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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 39/2024
3 - Aus den Hochwaldgemeinden
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Zuhause im Hochwald: Heute mit Hermann Schmitt

Der beharrliche Züscher bleibt 35 Jahre am Ball

Hermann Schmitt, der von seinen Fußballerfreunden liebevoll Schmille genannt wird, staunt nicht schlecht, als er Mitte September zur Eröffnung des Fußwegs an der K 101 kommt. Prangt doch in weißen Lettern auf blauem Grund ein Straßenschild mit seinem Namen an den beiden Enden des Fußwegs. Ein wenig beschämt droht er den anwesenden Ehrengästen die Schilder in einer Nacht- und Nebelaktion wieder abzunehmen. So viel Ehre habe er nicht verdient.

Aber wir fangen von vorn an: Hermann Schmitt ist ein gewissenhafter Mensch. Der heute 71-Jährige arbeitete beim Straßenbauamt Trier, das heute in den Landesbetrieb Mobilität (LBM) übergegangen ist. Als Verwaltungsfachangestellter in der Straßenmeisterei Hermeskeil ist er einer vom Fach. Schmille vertritt die dörflichen Interessen von 1979 an im Gemeinderat Züsch. Hier entsteht auch die Idee, die Heimathütte mit einem Fußweg besser an den Ort anzubinden. „Am 4. Oktober 1989 habe ich den Antrag auf den Ausbau des Fußweges an der K101 an Palmatius Kohlhaas gesendet“, weiß Schmitt zu berichten. Am 10. Oktober habe der Gemeinderat dann einstimmig dem Antrag zugestimmt. Damit ist der Antrag älter als der Fall der Berliner Mauer. Weil er an der zuständigen Stelle gearbeitet habe, konnte er seinen Vorgesetzten überzeugen, schnell einen Ortstermin zu machen. Dieser hat kurz vor Weihnachten, am 7. Dezember desselben Jahres stattgefunden. Man habe dann beraten, wie die Maßnahme finanziert werden könne. Ein Ingenieur aus Thalfang habe eine Planung zur Dorferneuerung vorgenommen. Diese sei im Sande verlaufen.

Schmille war beharrlich und hat in jeder Gemeinderatssitzung nachgefragt. Bis 2004. Da habe er nach 25 Jahren im Rat entschieden, nicht wieder anzutreten. Sein Herzensvorhaben sei keinen Millimeter vorangekommen. „Und ich war einfach müde, weil nichts passiert ist.“ Fünf Jahre später habe Edward Gross gefragt, ob er nicht nochmal antreten wolle. Und er wollte. Wieder hat er in jeder Sitzung nach dem Planungsstand des Fußwegs gefragt. Wieder musste er noch 10 Jahre warten, bis nämlich der Züscher Hartmut Heck Bürgermeister der Verbandsgemeinde Hermeskeil wurde und auch für die CDU im Kreistag aktiv war. Schmitt im Gespräch mit RuH: „Ich habe dem Hartmut auf der Straße gratuliert. Und dann habe ich sofort gesagt, du musst das jetzt machen mit dem Weg, Hartmut.“ Dieser hat versprochen, sich darum zu kümmern und konnte die Maßnahme im Kreis auf der Bau-Prioritätenliste auf Platz 3 setzen. Die Realisierung habe nochmal fünf Jahre gedauert. Der Kreis hat den Weg mit rund 100.000 Euro finanziert. Auch deshalb war zwei Tage vor der offiziellen Eröffnung der Kreis-Bauausschuss auf Kreisbereisung in Züsch, um sich von seiner Investition zu überzeugen. Schmille ist sicher: „Ich bin schon mehr als einmal den Weg gegangen. Und er ist eine 100%ige Aufwertung für Züsch.“ Er ist Hartmut Heck, dem Kreis, dem LBM, der Gemeinde mit dem Bürgermeister Ulrich Frohn, dem Heimatverein und der Jagdgenossenschaft dankbar, dass er den Schmilleweg noch erleben darf. „Immer wurde ich im Dorf gefragt: Wann ist der Schmilleweg fertig? Und heute kann ich sagen: Jetzt!“ (TB)