzten her. Der zweite Radfahrer, der mit einem kurzen Abstand hinter dem ersteren herfuhr, gab sofort aus einem Schreckrevolver zwei Schreckschüsse ab, worauf die Gesellen im Walde verschwanden. Als sie sich von dem Schrecken erholt hatten, gingen beide zu Fuß bis vor den Wald. Hier wurde das Rad besichtigt, das auch weiter keinen Schaden erlitten hatte. Plötzlich hörten die beiden im Walde ein Pfeifen, und da sie einen neuen Ueberfall befürchteten, machten sie sich in der Richtung auf Höfchen davon. Die Radfahrer fuhren nach Birkenfeld, wo sie beheimatet sind. An der Ueberfallstelle sind schon öfters Leute angehalten worden. Vor einigen Jahren wurde sogar ein Soldat, der sich in Gusenbug auf Urlaub befand, an dieser Stelle gestellt. Hoffentlich kommen diese lichtscheuen Gesellen einmal an den rechten Mann.

Mayener Volkszeitung vom 30. Oktober 1911