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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 38/2025
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Jubiläum mit Hindernissen

Daisy Becker in Aktion

Das Peter Berg Jazz-Orchester in Aktion

Scheckübergabe

Ernst Mosch 2.0 alias Addi Schirra

Duo Elfriede und Adalbert Ott

Duo Zwernemann und Keuper

Hans-Georg Gläsner der "Löffler"

Die Damen im feschen Dirndl

Musikverein Reinsfeld feiert „Einhundert plus Fünf“

Das Jubiläumsjahr 2020 startete fulminant mit einem Neujahrskonzert. Leider machte die Coronapandemie alle weiteren Planungen zunichte. Nach den unsicheren Folgejahren entschloss sich der Verein, die Feierlichkeiten in diesem Jahr nachzuholen. Doch auch das dreitägige Openair-Festival konnte wetterbedingt nicht wie geplant im Pfarrgarten stattfinden, sondern musste in die Kulturhalle verlegt werden.

Die Verantwortlichen des Reinsfelder Musikvereins ließen sich weder durch Corona noch durch die Wetterkapriolen beirren und holten das Fest am vergangenen Wochenende mit tatkräftiger Unterstützung durch die Ortsvereine nach. Unter dem Motto „Einhundert plus Fünf“ ging an drei Tagen ein umfangreiches und vielfältiges Programm über die Bühne der Kulturhalle.

Zur Eröffnung am Freitag griff der Gastgeber selbst zu den Instrumenten. Unter der Leitung von Fabian Gilles und dem Trompeter „Daisy“ Becker als Solisten boten die Musikerinnen und Musiker den zahlreichen Zuhörern ein anspruchsvolles Programm. Es begann mit einem stimmungsvollen „Get Together“ von Thomas und Anne Müller. Danach übernahm der Musikverein Lyra Reinsfeld unter Leitung von Fabian Gilles selbst die Bühne. Souverän und charmant führten Peter Düren und Jil Trampert durchs Konzert. Ein besonderer Höhepunkt war die Aufführung von „Flight of the Piasa“, die durch spektakuläre Drohnenaufnahmen von Felix Knippel über Reinsfeld visuell untermalt wurde. Musikalisch spannte das Jubiläumskonzert einen weiten Bogen: Von Jan de Haans „Music for a Solemnity – A Tribute to John Williams“ über lateinamerikanische Rhythmen wie den populären „Danzón No. 2“, bis hin zum volkstümlich angehauchten „Bavarian Crossover“. Für besondere Glanzlichter sorgte Daisy Becker mit seinem gefühlvollen Flügelhorn-und Trompeten-Solo in „Big Blue Eyes“. Mit der Zugabe „Hey Jude“ riss das Orchester das Publikum schließlich vollständig mit. Zum Abschluss des Abends trat das PeterBerg JazzOrchester auf – seit über 20 Jahren eine feste Größe in der regionalen Bigband-Szene. Unter der Leitung von Mario Düpre präsentierte das Ensemble ein abwechslungsreiches Programm aus klassischer Bigband-Literatur, modernen Arrangements und zeitgenössischen Werken. Sängerin Anne Müller begeisterte dabei mit ihrer ausdrucksstarken Stimme und sorgte für einen glanzvollen Ausklang des Festabends.

Vorsitzender Martin Schlicker, dankte gleich zu Beginn der Festlichkeiten allen Helferinnen und Helfern, die mit großem Einsatz dazu beigetragen hatten, das Jubiläum würdig feiern zu können. Unter den Ehrengästen begrüßte der Musikverein Schirmherrin Veronika Mergens sowie Ortsbürgermeister Guido Friske. In ihrer Ansprache betonte Mergens die Bedeutung musikalischer Förderung für Kinder und Jugendliche. Als sichtbares Zeichen dieser Unterstützung überreichte sie dem Verein eine Spende von 2.000 Euro.

Am Samstag gönnte sich der Jubilar eine Pause und ließ sich mit einem Rockabend „beschenken“. Mit „Mach hättäh“, „Conflict“ und „Rampenfieber“ heizten gleich drei Bands der voll besetzten Halle bis weit nach Mitternacht ein. Bei „Rampenfieber“ handelt es sich um die ehemalige Band „Could be worse“, die durch einige Gastmusiker ergänzt wurde. Cocktails, die von den Mädels des Vereins gemixt wurden, setzten dem reichhaltigen kulinarischen Angebot der drei Tage an diesem Abend noch das Sahnehäubchen auf.

Der Sonntag begann mit einem Gottesdienst. Auch den hatte man in die Kulturhalle verlegt. Musikalisch begleitet wurde die Festmesse von der Stadtkapelle Hermeskeil, die anschließend auch zum Frühschoppen aufspielte. Danach folgte ein Programmpunkt dem nächsten und die Halle war wieder proppenvoll. Highlight waren die „Hochwald-Musikanten 2.0“, eine Formation aus alten und jungen Musikern des Vereins, die von „Addi“ Schirra geleitet wird und extra zu diesem Anlass reaktiviert wurde. Bei ihrem Repertoire schöpften sie aus dem reichen Angebot der Kompositionen von Ernst Mosch und seiner unnachahmlichen Egerländer Blasmusik. Schwungvoll, schmissig und weich zugleich schallten die bekannten Weisen von der Bühne. Authentisch sind die Stücke aber nur, wenn sie auch mit den entsprechenden Gesangseinlagen dargeboten werden. Und siehe da, der Musikverein hat auch ausgezeichnete Sänger in seinen Reihen. Gleich drei Gesangsduos – Elfriede und Adalbert Ott, Christina Zwernemann und Marius Keuper, sowie Addi Schirra und Gerhard Müller – hatten gut geprobt und rundeten mit ihren Stimmen den Egerländer Sound ab. Dabei ist zu bemerken, dass Gerhard Müller mit 88 Jahren das älteste aktive Mitglied ist und Addi Schirra auch schon über 65 Jahre unermüdlich am musizieren ist. Gekonnt setzte auch Hans-Georg Gläsner mit seinem „Instrument“ die „Löffelpolka“ um. Die musikalische Gestaltung des weiteren Nachmittags übernahmen die „Soundwerkstatt“ (Jugendorchester der VG) und eine Blockflötengruppe. Außerdem erfreute die Bambinigarde des KV Reinsfeld mit einem Tanzauftritt. (BäR)