Hartmut Heck, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Hermeskeil, wurde kürzlich in der kommunalen Nationalparkversammlung einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. Auf seine Initiative hin wurde eine „Lenkungsgruppe“ gebildet, die den Vorsitzenden entlasten und die im Staatsvertrag gewünschte Mitwirkung und die Zusammenarbeit mit dem Nationalparkamt intensivieren soll.
Im September letzten Jahres hatte der bisherige Vorsitzende, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Birkenfeld Bernhard Alscher, sein Amt niedergelegt und in einer „Brandrede“ massive Kritik am Land und am Nationalparkamt geübt. Nach einer Bestandsaufnahme, so der neu gewählte Vorsitzende Hartmut Heck, habe er festgestellt, dass der Anspruch an die kommunale Nationalparkversammlung, im Sinne des Zwecks des Nationalparks mitzuwirken, mit nur einer Spitze und 1 – 2 maligen Sitzungen im Jahr nicht bewältigt werden kann. Im März 2023 besteht der Park seit 8 Jahren. In dieser Zeit seien viele Einzelinitiativen erfolgt, die aber weder in der Bevölkerung noch bei der Landesregierung so richtig angekommen und bemerkt worden seien. Es sei nun dringend geboten, Überlegungen anzustellen, wie das im Staatsvertrag ausdrücklich gewünschte Initiativrecht zur Erhaltung und Entwicklung des gesamten Gebietes unter Beteiligung der ortsansässigen Bevölkerung mit Leben erfüllt, das zweifelsohne überdurchschnittliche Engagement einzelner Institutionen und Personen gebündelt und die Zusammenarbeit mit dem Nationalparkamt verbessert werden kann. Die Versammlung habe vertragsgemäß nicht nur das Recht unterrichtet zu werden sondern auch mit zu entscheiden. Das Recht beziehe sich auf alle Ziele, Planungen, Entwicklungen und Maßnahmen des Nationalparks.
Damit die oben genannten Rechte auch in der Praxis umgesetzt werden können, hatte Heck, der bis dahin als kommissarischer Vorsitzender fungierte, schon im Vorfeld der letzten Versammlung bei den Gemeinden die Idee, eine „Lenkungsgruppe“ zu implementieren, vorgestellt. Sie soll den Vorsitzenden und seinen Stellvertreter, den früheren Vorsitzenden des Nationalpark-Freundeskreises Hans-Joachim Billert, unterstützen, das oben genannte Initiativrecht wahrzunehmen. Die Gruppe besteht aus sechs Personen, drei aus dem Landkreis Birkenfeld und je einer aus den Kreisen Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich und St. Wendel. Bei der Auswahl der Personen wurde auch darauf geachtet, Nationalpark erfahrene Leute mit möglichst viel Sach- und Fachkompetenz einzubinden. Die Auswahl der Kandidaten, die allesamt den Zuspruch der Versammlung fanden, war ebenfalls im Vorfeld abgestimmt. Im Gremium sind die kommunale und die Kreisebene wie auch die Tourismusbranche präsent. Den Kreis Trier-Saarburg vertritt der ehemalige Ortsbürgermeister von Neuhütten, Peter Kretz. In welcher Form, Struktur und mit welchen Inhalten das Team künftig arbeiten wird, sei noch im Detail zu klären. Man wolle das Rad nicht neu erfinden und sich zeitnah mit anderen Nationalparks kurzschließen, Ideen sammeln und das Vorgehen auf die Lage vor Ort abstimmen.
Der Nationalpark, so Heck, sei das „Kind“ der ehemaligen Ministerin Ulrike Höfken und ihres damaligen Staatssekretärs Dr. Thomas Griese. Beide seien nicht mehr im Amt und es läge in der Natur der Dinge, dass in Folge der enormen Krisen, die in der Vergangenheit zu bewältigen waren und immer noch sind, das Thema Nationalpark bei den Nachfolgern nicht mehr so im Fokus stünde. Umso wichtiger sei es, mit einem proaktiven Instrument den „Motor“ am laufen zu halten, die Ideen und berechtigten Anliegen der Kommunen mit dem Nationalparkamt abzustimmen und in einer konzertierten Aktion bei der Landesregierung vorzutragen. Nur wenn wir gemeinsam auftreten, so Heck, haben wir eine Chance, Dinge auch umzusetzen, bei der Landesregierung Gehör und Akzeptanz zu finden und Unterstützung auch in finanzieller Hinsicht zu erhalten. Doch nicht nur der regelmäßige Austausch mit Nationalparkamt und Landesregierung sei wichtig, sondern auch die Einbindung der Bevölkerung vor Ort durch regelmäßige und umfassende Informationen. Auch die im Vorfeld geäußerte massive Kritik an der Brennholzlimitierung (RuH berichtete) habe Wirkung gezeigt. In Zusammenarbeit mit dem Nationalparkamt sei man auf dem Weg zu einer zufriedenstellenden Lösung. (BäR)