Ziel der Konzertveranstaltung, die die Volkshochschule Hermeskeil am vergangenen Sonntagvormittag angeboten hatte, war es, im Rahmen des Jubiläums 1400 Jahre jüdisches Leben in Deutschland Lieder der bekanntesten Komponisten mit jüdischen Wurzeln zu präsentieren.
Nach einigen einführenden Worten von Agnes Weiß, Leiterin der VHS Hermeskeil, begannen die beiden Protagonistinnen, Miriam Möckl (Sopran) und Maria Haupenthal (Klavier) ihre moderierte Matinee mit zwei Liedern aus Werken von Leonard Bernstein. Mit George Gershwin, Gustav Mahler, Erich Wolfgang Korngold, Robert Stolz und Georg Kreisler folgten weitere „Schwergewichte“ der Musikszene. Die Informationen zu den Komponisten und den ausgewählten Liedern waren kurz und informativ. Klavier und Gesang waren sehr gut aufeinander abgestimmt. Das Klavierspiel der Pianistin war ausgezeichnet, mit weichem und dezentem Anschlag und wo gefordert mit dem nötigen Volumen.
Die Gesangssolistin überraschte mit einem angenehmen Sopran ohne übertriebenem Tremolo in der Stimme. Sie präsentierte die Lieder der doch sehr unterschiedlichen Komponisten auch in Gestik und Mimik sehr überzeugend. Sie glänzte mit einem sauberen Piano in den Höhen und erstaunlichem Volumen in den Tiefen. Ihre Aussprache war klar und verständlich. Das ist nicht bei allen Sängerinnen dieser Stimmlage gegeben, aber gerade bei den Texten von Kreisler von enormer Wichtigkeit. Dessen „rabenschwarzer“ Humor muss schließlich auch beim Zuhörer ankommen. Leider war das Interesse an dieser Veranstaltung äußerst gering. Das Können der beiden jungen Damen hatte einen vollen Saal und nicht nur den anwesenden kleinen Kreis verdient. (BäR)