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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 35/2024
Briefe an RuH
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St. Josef-Krankenhaus

Schließung des Hermeskeiler Krankenhauses - eine Katastrophe für das Mittelzentrum im Hochwald!

Zum 01.09.2024 soll jegliche Aufnahme und Behandlung von Krankenpatienten im St. Josef- Krankenhaus in Hermeskeil beendet werden. Im TV-Bericht vom 23.08.2024: „Hermeskeil besorgt: Wohin im Notfall?“ ist nachzulesen, dass aktuell ein Notfallkonzept für Notfallpatienten in Arbeit sei. Zurzeit jedoch werden alle Patienten in Kliniken nach Trier, Saarburg, Birkenfeld, Idar-Oberstein, St. Wendel usw. abgeschoben.

So erlebte es ein Hermeskeiler Fahrradfahrer, der in unmittelbarer Nähe zum Krankenhaus verunglückte. Für ihn gab es keine Ersthilfe vor Ort. Er wurde sofort nach Birkenfeld transportiert.

In einem anderen Notfall mit Verdacht auf Herzinfarkt wurde ein über 80-jähriger Herzpatient durch das DRK nach Trier ins Mutterhaus gebracht. Nach mehr als 8-stündiger Behandlung, inklusive mindestens 5-stündiger Wartezeit auf einem Stuhl in der endlos erscheinenden Patienten- Warteschlange, konnte ein Notarzt dem Patienten nachts um ca. 23.30h berichten, dass kein Herzinfarkt vorliege und er aus der Klinik zu entlassen sei. Der Rücktransport in der Nacht mit einem Taxi von Trier nach Hermeskeil kostete 105 €. Die Diagnose, dass kein Herzinfarkt vorliegt, hätte mit Sicherheit auch im Hermeskeiler Krankenhaus erstellt werden können, das bekannt ist für seine jahrzehntelange, hochqualifizierte, erfolgreiche Krankenbehandlung.

Für die mehr als 20 000 Menschen im Hochwald rund um Hermeskeil ist die Schließung der Hermeskeiler Klinik eine extreme Benachteiligung der Bevölkerung. Man kann schon beinahe von einer groben Fahrlässigkeit sprechen, da sich für Notfallpatienten (Herzinfarkt, Schlaganfall etc.) die Fahrzeiten nach Trier (Krankenhaus der Barmherzigen Brüder 40 km Entfernung, geschätzte Fahrzeit mindestens 35 Minuten oder nach Saarburg :41 km, geschätzte Fahrzeit mindestens 50 Minuten) erhöhen.

Wichtige Minuten im Kampf ums Überleben gehen verloren!

Bei Weiterbetrieb des Hermeskeiler Krankenhauses könnten diese Patienten soweit stabilisiert werden, dass ein späterer, gefahrloser Transport möglich ist.

Bei der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge (AfA) in der ehemaligen Hermeskeiler Bundeswehrkaserne, eine der zentralen Flüchtlingsaufnahmeeinrichtungen in RLP, sind zeitweise mehr als 1500 Flüchtlinge untergebracht. Wegen der zahlreichen Asylbegehrenden hat die damalige RLP-Ministerpräsidentin Malu Dreyer den Fortbestand des Hermeskeiler Krankenhauses „hoch und heilig“ versprochen. Nichts davon gilt mehr!

Die bisherige Zusammenarbeit mit den in Hermeskeil niedergelassen Ärzten darf nicht unerwähnt bleiben, da diese die medizinische Versorgung der Bevölkerung sichert. Die Klinikschließung wird auch für sie enorme negative Folgen haben.

Da die Hermeskeiler Klinik offensichtlich aus wirtschaftlichen Gründen im bisherigen Umfang keinen Fortbestand mehr haben soll, müssen alle politischen Gremien - von der Landesregierung über den Kreistag, die Verbandsgemeinde- und den Stadtrat - dafür sorgen, dass das gesundheitliche Versorgungszentrum in Hermeskeil mit seinen zahlreichen, hervorragenden Arzt-/Facharztpraxen und Apotheken erhalten bleibt.

Bei der Schließung des Krankenhauses verliert das Mittelzentrum Hermeskeil seine Bedeutung als zentrales hervorragendes und beliebtes Krankenversorgungszentrum für die gesamte Hochwaldregion. Das hat auch katastrophale Folgen für die soziale Struktur, den Verlust von Arbeitsplätzen, Schäden für die Wirtschaft und die langfristige Entwicklung des gesamten Hochwaldraums.

Rettet das Hochwaldklinikum in Hermeskeil!

M. Bonerz, S. Hein, Hermeskeil