Saskia Bock
Mirjam Minder
Der AWO Betreuungsverein Trier-Saarburg, gegründet 1992 in Hermeskeil, hat kürzlich einen personellen Wechsel vollzogen, der nicht nur die interne Struktur des Vereins neu gestaltet, sondern auch der Bedeutung des Betreuungsrechts und der Vorsorgevollmacht besonderes Augenmerk schenkt. Mit der Ernennung von Mirjam Minder zur Geschäftsführerin und der in der Querschnittarbeit eingesetzten Ansprechpartnerin Saskia Bock wird ein frischer Wind in die professionelle Begleitung derjenigen gebracht, die Unterstützung im Alltag benötigen.
Die vier hauptamtlichen Mitarbeiterinnen des Vereins sind sich ihrer Verantwortung bewusst: Sie stehen Menschen zur Seite, die aufgrund psychischer oder geistiger Beeinträchtigungen nicht oder nur teilweise in der Lage sind, ihre Angelegenheiten eigenständig zu regeln. Die Aufgaben reichen von der Organisation des alltäglichen Lebens bis hin zur Beantragung notwendiger Leistungen. Dabei ist die persönliche Beziehung zu den Klienten – die das Herzstück der Arbeit bildet – unerlässlich. Um den Ratsuchenden verlässlich zur Seite zu stehen, wird das Team optimal durch eine Verwaltungskraft unterstützt, die für einen reibungslosen Betrieb sorgt.
Paradigmenwechsel im Betreuungsrecht
Mit der Neuregelung des Betreuungsrechts zu Beginn des Jahres 2023 erfuhr das System einen Paradigmenwechsel: Stand bisher das Wohl des betroffenen Menschen im Vordergrund, ist nun die Wunschbefolgung die Maxime des Handelns. Die gesetzliche Betreuung soll den Betroffenen mehr als bisher in seinen Entscheidungen unterstützen. Die rechtliche Vertretung soll die Ausnahme bilden bzw. bei Geschäftsunfähigkeit ausgeführt werden. Der Betreuungsverein hat bereits auf die Änderungen des Gesetzes zum 01.01.2023 reagiert und bietet einen Betreuungskurs an und unterstützt potentielle ehrenamtliche Betreuer*innen bei der Erfüllung der Nachweispflicht, um das Ehrenamt des gesetzlichen Betreuers übernehmen zu können. Er bietet an die Verhinderungsbetreuung zu übernehmen, damit ehrenamtliche Betreuer*innen Entlastung erfahren.
Der AWO Betreuungsverein reagiert auf diese Herausforderung proaktiv – etwa durch die Einführung eines speziellen Betreuungskurses, der potenziellen ehrenamtlichen Betreuern die notwendige Unterstützung und Informationen bei der Erfüllung der Nachweispflicht bietet, um das Ehrenamt des gesetzlichen Betreuers übernehmen zu können. So wird nicht nur das Ehrenamt gefördert, sondern auch die Verantwortung für die betreuten Personen gestärkt.
Die Querschnittsarbeit
Saskia Bock wird in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Als Ansprechpartnerin neben Mirjam Minder zu den Themen Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Betreuungsverfügung wird sie ehrenamtliche Betreuer*innen umfassend beraten und begleiten. Nur den wenigsten ist bewusst, dass gerade die frühzeitige Auseinandersetzung mit diesen Themen von entscheidender Bedeutung ist, um im Bedarfsfall die bestmögliche rechtliche Absicherung und Unterstützung zu gewährleisten. Die Bereitschaft, sich mit der Materie zu beschäftigen, ist der erste Schritt in eine sichere Zukunft – nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Angehörigen.
Erreichbarkeit des Betreuungsvereins
Die Öffnungszeiten des AWO Betreuungsvereins gelten von Montag bis Donnerstag, 9.00 bis 13.00 Uhr. Telefonisch ist der Verein unter 06503 981330 sowie per E-Mail an info@awo-btv-trier-saarburg.de erreichbar. Aktuelle Informationen und Veranstaltungen rund um die Themen gesetzliche Betreuung, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung finden Interessierte auf der Webseite www.awo-btv-trier-saarburg.de.
Zusätzlich plant der Verein ganzjährige Veranstaltungen, die nicht nur das Betreuungsrecht abdecken, sondern auch in Kooperation mit lokalen Partnern Themen wie Pflegeleistungen und Bestattungsvorsorge beleuchten. Der Austausch mit anderen Betreuungsvereinen in Rheinland-Pfalz und dem Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung wird durch eine gemeinsame Podcast-Reihe zur gesetzlichen Betreuung ergänzt. (LeWe)