Vlnr: Sitzungspräsident Eugen Edlinger, Prinzessin Steffi I, Prinz Andreas I, Ortsbürgermeister Joram, Kinderprinzessin Judy und Kinderprinz Lennox
Dönermann Murat
Im Februar 2020 fand in Gusenburg die letzte Kappensitzung statt. Dann kam Corona und die Pandemie legte das kulturelle Leben weitestgehend lahm, noch schlimmer, keiner wusste, wie die Sache ausgehen würde. Seit Sommer letzten Jahres gibt es Entwarnung und auch der Karnevalverein „Die Schlauhausener“ Gusenburg hat seinen Vereinsmotor wieder angeworfen und bringt ihn auf Betriebstemperatur, passend dazu das 40jährige Vereinsjubiläum, auch wenn die Karnevalisten nur in 11er Schritten rechnen.
Am vergangenen Samstag war es soweit, man hatte zur großen Gala-Kappensitzung in die Grenderichhalle eingeladen, das Motto lautete „Black and white – schwarz und weiß“. Pünktlich um 19.11 Uhr marschierten die Garden, das Prinzenpaar und der leicht reduzierte Elferrat in die Halle ein. Sitzungspräsident Eugen Edlinger begrüßte das närrische Volk, die Aktiven auf der Bühne, die Ehrengäste und die Gastvereine und wünschte einen schönen Abend. Dann stellte er die neuen Prinzenpaare vor. Die Regentschaft über die diesjährige Session haben Prinzessin Steffi I und Andreas I aus dem Hause Winter übernommen, bei den Kleinsten regieren Judy I und Lennox I. Nach dem Verlesen der Gesetze und der Schlüsselübergabe durch Ortsbürgermeister Siegfried Joram ging es mit dem Programm auch schon los. Die Gardetänze und Showtänze der kleinen, der mittleren und der großen Garde lösten sich im Verlaufe des Programms mit den Vorträgen in der Bütt ab.
Den Anfang der Vorträge machte Urgestein Corinna Litz, die als Hasen-Soldatin dem Nachwuchs (Sohn Loris) die notwendigen Manieren beibrachte. Marie Becker, frisch gebackene Studentin, berichtete von ihrem leichten Leben in der Moselstadt Koblenz, frei nach dem Motto „Studiert wird nebenbei“. Kathrin Groß, ein Gusenburger Mädchen, wohnhaft zurzeit in Hermeskeil, erzählte, was sie so täglich in der Hochwaldstadt erlebt und berichtete über dort lebende seltsame Zeitgenossen, es sei dringend notwendig, so Kathrin, dass man den Hermeskeilern die Gusenburger Sitten beibringen müsste. Marianne Meier, alias Xenia Dengler, eine in die Jahre gekommene Dame, ließ es sich nicht nehmen, über das Gusenburger Gesellschaftsleben und die Kommunalpolitik im Allgemeinen zu lästern. Der absolute Höhepunkt der Büttenredner war Christian Lauer, genannt Festus, Wadriller Karnevalist und dortiger Sitzungspräsident, aber wohnhaft in Gusenburg. In seiner Paraderolle als Dönermann Murat, mit der er auch schon im saarländischen Fernsehen aufgetreten ist, brache er das Publikum zum Toben. Murat nahm die Gusenburger Gastronomie und zahlreiche Protagonisten so richtig auf die Schippe.
Während des Abends bat Eugen Edlinger die anwesenden Gastvereine mit Gefolge zur Bühne, darunter Abordnungen aus Hermeskeil, Grimburg und Nonnweiler, sie wurden jeweils mit einem Geschenk bedacht. Alle Tänze, Vorträge und Darbietungen wurden vom Publikum mit viel Applaus belohnt, auch so manche Rakete war fällig. Was aber trotz aller Bitten und Aufforderungen durch den Sitzungspräsidenten nicht gelang, war während der Vorträge die nötige Ruhe in die Halle zu bekommen, vielen Besuchern war es offensichtlich völlig egal, wer gerade auf der Bühne stand, Aufmerksamkeit Fehlanzeige. Den Abschluss der Darbietungen bildete der Showtanz der großen Garde, alle Garden werden von Lena Nickels und Eva Janphaphat trainiert. Mit einem großen Finale ging die Sitzung zu Ende, das Feiern ging aber noch Stunden weiter, frei nach dem Motto „Der letzte macht das Licht aus“. bb