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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 39/2022
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Entscheidung vertagt

Sanierung der Straßen im Industriegebiet aufgeschoben – Verfahren noch unklar

Besonders die Straße „Am Fohlengarten“ im Hermeskeiler Industriegebiet „Grafenwald“ ist in einem miserablen Zustand. Das sieht jeder, der sie benutzen muss und tut gut daran, sich an die Geschwindigkeitsbeschränkungen von 50 oder 30 km zu halten, jedenfalls dann wenn ihm sein Auto lieb und teuer ist. Da ein Vollausbau erst in den nächsten fünf bis 10 Jahren geplant ist und kurzfristig die Verkehrssicherheit wieder herzustellen soll die Fahrbahndecke mit möglichst geringem Aufwand und Kosten saniert werden. Da im Stadtrat aber das Verfahren nicht abschließend geklärt werden konnte wurde die Entscheidung auf eine noch im Oktober zu terminierende Sondersitzung vertagt.

Bereits Anfang Juli hat der Bauausschuss der Stadt die Straßen im „Grafenwald“ besichtigt und festgestellt, dass sie teilweise nicht mehr in einem verkehrssicheren Zustand sind und ausgebaut werden müssten. Weil im Industriegebiet aber erst frühestens in fünf bis zehn Jahren ein Vollausbau der Straßen ansteht schlug er vor, sie noch in diesem Jahr im sogenannten Patch-Verfahren sanieren zu lassen.

Mittlerweile hat sich das Bauamt mit zwei Firmen in Verbindung gesetzt, die die Sanierung in zwei verschieden Verfahren zu unterschiedlichen Kostengestaltungen anbieten. Eine Kaiserslauterner Bauunternehmung bietet das Patch-Verfahren an. Hierbei wird die Schadstelle nach Reinigung mit einer Bitumenemulsion angespritzt und anschließend mit einem Bitumenemulsions-Splittgemisch verfüllt. Ausgeführt werden sollen die Arbeiten abhängig von der Witterung noch vor dem Winter in drei Wochen an 18 Tagen respektive 180 Stunden zum Preis von rund 75.000 Euro.

Ein ganz anderes Verfahren schlug ein zweiter Bieter vor. Für den Bereich „Hinter der Schulwies“, „Im Sangenbruch“ und „In der Rodung“ schlägt sie einen DSK-Überzug (Dünne Asphaltdeckschichten in Kaltbauweise) mit Fertiger für rund 73.000 Euro vor. Für den Bereich „Im Fohlengarten bietet sie einen DSK-Überzug in Handarbeit zum Preis von etwa 29.000 Euro an. Macht summa summarum an Gesamtkosten rund 102.000 Euro.

In der letzten Stadtratssitzung, vom Beigeordneten René Treitz für die erkrankte Stadtbürgermeisterin Lena Weber geleitet, lagen dann zwar die beiden Vorschläge auf dem Tisch, für die Beantwortung der Fragen aus dem Rat zu den Verfahren und den Kosten fehlten allerdings die Mitarbeiter der VG-Bauverwaltung. Vor allem an der Preisgestaltung beim Patchverfahren wurde Kritik geübt. Ratsmitglied Bernd Kronenberger: „Aussagekräftig ist nur der Quadratmeterpreis!“. Und genau der fehle bei dieser Ermittlung.

Da in dieser Sitzung nicht zu klären war, welches Verfahren das beste und/oder preisgünstigste ist, wurde die Entscheidung auf Antrag von Treitz auf die nächste Stadtratssitzung vertagt. Diese soll laut Sitzungsplan zwar erst im November stattfinden, wird aber wohl als Sondersitzung bereits in den Oktober terminiert. (PaGe)