Das vom Planungsbüro Stadt-Land-plus GmbH aus Boppard-Buchholz erarbeitete Radverkehrskonzept des Kreises Trier Saarburg liegt im Entwurf vor und wurde in der letzten Woche von Landrat Stefan Metzdorf der Presse vorgestellt. Es sieht 15 priorisierte und weitere mehr als 400 Empfehlungen vor, um aus dem Landkreis Trier-Saarburg ein „Fahrradland“ zu machen. Wenn der Kreistag das Konzept abnickt fehlen dann nur noch die Umsetzungen in den einzelnen Kommunen.
Rund 1.000 Empfehlungen und Anregungen waren vom Planungsbüro abzuarbeiten, so Landrat Stefan Metzdorf. Er sieht in dem Konzept eine sehr gute Grundlage für die bereits laufenden Abstimmungen mit den einzelnen Verbandsgemeinden und dem Landesbetrieb Mobilität (LBM). „Ziel ist es, möglichst rasch in die Umsetzung zu kommen um den Landkreis fahrradfreundlicher und verkehrssicherer zu machen“, so Metzdorf.
Neben den laufenden Abstimmungen geht das Konzept nun in die Beratungen in den Gremien des Kreises. Wegen der Größe des Landkreises und der zahlreichen Vorschläge aus der Bevölkerung aus der Online-Befragung von November 2021 bis Februar 2022 wird es voraussichtlich erst Ende dieses Jahres fertiggestellt sein. Ein Teil des geplanten Zielnetzes wurde von den Planern im Frühjahr 2022 befahren und analysiert. Dabei wurden 500 km digital erfasst und besichtigt.
Um nicht nur das Konzept zu erstellen sondern auch die Maßnahmen voranzubringen und zu unterstützen beabsichtigt der Kreis, kreisweit notwendige Radabstellanlagen zu errichten. Hierzu wurden im Kreishaushalt 2022 1 Mio. Euro eingestellt. Zur Ermittlung des Bedarfs wurden die Verbandsgemeinden, der VRT sowie die Schulabteilung gebeten, entsprechende Vorschläge einzubringen. Es ist vorgesehen, an insgesamt 135 Standorten rund 710 Anlehnbügel, 28 Systemüberdachungen mit der Möglichkeit der späteren Einhausung und Umbau zur Sammelschließanlage einzurichten. Angedacht sind auch 30 Reparatursäulen, überwiegend an Schulstandorten.
Zu den priorisierten Maßnahmen in der Verbandsgemeinde Hermeskeil gehört vor allem der Lückenschluss zwischen dem Ruwer-Hochwald-Radweg und dem Saarland-Radweg. Hier sind aber vor allem Stadt und Verbandsgemeinde Hermeskeil gefordert. An Abstellanlagen sieht das Radverkehrskonzept Abstellanlagen in Grimburg an der Burg und dem Burg- und Hexenmuseum, in Hermeskeil am Schulzentrum, Donatusplatz und Bahnhof, in Hinzert an der Gedenkstätte sowie in Reinsfeld vor.
Da die Förderung seitens des Landes, zumindest bis Ende 2023 90 % beträgt, sind alle gefordert, möglichst schnell aktiv zu werden. Im Kreishaushalt jedenfalls sind für die Fahrradabstellenlagen 1 Mio. Euro eingestellt, obwohl die Wünsche deutlich darüber liegen. (PaGe)