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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 36/2023
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Wenn der Wind sich dreht

Blick auf den geplanten Standort in Hermeskeil Süd. Neben den Windrädern der Gemeinde Nonnweiler werden hier nun bald die 3 Windräder von Hermeskeil für Energie sorgen.

Hermeskeil erhält Genehmigung für 3 Windkraftanlagen

Nach einer langen Reise voller Aufs und Abs ist es nach nunmehr 10 Jahren endlich so weit: Die Genehmigung für die Errichtung der im Windpark Hermeskeil Süd geplanten drei Windkraft-Anlagen ist da!

Mit den Planungen für den Windpark wurden schon 2013 begonnen. Es folgten Bürgerbefragungen und Standortsuche. Dann tauchte die Mopsfledermaus auf, und das Land hatte zunächst sehr große Schutzabstände um die Fledermaus-Wochenstuben von rund fünf Kilometern verlangt. Man musste mehrmals die erfolgten Untersuchungen zum Artenschutz ergänzen und nacherfassen. Erst die Veröffentlichung eines klaren Leitfadens im Umgang mit der Spezies seitens Land im Jahr 2018 markierte den Wendepunkt in dem Vorhaben. Weitere Gutachten, Untersuchungen und Vertragsanpassungen folgten.

Auch der in der Bürgerbefragung 2014 geforderte Mindestabstand zwischen den Anlagen und Wohnhäusern von 1000 Metern und darüber hinaus wurde mehrmals Thema und stellte die Geduld des Stadtrates Hermeskeil noch Anfang diesen Jahres auf die Probe. „Doch was lange währt wird endlich gut“, so verkündet die Stadtbürgermeisterin Lena Weber die Neuigkeiten in den Medien.

Mit einer Nennleistung von 5,6 MW pro Rad wird hier künftig ordentlich viel Strom produziert werden können. Und was die Hermeskeiler besonders freuen dürfte: Endlich fließen dann auch hier die lang erwarteten und für die Stadt überaus wichtigen Einnahmen aus Pacht und Zuwendungen aus dem EEG.

Die Standortwahl in Hermeskeil Süd, neben dem Windpark in Nonnweiler, wurde seinerzeit mit Bedacht getroffen, um nicht nur ökologischen, sondern auch planerischen Ansprüchen gerecht zu werden. Die Windenergieanlagen halten die Abstandsregelungen des Landesentwicklungsprogramms IV ein und bewahren einen sogar eher "komfortablen" Abstand von etwa 1.500 Metern zu Wohngebieten und sensiblen Bereichen.

Der Weg bis hierhin war bekanntermaßen nicht immer leicht. Geplant seit 2013 stellten sich mit dem Auftauchen der Mopsfledermaus doch enorme Herausforderungen. Wenn es nun mit den Erweiterungen in Rascheid und Gusenburg nun wie geplant und ohne viele Hürden genauso gut weiter geht, sind hier doch wichtige Weichen für die künftige Finanzausstattung des Städtchens aber auch Energieversorgung gestellt.