Das Gebäude Schulstraße 1, das abgerissen werden soll.
Am vergangenen Donnerstag hat Siegfried Joram zur ersten Arbeitssitzung der Legislatur ins Feuerwehr- und Gemeindehaus Gusenburg eingeladen. Zu Beginn der Sitzung dankte der wiedergewählte Bürgermeister den ausgeschiedenen Mitgliedern und gratulierte nochmals den neugewählten Ratsmitgliedern. Er betonte in einer kurzen Rede, dass Kommunalpolitik Basispolitik sei, die Entscheidungen des Ortsgemeinderates seien für die Bürger unmittelbar sicht- und spürbar. Besondere Aufmerksamkeit erfuhren Alfons Becker, Berthold Junk, Karl Weber, und Tobias Witzack für ihre fünfjährige Mitarbeit im Rat. Joram hatte extra einen edlen Tropfen aus Gusenburg mitgebracht. Auch Gusenburger, die sich in Ausschüssen engagiert haben, dankte Joram. Dies waren Bernd Backes, Thomas Köhl, Frank Gerstel und Heidi Huwer. In der letzten Legislatur war der 16köpfige Rat durch Umzüge und gesundheitliche Rückzüge auf 10 Mitglieder dezimiert worden. „Da wurde die Frage der Beschlussfähigkeit immer wichtiger“, meinte Joram. Deshalb habe man zur aktuellen Wahl mehr Personen als Ratsmitglieder aufgestellt, um ausreichend Nachrücker zu haben. Auch Andreas Trampert war als Beigeordneter im letzten Rat tätig. Dieser stellt sein Amt zur Verfügung und hat dafür ebenfalls einen Dank erhalten.
In den Informationen des Bürgermeisters berichtete Joram von erledigten Aufgaben der letzten Sitzung vor der Wahl. So konnte eine Bauabnahme der Zuwegung zur Kirche und direkte Freigabe erfolgen. Außerdem habe er den Grundstücksverkauf für die Erweiterung des Umspannwerks an die Firma Jade erledigt. Die 30er-Zone-Schilder seien bestellt worden für das Wohngebiet. Und die Natursteinmauer im Bereich der Kindergräber auf dem Friedhof wurde von Alfons Becker und Hermann Jäckels errichtet. Der Bürgermeister dankte den beiden ausdrücklich. Joram informierte die Öffentlichkeit über die Wahl des Gusenburgers Marco Hares zum Kreisjugendfeuerwehrwart, ein Amt, dass dieser für 10 Jahre ausübt und dankte Hares für sein Engagement. Im Publikum waren auch Jörg Clemens und zwei Forstanwärter, die über ihre Planungen zur Wiederbewaldung an der Jagdhütte berichteten. Neben resistenten Baumarten wie Eiche, Ulme und Esskastanie habe man sich auch mit der Waldrandgestaltung befasst, da es auch schön aussehen solle, weil dort ein Wanderweg entlangführt. Joram betonte, dass die insgesamt 500 Bäume mit Unterstützung der Gusenburger Ende des Jahres gepflanzt werden sollen.
Zum nächsten Tagesordnungspunkt hatte sich Joram Unterstützung aus der Verbandsgemeindeverwaltung eingeladen. Andreas Ahmetovic vom Bauamt erläuterte den aufwändig gestalteten Prozess zur Beschaffung eines Gemeindetraktors, der jetzt erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Die Gemeinde hatte für diese Anschaffung extra einen Ausschuss unter der Leitung von Tobias Witzak gebildet. Nach mehreren gescheiterten Gebrauchtkäufen kann sich Gusenburg jetzt über einen John Deere 51 15 M freuen.
Ebenfalls beschied der Gemeinderat über einen Antrag der Feuerwehr, das Sandsack-Depot an den Feldwirtschaftsweg am Tennisplatz zu verlegen. Hier sei die Zugänglichkeit auch bei Festen sichergestellt. Daneben stellte der Gemeinderat einstimmig das Einvernehmen zum Bundesimmissionsschutz-Antrag zum Windpark Gusenburg Nord 2 her mit drei Windrädern auf Gusenburger Gemarkung. Für den Sicherheitsschnitt der Dorfbäume wurde die Verwaltung einstimmig gebeten, zwei weitere Angebote einzuholen. Danach kann Joram das günstigste Angebot auswählen. Insgesamt umfasst das Baumkataster 57 Dorfbäume mit unterschiedlichen Pflegemaßnahmen.
Interessant wurde die Sitzung mit den Rückmeldungen der Kommunalaufsicht zum Haushaltsplan und zur Haushaltssatzung 2024. So hat die Aufsichtsbehörde Mittel für die Verkehrssicherung des Feldwirtschaftswegs von Kochems bis zur Ausfahrt Wasserbehälter gesperrt. Die Gemeinde solle die Möglichkeit einer kostengünstigeren Instandsetzung prüfen. Joram und mit ihm der Rat verwiesen die Aufgabe an den Bauausschuss. Auch die Anschaffung von verschiedenen Fahrzeugen für den Bauhof erschien der Aufsichtsbehörde begründungsbedürftig. Joram schlug vor, dass ein Mulcher und eine Kehrmaschine für den Aufsitzrasenmäher noch in diesem Jahr angeschafft werden sollen und das Pritschenfahrzeug ins kommende Jahr geschoben werden soll. Lebhaft wurde die Diskussion im Rat, als es um die Sperrung von 205.000 Euro für den Erwerb und Abriss der Schulstraße 1 ging. Hier fordert die Aufsichtsbehörde ein konkretes Nachnutzungskonzept. Dies soll im Bauausschuss erarbeitet werden. Die Gemeinderäte hatten schon die ersten Ideen. Auch der Vorschlag von Xenia Dengler, die Gusenburger Bürger und Bürgerinnen in die Ideenfindung einzubinden, soll im Bauausschuss diskutiert werden. Die öffentliche Sitzung endete nach knapp einer Stunde. (TB)