Valérie Dengler (Tourist-Info), Christof Kramp (Station-K) und Stadtbürgermeisterin Lena Weber stellten das neue Konzept von Kultur[er]leben vor.
Die letzte Großveranstaltung in Hermeskeil, das Musical-Projekt „Scrooge und der Geist der Weihnacht“ am 23. Dezember, war ausverkauft und brachte mehr als 800 Zuschauer in die Hochwaldhalle. Stadtbürgermeisterin Lena Weber sieht darin einen großen Erfolg. Doch bei solchen Veranstaltungen kommt die Stadt mit der ehrenamtlichen Organisation und ihrer Verantwortung an die Grenzen, erklärt sie. Deshalb will man jetzt den Versuch wagen, kulturelle Großveranstaltungen künftig mit einem professionellen Partner nach Hermeskeil zu bringen.
Dabei handelt es sich um Christof Kramp, der in Saarburg die Agentur „Station-K“ führt und in der Region als Veranstalter großer Events bekannt ist. Er will bekannte Künstlerinnen und Künstler auch nach Hermeskeil bringen. Bei diesen Veranstaltungen werde es, so Lena Weber, für die Stadt weder Arbeit noch Risiko geben. Ehrenamtliche seien inzwischen „dünn gesät“, erklärt das Stadtoberhaupt. Zudem betrage das Budget im Haushalt für kulturelle Veranstaltungen jährlich nicht mehr als 13.000 Euro. Das Gremium von Kultur[er]leben werde zwar wie bisher weiterhin kleinere Veranstaltungen wie Kabarett, Lesungen und Konzerte anbieten, doch daneben sollen auch Großveranstaltungen stattfinden, die Kultur [er]leben weder vom Budget noch von der Hallentechnik leisten könne.
Start im April
Am 12. April soll nun die erste von „Station-K“ organisierte Veranstaltung in der Hochwaldhalle sein. Mit „Hallo Udo“, präsentiert von Richard Bauer und Band, wird ein mehrstündiges musikalisches Programm mit den unsterblichen Hits von Udo Jürgens geboten. Christof Kramp: „Damit wollen wir erst einmal probieren, um zu sehen, wie es läuft.“ Aber angedacht sei schon, dass man öfter mit größeren Events nach Hermeskeil kommen wolle. Auch in Saarburg sei „nicht alles von heute auf morgen gelaufen“, das müsse alles wachsen, erklärt der Profi. Aber es bestehe die Aussicht auf eine „Win-Win-Situation“: einerseits erhalte Hermeskeil mehr Großveranstaltungen, anderseits könne seine Agentur vielleicht einen neuen Standort erschließen.
Die Tickets für die Auftaktveranstaltung im April werden mit 28 Euro (plus Gebühren) nicht ganz billig sein. Aber „Geld muss ja auch reinkommen“, sagt Lena Weber. Valérie Dengler, Leiterin der Hermeskeiler Touristinformation, ergänzt, dass es in der Stadt „eigentlich jeden Monat eine kleinere oder größere Veranstaltung“ gebe. Dabei seien auch Angebote, die zum Beispiel für Familien erschwinglich seien; die Leute könnten ja nicht jedes Mal 30 Euro für ein Ticket ausgeben.
Wie die Stadtbürgermeisterin weiter mitteilt, stehen aus dem Bundesprogramm „Modellvorhaben Innenstadtimpulse“ in diesem Jahr noch rund 190.000 Euro zur Verfügung. Im November 2023 wurde mit Mitteln aus diesem Topf die „Lumartinée“ mit vielen bunten Lichtern in der Innenstadt veranstaltet, die bei Gewerbetreibenden und der Bevölkerung sehr positiv ankam. Auch für dieses Jahr gebe es schon Ideen wie z.B. einen Abendmarkt mit kulinarischem Angebot und Livemusik, der schon am Nachmittag mit Programm für Familien starte, oder einen Country-Abend. Das müsse aber alles noch im Detail geklärt werden. Lena Weber möchte auch den Stadtpark, wo bisher nur etwa zwei Veranstaltungen pro Jahr stattfinden, mehr in das kulturelle Geschehen der Stadt mit einbeziehen.
Mit einem Problem wird die Stadt bei ihrer Planung von Kulturveranstaltungen auf jeden Fall dieses Jahr klarkommen müssen: Die Hochwaldhalle wird wegen der notwendigen Sanierung der Betonstützen im Sommer voraussichtlich für mindestens zwei Monate gesperrt werden und damit in dieser für Großveranstaltungen nicht zur Verfügung stehen. (WIL-)