120 Jahre Schulgebäude in Gusenburg – 50 Jahre Grundschule

Große Bilderausstellung in der Grenderichhalle - Festakt

Am vergangenen Freitag feierte die Grundschule Gusenburg gleich zwei historische Daten. Zum einen wurde das heutige Schulgebäude 120 Jahre alt und seit 50 Jahren gibt es die Grundschule. Zu diesem Fest am vergangenen Freitag waren alle Eltern, Großeltern, Verwandte und natürlich auch die Dorfbevölkerung von Gusenburg und Grimburg eingeladen. Günter Dellwo, Dorfchronist in Gusenburg, hatte zu diesem Anlass eine umfangreiche Bilderausstellung auf die Beine gestellt, in einer Abhandlung dokumentierte er die Geschichte der Schulen in Gusenburg, den Werdegang des jetzigen Schulgebäudes und die vergangenen 50 Jahre der Grundschule. Der folgende Bericht basiert auf den gesammelten Daten des Chronisten.

Ein Höhepunkt war der Festakt in der Grenderichhalle, zu dem Schulleiter Mike Theobald zahlreiche Besucher und Gäste, unter ihnen Bürgermeister Hartmut Heck, Ortsbürgermeister Siegfried Joram, Schulrätin Pia Block, seine Kolleginnen und Kollegen, Kolleginnen und Kollegen von benachbarten Grundschulen und weiterführenden Schulen, das Personal der KiTa Gusenburg und natürlich die Kinder und ihre Eltern seiner Schule begrüßen konnte. Sein besonderer Gruß galt dem Jahrgang 1966/67, der als 1. Klasse im Jahr 1973 in der neuen Grundschule eingeschult worden war. Auf den gesonderten Bericht über den Festakt wird verwiesen.

Das Schulgebäude

Das heute im Mühlenweg stehende Schulgebäude wurde in den Jahren 1902 bis 1903 errichtet, da das alte Schulgebäude (abgerissen 1973), unweit der neuen Schule stehend, den Anforderungen nicht mehr entsprach. Zunächst wurden zwei übereinander liegende Schulsäle errichtet. Fünfzehn Jahre später machte sich schon wieder Raumnot bemerkbar, nach einigem Hin und Her beschloss der damalige Gemeinderat einen Erweiterungsbau. Am 1. Mai 1925 wurde dieser Erweiterungsbau fertig gestellt, in diesen befand sich ein weiterer Klassenraum und eine Lehrerwohnung, die von dem damaligen Lehrer Welter bezogen wurde. Das endgültige Erscheinungsbild des Gebäudes war damit geschaffen und sollte sich nicht mehr wesentlich verändern, sieht man einmal von der Erweiterung mit Toiletten und Büroräumen in südöstlicher Richtung ab. Ab 1925 wurde in drei Klassen unterrichtet. 1944 wurde wegen des 2. Weltkrieges und der Tieffliegerangriffe auf Hermeskeil und Umgebung der Schulbetrieb eingestellt, am 2. Mai 1946 wurde dieser wieder aufgenommen, das Gebäude hatte bis auf einige zerborstene Fensterscheiben keine Kriegsschäden davongetragen, war aber im Inneren wegen der Unterbringung von russischen Kriegsgefangenen bis 1945 in einem desolaten Zustand. In den Folgejahren wurden immer wieder an dem Schulgebäude Ausbau- und Erweiterungsbauarbeiten und Modernisierungen durchgeführt. Von 1958 bis 1960 wurde an der Südostseite eine neue Toilettenanlage errichtet, das alte marode Sanitärgebäude umgewidmet und im Rahmen der Umgestaltung des Schulhofes und dem Bau der Grenderichhalle im Jahr 1987 abgerissen. 1966 erfolgte eine weitere Umbaumaßnahme, aus der Lehrerdienstwohnung wurde ein vierter Klassensaal, eine vierte Lehrerstelle war genehmigt worden und ab Januar 1967 wurde dieser neue Schulsaal von Lehrer und Schulleiter Josef Klaeser genutzt. Das Dachgeschoss wurde in 1982 zu einem Mehrzweckraum ausgebaut, hier konnten fortan verschiedene Veranstaltungen stattfinden. 1987 wurde die Schule weiter aufgewertet, die neue Grenderichhalle, eine Schulsport- und Mehrzweckhalle, direkt neben der Schule stehend, wurde eingeweiht und ihrer Bestimmung übergeben. Im Jahr 1996 erfolge der Abriss der alten Toilettenanlage, es folgte ein neuer Anbau mit modernen Sanitäranlagen und Pausenhalle im Erdgeschoss und mit Lehrerkonferenzzimmer, Büroraum und Arztzimmer im Obergeschoss, im November 1997 war dann die Übergabe dieser neuen Räume. Zurzeit erhält das Schulgebäude nach den aktuellen Brandschutzbestimmungen eine Rettungstreppenanlage auf der nördlichen Seite. Heute werden in vier Klassenräumen die Schuljahre 1 bis 4 jeweils getrennt unterrichtet, in den früheren Jahren war es üblich, dass bei 8 Jahrgängen mehrere Jahrgänge zusammen in einer Klasse saßen und gemeinsamen Unterricht hatten. Seit dem Jahr 1903 haben hunderte von Mädchen und Jungen aus Gusenburg und Grimburg die damalige Volksschule und heutige Grundschule besucht.

50 Jahre Grundschule

Das Schuljahr 1973/74 begann mit einer entscheidenden Zäsur. Durch Verfügung der Bezirksregierung Trier wurde für die Orte Gusenburg und Grimburg eine gemeinsame Grundschule mit Schulsitz in Gusenburg gegründet, die Trägerschaft hatte jetzt die Verbandsgemeinde Hermeskeil. In der Schule in Gusenburg wurden fortan nur noch die Klassen 1 bis 4 unterrichtet. Seit dem Jahr 1967/68 wurde das 9. Schuljahr bereits in Hermeskeil unterrichtet, später folgten auch die Klassen 5 bis 8. Seit 1973 besuchen die Kinder aus Grimburg und Gusenburg die Grundschule.

Hinweis: Wer die Geschichte der Gusenburger Schulen ausführlich lesen will, der findet das im Internet unter dem Stichwort „Dorfchronist Gusenburg“. Günter Dellwo hat hier neben vielen anderen Themen aus Gusenburg in einer sehr detaillierten und bebilderten Dokumentation diese aufgeschrieben.