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Ausgabe 38/2023
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Rascheid bleibt bei seinen Leisten

Die Pläne für den Bau eines Dorfsaales werden neu überdacht

In der vergangen Gemeinderatssitzung am Donnerstag, den 07.09.2023, diskutierte der Rat nochmals über die bereits gefassten Pläne zum Bau der Dorfscheune. Dabei wurden nach intensiver Beratschlagung die vorliegenden Pläne erst einmal auf Eis gelegt.

Nach einem kurzen Informationsstand von Bürgermeister Andreas Ludwig übergab dieser das Wort an Heiko Betz, der sich als Mitarbeiter und Eigentümer von Jade-Naturenergie mit Sitz in Bamberg vorstellte. Dieser informierte den Rat über den Stand der Planungen in Sachen Windkraft. Die Firma Jade Naturenergie möchte bereits bestehende Windpark-Flächen bei Rascheid und Gusenburg vergrößern, dabei sind zwei Windkraftanlagen auf der Gemarkung Rascheid möglich. Mit einem neuen Gesetz im Baugesetzbuch, die „isolierte Positivplanung“, kann man den Zubau neuer Windräder über ein vereinfachtes Verfahren beschleunigen, informierte Betz. Das läge daran, dass die Windkraft zur Zeit politisch besser gesehen werde. Er versicherte, dass sich die Planung an die grundsätzlichen Vorgaben des Flächennutzungsplans halte, der Mindestabstände von 1000 beziehungsweise 1100 Metern zur Wohnbebauung vorschreibe. Seit 1.2.2023 ist das Verfahren in Kraft und muss in einem Jahr umgesetzt werden. Für Rascheid sind damit im angedachten Erweiterungsgebiet 2 Anlagen der neuesten Generation, mit einer Nabenhöhe von 180 Metern Höhe und einem Rotordurchmesser von 170 Metern möglich.

Laut den Investoren der Firma Jade soll die Planung möglichst bis Februar 2024 abgeschlossen sein. Sofern dies gelingt, will das Unternehmen vor Juni 2024 die Anträge zum Bau der neuen Windräder im Sinne der Notfallverordnung beantragen. Es ist auch eine Beteiligung für die im Umkreis liegenden Gemeinden möglich, dabei sind Sparprogramme und attraktive Zinsen angedacht. Aber dies werde noch mit der VG verhandelt, teilte Betz dem Rat mit. Der Baubeginn wäre - wenn alles nach Plan läuft - 2026.

Neubau Dorfsaal

2,1 Millionen, soviel würde bei den bereits beschlossenen Plänen an der Gemeinde Rascheid für den Neubau des Dorfsaales hängen bleiben. Eine Zahl, die wohl manchem Mitglied des Gemeinderates nach der vorausgegangenen Sitzung eine schlaflose Nacht bereitete. Auch Bürgermeister Ludwig schloss sich der Meinung an, dass man dazu zu viele Kompromisse in Kauf nehmen müsse. Der Rat verwarf somit den Plan nach intensiver Diskussion.

Der Neubau solle in erster Linie mit dem Fokus auf dem Saal liegen, wenn es in den Kostenrahmen passe gerne mit einer Gastwirtschaft. Man sieht nach einhelliger Meinung keine Notwendigkeit noch Räumlichkeiten für kleinere Veranstaltungen einzuplanen, diese können auch in der Dorfscheune abgehalten werden. Die Größe des Saales sollte für größere Konzerte bzw. für die stets gut besuchte Kappensitzung schon ausreichend sein, aber die Planungen müssen nachhaltig und sinnvoll sein und vor allem finanzierbar. Bei dem vorliegenden Vorhaben kämen auf die Gemeinde ein jährlicher Betrag von 160 000 Euro zu, ohne die Unterhaltungskosten.

Somit wurde der Beschluss gefasst, dass die bisherige Planung komplett verworfen wird und eine neue, nach Bedarf der Gemeinde und kostenreduziert, erstellt werden soll. Gemeinsam mit der Verwaltung will Ludwig eine neues Planungsbüro für das Projekt suchen.

Gebühren Naturbestattung

Beim dem Umbau des Friedhofes wurde ein Grabfeld für Naturbestattung von Aschenurnen, die biologisch abbaubar sind, angelegt. Die Urnen werden unter Bäumen in ein Urnenrohr gelegt mit einer Liegezeit von 15 Jahren. Im Zeitraum von 10 Jahren ist es möglich eine zweite Urne beizusetzen, damit würde sich die Liegezeit auf 25 Jahre erweitern. Als Kennzeichung erhalten die Gräber eine einheitliche Steinplatte mit Gravur, diese werden bündig in die Erde eingelassen, sodass darüber gemäht werden kann. Grabschmuck und Aufstellu,ch der Beisetzung möglich. Das Ablegen von Grabschmuck ist nach diesem Zeitraum nicht gestattet. Es wurde beschlossen, dass die Überlassung der Naturgrabstätte für Berechtigte mit einem Kostenbeitrag von 1400 Euro für die einfache Belegung einhergeht. Für eine weitere Urnenbeisetzung fallen dann nochmals 800 Euro an.

Weitere Informationen und Beschlüsse

Für die Dorfmoderation, die wieder anläuft, wird das Planungsbüro Wolf in Kaiserslautern beauftragt. Die Kosten betragen 11250 Euro inklusive Nebenkosten, bei einer Fördersumme von 9000 Euro.

Der Sporverein Rascheid erhält 10 000 Euro Zuschuss für seine Baumaßnahmen. Diese werden nach dem Aufstellen der 2. Überdachung ausgezahlt.

Die Arbeiten rund um das Neubaugebiet sind abgeschlossen, es fehlen nur noch die Straßenbeschilderungen. Nach Angaben des Bürgermeisters wurden bereits 4 Grundstücke verkauft.

Die Glasfaserarbeiten in der Gemeinde sind gut vorangekommen, das Ziel 40 % der Gemeinde an das Glasfasernetz anzuschießen wurden erreicht. Nur die Bahnhofsstraße ist zur Zeit noch ausgenommen, da diese zu weit weg ist. Eventuell gibt es in 1-2 Jahren die Möglichkeit auch dort Glasfaser anzubieten.

Darüber hinaus informierte Ludwig, dass der Gemeindearbeiter Norbert Hartmann Ende September aufhören möchte. (Subi)