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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 35/2025
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Züsch feiert 800 Jahre

Landrat Stefan Metzdorf (rechts) überbrachte seine Glückwünsche und überreichte Ortsbürgermeister Uli Frohn eine kleine Aufmerksamkeit zum Jubiläum.

Eine besondere Ehre: Ministerpräsident Alexander Schweitzer überbrachte seine Glückwünsche zum 800. Geburtstag der Gemeinde Züsch persönlich.

„Je kleiner die Gemeinde, desto größer der Zusammenhalt“

Mit einem festlichen Kommersabend im Bürgerhaus setzte die Hochwaldgemeinde Züsch am Samstagabend einen weiteren Höhepunkt im Jubiläumsjahr anlässlich ihrer 800-jährigen Ersterwähnung. Zahlreiche Gäste aus Politik, Kultur und Gesellschaft waren der Einladung gefolgt, um gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern auf die lange Geschichte und lebendige Gegenwart des Hochwalddorfes anzustoßen.

Unter den Ehrengästen befanden sich Ministerpräsident Alexander Schweitzer mit seiner Frau Barbara, Staatssekretär Dr. Erwin Manz aus dem Klimaschutzministerium, Landrat Stefan Metzdorf sowie der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Hermeskeil, Peter Kretz. Für die musikalische Umrahmung sorgten Stefan Butterbach (Trompete) und Rafael Klar (Klavier).

Ministerpräsident Schweitzer betonte in seiner Rede den besonderen Wert kleiner Gemeinden wie Züsch. Von den rund 2.300 Ortsgemeinden in Rheinland-Pfalz seien viele ähnlich klein – und doch zeige sich gerade dort ein beeindruckender Gemeinschaftssinn: „Je kleiner die Gemeinde, umso intensiver ist der Zusammenhalt – auch wenn die Herausforderungen umso größer werden.“ Schweitzer, der bereits 2017 Züsch besucht hatte, versprach, nicht bis zum 900-jährigen Jubiläum zu warten, um wiederzukommen. Er lobte die Dorfgemeinschaft für ihr Engagement und würdigte die Vereinsvielfalt im Ort.

„Klein, aber oho“

Auch Landrat Stefan Metzdorf überbrachte die Glückwünsche des Landkreises Trier-Saarburg. Er hob hervor, dass Züsch zwar mit seinen knapp 600 Einwohnern nicht zu den größten Gemeinden des Kreises gehöre, aber durch Engagement und Offenheit eine besondere Rolle spiele:

„Züsch ist klein, aber oho – eine Gemeinde, die Tradition und Moderne verbindet, die sich immer wieder neu erfindet und die mit Herzblut Zukunft gestaltet.“ Als Vorsitzender des Naturparks betonte er zudem die Bedeutung von Züsch als zentralem Ort im Hochwald.

Geschichte lebendig gemacht

Besondere Aufmerksamkeit erhielt der Beitrag von Dittmar Lauer vom Kulturgeschichtlichen Verein Hochwald. Er erinnerte daran, dass Züsch durch seine besondere Besitz- und Religionsgeschichte stets eine Sonderstellung im Hochwald eingenommen habe. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stand die jüngst erschienene Neuauflage des monumentalen Werkes von Pfarrer August Wilhelm Theodor Mertens (1904/1905), das nun in zwei Bänden mit 906 Seiten die Geschichte der Herrschaft Züsch umfassend darstellt.

Lauer schilderte eindrucksvoll, wie die Züscher Burg – anders als lange angenommen – nicht auf dem Klevberg stand, sondern als Turmhügelburg auf einer Motte mit Wassergraben und Toranlage errichtet worden war. Er zeichnete die territorialpolitische Bedeutung nach, die der Ort im Mittelalter durch die Zugehörigkeit zur Hinteren Grafschaft Sponheim und die enge Bindung an das Haus Baden gewann. In diesem Zusammenhang übermittelte Lauer auch ein Grußwort von Bernhard Markgraf von Baden, der die historische Bedeutung Züscher Geschichte hervorhob und die Bewahrung des kulturellen Erbes würdigte.

Stimmen aus Neuhütten

Einen heiteren Blick von außen brachte Hans-Josef Koltes aus Neuhütten ein. Er sprach von einer „geschwisterlichen Beziehung“ der beiden Dörfer, die trotz alter Rivalitäten längst untrennbar miteinander verbunden seien. Vom Gericht aus gesehen, so Koltes augenzwinkernd, könne man sogar glauben, Züsch und Neuhütten seien längst ein Ort.

Dank an die Organisatoren

Ortsbürgermeister Ulrich Frohn dankte in seiner Ansprache den zahlreichen Helferinnen und Helfern, die das Jubiläum möglich gemacht haben. Besonders hob er die Planungsgruppe „800 Jahre Züsch“ hervor: Evelyn Schrenk, Sandra Hein, Nina Haas, Jörg Weber, Alexandra Thömmes und Andrea Schrenk-Frohn. (LeWe)