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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 37/2022
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Heavy Metal auf der Burg?

Zwiespältiges Echo im Gemeinderat – Forst erhöht Ergebnis aus Gemeindewald

Unter dem Motto „Equinox Rite“ plant eine Gruppe hardrockbegeisterter junger Menschen ein zweitägiges Heavy Metal Open Air Anfang August nächsten Jahres auf der Grimburg. Mit ihrem Konzept, das sie dem Förderverein Burg Grimburg bereits vorgestellt hatten, sind sie sowohl im Verein als auch im Gemeinderat Grimburg sowohl auf Zustimmung als auch auf Skepsis gestoßen. In jedem Fall aber gehen die Planungen des Events zunächst weiter.

Heavy Metal Open Air

Ein „kleines Wacken“ mit jeweils sechs regionalen und überregionalen Bands am Tag planen Marius Barbian, Tobias Kaufmann und Michael Stöbe am 04./05.2023 auf der Burg Grimburg. Das Konzept dazu stellten Tobias Kaufmann und Dina Weber in der letzten Gemeinderatssitzung Bürgermeister Armand Seil und dem Grimburger Rat vor.

Die Veranstalter, die bereits Erfahrung mit ähnlichen Konzerten in der Region, z. b. in Mandern, gesammelt haben, legten dem Rat bereits umfangreiche Planungen vor. Angedacht ist eine Besucherzahl in einer Größenordnung von 300 bis 400 Personen, die Mengenbegrenzung erfolgt über den Ticketverkauf. Belegt werden soll lediglich der hintere Teil des Burggeländes, das zur Sicherheit mit Bauzäunen abgesperrt werden soll. Der Turm der Grimburg wird für die Festival-Besucher nicht zugänglich sein. Für die Einlasskontrollen und die Sicherheit wird eine eigens eingestellte Security-Gruppe sorgen.

Die Auflagen für die Gesundheitsversorgung durch Sanitäter sowie den Brandschutz durch die Feuerwehr regelt das zuständige Ordnungsamt. Lärmschutzauflagen erwarten die Veranstalter aufgrund der Lage nicht. Auch das Wild in den umliegenden Wäldern dürfte durch das Konzert kaum gestört werden, mit dem Jagdpächter wurde dahingehend bereits eine grundsätzliche Zustimmung erzielt.

Zu regeln wäre noch die Zuwegung (Einbahnstraßenverkehr?), die Parkplatzsituation und die Möglichkeit zum Zelten für die Festivalbesucher. Um die Abfallmengen zu begrenzen sollen die Getränke nur in Pfandbechern ausgegeben werden. Die Veranstalter sagten zu, dass sie das Burggelände „besenrein“ hinterlassen werden.

Die Veranstaltung sei im Förderverein heftig diskutiert worden, so dessen Vorsitzender Michael Hülpes. Es habe keine Abstimmung gegeben weil die Mitglieder erst das Votum des Gemeinderates abwarten wollten. Allerdings habe das vorliegende Exposé einige der geäußerten Bedenken beseitigt und den Vorstand dazu bewogen dem Open Air zuzustimmen, wenn die Auflagen erfüllt würden.

Im Gemeinderat selbst überwog die Zustimmung, weil am „die Veranstaltung für die Jüngeren positiv sehen“ sollte, so Ratsmitglied Heinz Bonerz. Auch Bürgermeister Armand Seil äußerte sich zustimmend. Bei der folgenden Abstimmung entschied sich der Rat bei zwei Gegenstimmen (Helene-Fischer-Fans?) das Event grundsätzlich zu ermöglichen.

Rückblick

Bereits 1985 fanden „Grimburger Rocktage“ auf der Grimburg statt Zu der von der Band „Triebverzicht“ organisierten Veranstaltung kam „jede Menge Jungvolk aus der Umgebung von Hermeskeil, aus Trier und dem nahen Saarland“, so RuH in seiner Berichterstattung.

Im Jahr darauf dauerte die Veranstaltung, die wiederum von lokalen Bands organisiert worden war, gleich drei Tage. Samstags zählte man dann zwischen 500 und 600 Besucher auf dem „gerammelt vollen“ Vorplatz der Burg. Das Event lief wie im Vorjahr geordnet und gut organisiert ab, so die Berichterstattung in RuH. Die Befürchtung eines Einheimischen „Wat maache mir dann, wenn die aal naakisch elo rem laafen?“ erfüllte sich (leider?) nicht.

Forstetat 2022, Brennholzpreise

Gute Nachrichten für die Gemeinde hielt Revierleiter Martin Ritter parat. Der Überschuss aus dem Gemeindewald wird in diesem Jahr von 7.500 Euro auf voraussichtlich 28.000 Euro steigen. Eine weitere Verbesserung ist angesichts der steigenden Holzpreise möglich.

Die Brennholzpreise steigen auch in Grimburg in diesem Jahr. Für Buchenbrennholz verlangt die Gemeinde jetzt 50 Euro von Einheimischen und 68 Euro von Ortsfremden, für Fichtenholz 30 Euro bzw. 45 Euro.

Haushaltsplan 2022

Der vom VG-Mitarbeiter Kai Rosar vorgestellte Haushalt 2022 der Gemeinde sieht, wie in vielen anderen Orten, nicht rosig aus. Er endet im Ergebnishaushalt mit einem Minus von 160.728 Euro, der negative Saldo der Ein- und Auszahlungen aus Finanzierungstätigkeit beträgt 318.377 Euro. Zur Finanzierung sind Kredite in Höhe von 172.366 Euro vorgesehen.

Derzeit ist keine Änderung bei den Steuersätzen vorgesehen. Für eine Verbesserung der Finanzlage setzen die Grimburger auf die Einnahmen aus den Windkraftanlagen auf ihrer Gemarkung.

Die dicksten Brocken im Haushaltsplan bei den Investitionen sind 102.465 Euro Investitionskostenumlage für den Zweckverband KiTa Gusenburg/Grimburg und 60.000 Euro für die Sanierung des Bürgerhauses.

Ein Problem bereitet dem Gemeinderat die PEFC-Zertifizierung ihres Waldes. Weil die immer noch aussteht wurde die Gemeinde aus dem Kreiswaldbauverein ausgeschlossen und es ist zu befürchten, dass die im Haushaltsjahr 2021 gewährte Bundeswaldprämie in Höhe von 44.120 Euro zurückgezahlt werden muss.

Windenergie

Im Bereich Grenderich sind Mitte August vier windkraftanlagen mit größeren Rotoren genehmigt worden. Mitte November, also nach der Vegetationsphase, sollen die Rodungen in diesem Bereich beginnen. Bürgermeister Seil rechnet damit, dass die ersten Anlagen Mitte/ende 2023 laufen werden.

Änderungen im Gemeinderat

Karin Fest und Oliver Reis sind nach dem Rücktritt von Ratsmitgliedern in den Gemeinderat nachgerückt. Pascal Orth wurde bei einer Gegenstimme als neue 2. Beigeordnete gewählt und von Bürgermeister Armand Seil vereidigt. (PaGe)