Titel Logo
Rund um Hermeskeil
Ausgabe 40/2023
Aus der Heimatgeschichte
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Kurioses aus der Vergangenheit

Weinbau in Hermeskeil?

Der Minister des Inneren v. Bethmann-Hollweg ist gestern in Trier eingetroffen. Morgen wird der Minister die fiskalischen Weinberge in Hermeskeil und Bernkastel besichtigen. (Meldung aus dem Berliner Tageblatt vom 14. Juli 1906)

Am Steuer eingeschlafen

Im Nonnenweilerwald schlief der Führer eines Personenkraftwagens aus dem Saargebiet infolge Uebermüdung am Steuer ein und der Wagen sauste gegen einen Baum. Durch den Zusammenstoß erwachte der Führer, der unverletzt davongekommen war, während sein Wagen stark beschädigt wurde. Er machte sich dann auf Schusters Rappen auf den Weg nach Hermeskeil, um Hilfe zu holen. Als er wieder zurückkehrte, hatten Unbekannte mehrere Teile des Wagens gestohlen. Das Auto mußte abgeschleppt werden (Bonner General-Anzeiger vom 28. Mai 1931).

Baumbesetzungen sind keine neue Idee...

Die Zollfahndungsbehörden waren einer organisierten Schmugglerbande, die im Hochwald ihr Unwesen trieb, schon längere Zeit auf der Spur, doch blieben alle Haussuchungen ohne Erfolg. Man tappte einige Zeit im Dunkeln. Bis man in den Waldungen des Hochwaldes auf Baumkronen Verstecke von Tabak und anderem Schmuggelgut ausfindig machen konnte, die von Mitgliedern der Bande Tag und Nacht bewacht wurden. Selbst das Essen wurde den Wächtern in den Wald gebracht, damit die Schmuggellager auch nicht eine Minute ohne Bewachung blieben (Grenzwarte, Bocholt/Borken, Westfalen vom 27. Juni 1932).

„Eisenfresser“ im Gefängnis

Hermeskeil, 24. Okt. Die Polizei nahm einen jungen Saarländer wegen Diebstahls fest. Im Gefängnis verschluckte er mehrere Eisenhaken, die er vom Bettgestell gerissen hatte; außerdem zertrümmerte er sein Zellenfenster. Er wurde ins Krankenhaus transportiert und später zur Operation nach Trier gebracht (Buersche Volkszeitung vom 25. Oktober 1933).

Ein 92jähriger auf der Rodelbahn

Hermeskeil (Hochwald), 11. Jan. Als dieser Tage auf dem Hochwald günstige Schneeverhältnisse die Ausübung des Rodelsports gestatteten, konnte es auch der 92jährige Matthias Seimetz aus Wadrill nicht übers Herz bringen, in der warmen Stube zu bleiben. Als leidenschaftlicher Wintersportler von Jugend auf verschaffte er sich einen Schlitten, und bald ging es mit der Dorfjugend um die Wette. Wer den alten Veteran bei diesem Treiben beobachtete, überkam der Neid. Ueber 92 Jahre alt und noch auf der Rodelbahn, das bedeutet viel. Seimetz, der sich einer für sein Alter außergewöhnlich guten Rüstigkeit erfreut, aber machte das Rodeln viel Spaß (Honnefer Volkszeitung vom 15. Januar 1934).